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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Vieles spricht für den „Salvatortunnel“

Es zeichnet sich immer stärker ab, dass die zukünftige B-​29-​Straßenröhre durch Gmünd auf den gleichermaßen wohlklingenden und bedeutungsvollen Namen „Salvatortunnel“ getauft werden soll. Auch OB Arnold begrüßt den Vorstoß unserer Zeitung.

Mittwoch, 30. September 2009
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 0 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hs). Sprecher des Regierungspräsidiums hatten gegenüber der Rems-​Zeitung schon wiederholt betont, dass bei der endgültigen Namensgebung für ein solches Straßenbauwerk selbstverständlich Rücksicht genommen werde auf lokalen Wünsche und Ideen. Verwiesen wird auf viele Straßentunnel im Land mit ortsbezogenen Namen, so beispielsweise der Engelbergtunnel bei Leonberg oder der Kappelbergtunnel nahe Fellbach. Während der Bauzeit tragen solche Bauprojekte die Namen der jeweiligen Tunnelpatin (Christine-​Tunnel in Gmünd). Doch spätestens zur Einweihung machen sich Bauherrschaft und die jeweils betroffenen Stadt– oder Gemeindeverwaltungen Gedanken über die endgültige Taufe. Meist liegt dann der Namensgebung durch die staatlichen Behörden eine offizielle Empfehlung des Gemeinderats zugrunde.
Leser unserer Zeitung hatten bereits unaufgefordert einen ganzen Reigen von Namensvorschlägen eingereicht, was für die Verbundenheit mit diesem wichtigen Straßenbau– und Zukunftsprojekt für Schwäbisch Gmünd spricht. Walter Kolin aus Iggingen war der erste, gefolgt von weiteren Befürwortern des Tunnelnamens, der viel Bezug zu diesem Projekt hat: Salvator.
Feuer und Flamme ist besonders Werner K. Mayer. Der heimatverbundene, ja leidenschaftliche Kenner und Förderer der Wallfahrtsstätte St. Salvator führt die Rems-​Zeitung sogleich auch zu bemerkenswerten Teilen und Aussichtspunkten des heiligen Gmünder Bergs, die gedankliche Verbindungen zum Tunnelbauwerk und den dort tätigen Ingenieuren und Mineuren herstellen. Solche Leute (natürlich im bescheidenen Handwerker-​Maßstab) waren es, die schon vor Jahrhunderten die Sandsteinhöhlen am Salvator schufen und damit dem Nepperberg („Nepper“= Bohrer) am St. Salvator diese alter– und volkstümliche Bezeichnung gaben. Vermutlich handelte es sich sogar um vorchristliche, möglicherweise römische Kultstätten. Und von dort oben aus schauten die Menschen schon vor fast 2000 Jahren auf die erste Straßenverbindung im Remstal. Die Verkehrsproblematik nahm Ende des 20. Jahrhunderts bekanntlich dramatische Ausmaße an. Durch Schwäbisch Gmünd wälzt sich auf der B29 eine Verkehrslawine mit über 40000 Fahrzeugen pro Tag und einem Schwerlastanteil von über 20 Prozent. Im Hinblick auf die Stadtentwicklung mit Gamundia-​Projekt und Landesgartenschau wirke nun der Tunnel, wie auch Werner K. Mayer betont, für unsere Stadt in der Tat wie ein „Salvator“. Und Salvator heiße übersetzt „Retter“, „Heiler“ und „Erlöser“. Autofahrer werden zukünftig auf der Durchreise vor der Einfahrt in den Tunnel den St. Salvator erblicken, den Wallfahrtsberg unterqueren, dann hoffentlich heil auf der anderen Seite in der St. Leonhardsvorstadt wieder „auftauchen“. Insgesamt auch eine schöne Werbung für die geplante Kampagne für Rettung und Renovierung der sakralen Kunstwerke des St. Salvator. In diesem weit und breit einmaligen Gotteshaus, das größtenteils direkt aus dem Sandstein gehauen und kunsthandwerklich gestaltet wurde, steht so sogar eine große Skulptur der Heiligen Barbara, Schutzheilige der Tunnelbauer und Bergleute. Oberbürgermeister Richard Arnold zeigt sich auf Anfrage unserer Zeitung begeistert von der Namensidee „Salvatortunnel“. Seit der Bürgerinfo gestern Abend im „M7“ (siehe übernächste Seite) spricht er auch nicht mehr vom B-​29-​Tunnel, sondern hat den „Salvatortunnel“ bereits spontan in seinem offiziellen Sprachgebrauch festgezurrt.

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