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Zwischen Mariä Geburt und Mariä Namen: Traditionelles Fest auf dem Beiswang

Das Beiswanger Fest wurde am Samstag mit dem traditionellen Fackelzug der jugendlichen Ministranten vom Kirchplatz der kath. Kirche St. Josef in Böbingen zur Kapelle auf den Beiswang eröffnet. Treue Beter trafen sich zur eucharistischen Anbetung bis um 6 Uhr am Sonntag.

Montag, 14. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 27 Sekunden Lesedauer

BÖBINGEN-​BEISWANG (en.) Pfarrer Thomaskutty Pathinettil sprach von einer internationalen missionarischen Gemeinschaft am Altar, Pater Bernhard Schweizer ein Missionar, ein Böbinger, der schon 48 Jahre in Afrika mit Leib und Seele tätig ist, mit ihm feierten wir sein goldenes Priesterjubiläum dieses Jahr. Pater Matthias Altrichter, ein Jesuit, und schon 44 Jahre in Indien (Pune) tätig, er ist Gast bei Familie Seitzer, Prediger war Diakon Dr. Wolfgang Rube. Und er selbst ein Inder, der hier in Böbingen schon beinahe sesshaft geworden ist.
In seine Begrüßung erinnerte er an unseren Glauben, der besagt: „Die Muttergottes lässt niemand im Stich, der sie anruft.“ Diakon Dr. Wolfgang Rube erklärte, man feiere das Beiswang-​Fest jeweils in unmittelbarer Nähe zu den am 8. und 12. September begangenen Gedenktagen „Mariä Geburt“ und „Mariä Namen“ — also dem Geburtstag und dem Namenstag Marias. Das Fest Mariä Namen wurde zuerst in Spanien eingeführt und ab 1683 von Papst Innozenz XI für die ganze Kirche verbindlich vorgeschrieben. Es soll an den Tag erinnern, den 12. September 1683, an dem die vereinigten christlichen Heere unter dem Oberbefehl des polnischen Königs Johann II. Sobieski die zweite Wiener Türkenbelagerung mit der siegreichen Schlacht am Kahlenberg vor Wien beendeten.
Er fragte: „Was hat uns dieser Tag der „Schutzmantelmadonna“ heute in unserer Zeit zu sagen? Glücklicherweise stehen sich Muslime und Christen — zumindest in unserem Land — nicht mehr feindlich gegenüber, sondern leben in friedlicher und achtungsvoller Koexistenz. Als Erweiterung der Perspektive zeigte er die Schutzmantelmadonna nicht als Schutzwall und Zuflucht gegen äußere Feinde, sondern als einigenden Mantel für alle, die sich auf den Namen ihres Sohnes berufen. Diakon Dr. Rube belegte mit Zitaten von Martin Luther, welche Stellung die Mutter Jesu für ihn hatte. Auch zeigte er auf, dass Luther die Marienfeste, für die er eine ausdrückliche Grundlage in den Evangelien fand: Maria Verkündigung am 25. März, Maria Heimsuchung am 2. Juli und Maria Reinigung am 02. Februar bestehen lässt und predigt bei ihrem Anlass über das betreffende Evangelium. Diakon Dr. Rube schloss die Zeugnisse ökumenischer Marienverehrung mit einem Beispiel aus unserer Zeit vom evangelischen Stadtdekan von Stuttgart Peter Kreyssig, in seiner Predigt bei einem Kantatengottesdienst 1987. Auch er stellte damals die Frage, was ist Maria, die Mutter Jesu für uns und unseren Glauben? Kreyssig meinte: „Wäre es nicht wundervoll, wenn die Mutter Jesu auch für uns wieder würde, was sie für unsere katholischen Brüder und Schwestern immer hat sein sollen: Symbol der Kirche! Sinnbild einer wahrhaft mütterlichen Kirche; sie lebt doch an vielen ganz wichtigen Stellen schon längst von dieser Prägung durch die Frau: Wo die Kirche Verständnis hat für die Schwachen und Gehemmten, wo sie hilft und sich von Not und Kummer spontan bewegen lässt; wo es ohne viel Ideologie um Zweckmäßigkeit der Liebe geht, aber auch um Farbe und Gestalt, um aufrichtige Gefühle und um seelisches Stehvermögen.“ Der Gottesdienst wurde musikalisch von der Musikkapelle des Musik– und Gesangvereins Böbingen unter Leitung von Herta Terschanski begleitet, indem sie die Gemeindelieder spielten, während der Kommunion spielte Martina Schmid sehr eindrucksvoll das Trompetensolo bei dem Titel „My secret lovesong“ sowie von den Kirchenchören Böbingen St. Josef und Mögglingen St. Peter und Paul dirigiert von Thomas Schäfer im Wechsel mit Bruno Schaible. Am Nachmittag bei der Andacht sangen wieder die Kirchenchöre von Böbingen und Mögglingen. Nach der Andacht fanden die selbstgebackenen Kuchen regen Zuspruch.

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