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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Tabula rasa auf dem Weg zur Landesgartenschau: Für den Bahnhofsboulevard wird der Fehrlepark ziemlich kahlgeschlagen

Heute beginnen die Baumfällungen für die Schaffung des Bahnhofsboulevards. 23 Bäume, darunter vier das Stadtbild am Bahnhof prägende Eichen, müssen weichen: Vor der grünen Landesgartenschau kommt erst einmal ein ziemlich happiger Kahlschlag.

Freitag, 11. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Schöne alte Bäume sind eine sensible Sache, das ist allgemein bekannt und in jüngster Zeit erst durch Stuttgart 21 wieder ins Bewusstsein gerufen worden. Die Pressemitteilung über den Beginn der extensiven Baumfällarbeiten rund um den Gmünder Bahnhof am heutigen Donnerstag gab das städtische Amt für Medien und Kommunikation erst gestern nachmittag bekannt — ein Schelm, der irgendetwas dabei denkt.
Es werde, so heißt es in der Mitteilung, „der eine oder andere Baum verpflanzt oder entfernt.“ Begleitet und betreut würden die Grünarbeiten durch Fachpersonal von Umwelt– und Naturschutz. Für die Vogelbrut sei es von großer Bedeutung, Gehölze noch während der Vegetationsruhe vorzunehmen. 23 im oben abgebildeten Plan rot eingefärbte Bäume werden gefällt, drei grün markierte werden versetzt. Versetzt werden soll auch das Säulenhainbuchen-​Gehölz, das den Südrand des ZOB begrenzt. Die neuen Pflanzstandorte stehen noch nicht fest, Bäume und Gehölze werden erst einmal zwischengelagert.
Bei den rot markierten Bäumen sei die Verpflanzung wegen deren Größe, Schrägwuchs oder vorhandener Leitungen nicht möglich. Gefällt werden auch die markanten vier Eichen an der Auffahrt des Fehrleparks, sie stehen der neuen „Waldhorn“-Auffahrt im Weg. Sie dürften um die 80 Jahre alt sein und eine Höhe von 25 Metern erreicht haben — für viele Bahnfahrer ein erster Gruß des grünen Gmünds.
Vom Gmünder Westen bis zur Weleda im Osten sind mittlerweile hunderte von Bäumen gefällt worden. Immer deutlicher wird, dass das alte Gmünd für die Landesgartenschau 2014 auf eine Weise umgekrempelt wird, wie es in den letzten 130 Jahren nicht mehr geschehen ist, seit der einstige Stadtgraben nach dem Fall der Umfassungsmauern aufgefüllt und neu bebaut wurde. Manchen beschleicht dabei ein mulmiges Gefühl.

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