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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Festakt zum 40-​jährigen Bestehen der Stiftung Haus Lindenhof

Beim Festakt zum 40-​jährigen Bestehen der Stiftung Haus Lindenhof wurde am Freitag im Stadtgarten die starke öffentliche und auch sozialpolitsche Wertschätzung gegenüber dieser regionalen Einrichtung für Behinderten– und Seniorenfürsorge deutlich. Unter den Gratulanten war auch Landessozialministerin Katrin Altpeter.

Freitag, 21. Oktober 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 27 Sekunden Lesedauer

Lindenhof-​Direktor Jürgen Kunze begrüßte die vielen prominenten Gäste und beschrieb in Wort und Bild die stürmische Entwicklung. die das Haus Lindenhof in den 40 Jahren seit seiner Gründung als kirchliche Einrichtung der Diözese und der Caritas genommen hat. Ursprünglich als Behindertenzentrum auf der grünen Wiese weit vor den Toren der Stadt aus der Taufe gehoben, sind die heute sehr unterschiedlichen Wohn-​, Pflege-​, Arbeits– und Bildungseinrichtungen mit ihren 1800 zu betreuenden Menschen und 1500 Arbeitsplätzen organische Bestandteile in vielen Städten und Gemeinden der Region geworden. Hauptsitz ist Schwäbisch Gmünd geblieben. Kunze machte mit seinem Vortrag den Wandel von einst behüteten Heimen und Werkstätten hin zur selbstverständlichen Teilhabe im kommunalen Miteinander mit viel Lebensfreude, Kreativität und Arbeit deutlich. Der Lindenhof-​Chef machte aber auch deutlich, dass als Fundament die christliche Kultur geblieben sei. Zukünftige Herausforderungen warten. Laut Kunze will sich die Stiftung verstärkt ambulanten Diensten widmen. Katrin Altpeter, Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden Württemberg, zollte der Stiftung Haus Lindenhof viel Respekt für die stets zukunftsweisenden Leistungen letzten 40 Jahren. Dennoch müsse man realistisch sein, denn es gebe trotz aller Teilhabebestrebungen immer noch Parallelwelten im Bereich der Behindertenfürsorge statt einer echten „inklusiven Gesllschaft“. Man befinde sich erst am Beginn der Reise in die Zukunft. Aufgabe der Politik sei es, die Bemühungen mit rechtlichen Regelungen zu unterstützen. Die demografische Entwicklung erfordere auch im Bereich der Seniorenfürsorge neue Lösungen. Katrin Altpeter skizzierte hierzu dezentrale Pflegeangebote im Bereich von Stadt– und Wohnvierteln.
Namens der Diözese Rottenburg-​Stuttgart sprach Ordinariatsrätin Dr. Irme Stetter-​Kap. Sie zitierte wiederholt aus der historischen Rede des früheren Bischofs Georg Moser anlässlich der Lindenhof-​Einweihung vor 40 Jahren, der leidenschaftlich gegen ein Kosten-​Nutzen-​Denken im Bereich der Sozialarbeit und Pflege plädierte und das Haus Lindenhof als ein christliches Zentrum tätiger Nächstenliebe beschrieb. Kein einziger Mensch in Gottes Schöpfung sei perfekt. Stetter-​Karp schlug den Bogen zuEthik-​Fragen der „Selektion vor der Geburt“ und der aktiven Sterbehilfe und warnte davor, dass die Menschenwürde mit solchen Eingriffen am Anfang und am Ende des Lebens außer Kraft gesetzt werden könnte. Die Ordinariatsrätin dankte allen Mitarbeitern der Stiftung Haus Lindenhof für Mut und soziale Innovationen in den letzten 40 Jahren.
„40 Jahre Haus Linednhof, das ist ein Segen für unsere Region!“ rief Landtagsabgeordneter Klaus Maier in seinem Grußwort aus und beschrieb viele gute Begegnungen mit den Mitarbeitern und Bewohnern nicht in Heimen abseits, sondern mittendrin im kommunalen Leben. „Haus Lindenhof ist ein großer Namen in der Region“ und befinde sich nun mit 40 in den besten Jahren“, so gratulierte Landtagsabgeordneter Dr. Stefan Scheffold zum „Schwabenalter“.
Josef Rettenmaier, Sozialdezernent des Ostalbkreises, betonte, dass die Stiftung Haus Lindenhof in Ostwürttemberg Sozialgeschichte geschrieben und geprägt habe. Von einem „beeindruckenden kirchlichen Sozialunternehmen“ sprach Bürgermeister Dr. Joachim Bläse, als er die Kennzahlen vortrug und auch beschrieb, wie sehr die einzelnen, zwischenzeitlich dezentral verteilten Einrichtungen den guten sozialen Geist und das bürgerschaftliche Miteinander prägen. Ganz abgesehen davon sei das Haus Lindenhof mit seinem Hauptsitz hier in Schwäbisch Gmünd auch ein „wichtiger Faktor auch für den Wirtschaftsstandort“. Das Schlusswort vor allem mit einem ganz dicken Dankeschön an alle haupt– und ehrenamtlichen Mitarbeiter gestaltete Direktor Hubert Sorg. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von den beiden Pianistinnen Katharina Senkova und Vitaliya Fedosenko sowie vom Konvent der Schwestern aus Tansania, die in der Stiftung zu Gast sind und in ihrer Landessprache und mit afrikanischem Temperament Jubiläumslieder vortrugen.

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