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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Innerhalb kurzer Zeit am Schulzentrum 50 Beamte im Einsatz — Drehleiter als Hubschrauberersatz

Einbruch ins Berufschulzentrum, eine halbe Hundertschaft Polizeibeamte, eine Gmünder Feuerwehr, die entscheidend mit Technik unterstützte, zwei Täterfestnahmen und eine Menge an Folgeermittlungen, das ist die Bilanz eines Großeinsatzes, der in den frühen Morgenstunden des Dienstag ablief.

Mittwoch, 20. Januar 2010
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 12 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Die Gmünder Bevölkerung wird seit einigen Monaten von Einbruchserien heimgesucht, die sich auf unterschiedlichste Objekte, von Firmen– und Gewerberäumen, über Gaststätten bis hin zu verschiedenen Schulen erstreckten. In der Zwischenzeit hatte die Gmünder Polizei personalintensive Maßnahmen ergriffen, um Täter auf frischer Tat anzutreffen, aber auch um mögliche Einbruchsobjekte zu schützen und Täter abzuschrecken. Diese Maßnahmen waren erfolgreich: Zuletzt konnten vier Tatverdächtige nach zwei verschiedenen Einbrüchen in Gaststätten festgenommen werden. Allein der alles entscheidende Durchbruch in Richtung Serienaufklärung ist noch nicht erfolgt. Umso mehr war der Polizei gestern Morgen die zusätzliche Motivation anzumerken: Um 3.30 Uhr wurde die Polizeiwache durch den Hausmeister des Kreisberufschulzentrums über seinen Verdacht informiert, dass in ein Gebäude des großen Schulkomplexes eingebrochen worden war und sich die Täter vermutlich noch im Gebäude befinden. Als festgestellt wurde, dass tatsächlich über ein Fenster der Zugang ins Gebäude erzwungen worden war, zog die Polizei alle Register: Verstärkung und die Gmünder Feuerwehr wurden zur Unterstützung angefordert. Über die Drehleiter der Feuerwehr sollte gezielt der Fluchtweg übers Dach im Auge behalten werden können. Ursprünglich war hierzu ein Polizeihubschrauber angefordert worden, der auch mit einer Wärmebildkamera flüchtende Täter hätte verfolgen können. Der Helikopter konnte jedoch wegen des Nebels nicht starten.
Wärmebildkamera der Feuerwehr erfasste die Täter
Doch auch die Feuerwehr verfügt über eine Wärmebildkamera, an sich zwar zu anderen Zwecken, die jedoch kurzerhand zur Absuche des Daches eingesetzt wurde und auch prompt diesen Zweck erfüllte: Schon nach kurzer Nachsuche konnte eine Person auf dem Dach ausfindig gemacht und nach einem kurzen Fluchtversuch auch festgenommen werden. In der Zwischenzeit hatten sich knapp 50 Polizeikräfte eingefunden. Unterstützung kam sogar aus den Nachbardirektionen Waiblingen und Göppingen sowie von der Bereitschaftspolizei. Mit diesen Kräften wurde nun begonnen, das weitläufige Schulzentrum nach weiteren Tätern abzusuchen. Auch die Außensuche ging parallel dazu weiter und so konnte kurze Zeit später wiederum aus dem Ausguck der Drehleiter eine zweite Person auf dem Dach entdeckt und festgenommen werden. Da die Dauer der Durchsuchungsmaßnahmen zunächst deutlich in den Schulbeginn hineinzuragen drohten, wurden gemeinsam mit der Schulleitung Überlegungen angestellt, wie man die etwa 3000 kurz vor acht erwarteten Schüler unterbringen könnte. Kurz vor 8 Uhr waren allerdings etwa 90 Prozent aller Räumlichkeiten durchsucht und der Schulbetrieb konnte aufgenommen werden. Die Nachsuche der Polizei hatte ergeben, dass die Einbrecher lediglich ins Sekretariat der gewerblichen Schule eingebrochen waren und dann aber wohl durch die Anwesenheit der Polizei gestört wurden und aufs Dach flüchteten. Sie hatten mehrere Schränke aufgebrochen, wohl aber noch nichts erbeutet. Bei den Festgenommenen handelte es sich um zwei 21 und 22 Jahre alte Männer aus dem Raum Gmünd. Derzeit sind die Ermittlungen in vollem Gange, die darauf abzielen, Hinweise darüber zu bekommen, ob die Festgenommenen auch für andere Einbrüche verantwortlich sind. Auch Hausdurchsuchungen fanden gestern statt. Während die Polizei voll des Lobes war für die bahnbrechende Unterstützung der Feuerwehr, zeigte sich nicht nur die Schulleitung von der Schnelligkeit des Eintreffens der Polizei und der erkennbaren Effektivität tief beeindruckt.

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