Münsterarchitekt Hermann Hänle informierte über nun angedachte Schutzmaßnahmen
Interessant waren bei der jüngsten Versammlung des Salvator Freundeskreises besonders auch die fachlichen Informationen von Münsterarchitekt Hermann Hänle zu Fragen der bevorstehenden Rettungsaktion für die Felsenkirche mit ihren beiden Kapellen und der einmaligen Ölbergszene.
Sonntag, 13. Dezember 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
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Seit dem Mittelalter wurden die Höhlen weiter ausgebaut, gestaltet, Altar und Skulpturen direkt aus dem Sandstein herausgeformt. Die Felsenkapellen entstanden, dazu der Kreuzweg mit seinen Stationen. Absolutes Meisterwerk ist die große Ölbergszene in der oberen Felsenkapelle. Bildhauer Kaspar Vogt hat dieses steinerne und erhabene Schaustück und Wunderwerk im 17. Jahrhundert vollbracht. Neben vielen kleineren Werken gilt besonders diesem Teil der Wallfahrtsstätte nun die besondere Sorge des Salvator Freundeskreises. Denn zusehends leiden die filigranen Bildhauerarbeiten aus Sandstein unter den Umweltbelastungen. Wie Münsterarchitekt Hänle nun ausführte, werde gemeinsam mit weiteren Experten eine Strategie entwickelt, wie der Zerfallsprozess gestoppt werden kann. Es gehe keinesfalls darum, die Figuren und Bildstöcke zwanghaft aufzupolieren und fehlende Teile wieder künstlich zu ersetzen. Vielmehr sehe der Denkmalschutz seine Aufgabe darin, den noch erhalteten Originalzustand zu bewahren, sprich zu konservieren. Neben einer entsprechenden Behandlung des Steins müsse der Zerfallsprozess aufgehalten werden. Untersucht werde nun, inwieweit Wasseradern aus dem bergseitigen Teil der Felsenkirche in das Innere der Kapellen drücken.
Ein großes Feuchtigkeitsproblem resultiere auch aus den Temperaturunterschieden, wenn im Sommer immer wieder die Türen offenstehen und warme Luft in die kühlen Felsenkapellen strömt. So werde gegenwärtig eine empfehlenswerte Möglichkeit untersucht, um in den künstlichen Höhlen mit Hilfe einer Zwangslüftung und eines gleichbleibenden Klimas bessere Bedingungen für den Erhalt der Sandstein-Kunstwerke zu schaffen.
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