Schüler des Gmünder Franziskus-Gymnasium beim Aktionstag in der Stuttgarter Liederhalle
Wachrütteln und aufmerksam machen auf ihr kreatives, innovatives und eigenes Profil wollten auch die Schülerinnen und Schüler des Gmünder Franziskus– Gymnasiums beim Aktionstag in der Stuttgarter Liederhalle. Von Sonja Ruis
Montag, 14. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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Die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen in Baden-Württemberg (AGFS), zu der neben der Stiftung Katholische Freie Schule auch die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg, die Schulorganisationen der evangelischen Landeskirchen, die Waldorfschulen, die Landerziehungsheime und der Verband Deutscher Privatschulen (VDP) gehören, machte mit dieser Bildungsmesse auf die unzureichende finanzielle Förderung der Freien Schulen durch das Land Baden-Württemberg aufmerksam. „100 Prozent Schule braucht 80 Prozent Förderung“ ist die Prämisse.
In der Koalitionsvereinbarung von 2006 hatten die regierenden Parteien den Schulen in Freier Trägerschaft zugesichert, die finanzielle Förderung bis zum Ende der Legislaturperiode auf 80 Prozent der Kosten eines staatlichen Schülers anzuheben. Weil dieses Versprechen nicht eingehalten wird, wurde die Protestkampagne jetzt fortgesetzt. „Bunte Vielfalt kostet Geld. Die Schmerzgrenze ist erreicht“, betonte der AGFS Vorsitzende, Andreas Büchler. Gerade im Hinblick auf die anstehende Landtagswahl ist die Bewilligung einer höheren Förderung ein Prüfstein für die Glaubwürdigkeit der Politiker und ist somit ausschlaggebend für die Wahlentscheidung vieler.
Die verschiedensten Gruppierungen freier Schulen füllten die Liederhalle mit Leben und mitten drin am Stand der Sießener Schulen die Schüler der sechsten Klassen des Gmünder Franziskus Gymnasiums. Im Foyer konnten sich die Besucher den ganzen Tag über auf der Bildungsmesse und Internatsberatung genauere Informationen geben lassen und Gespräche führen. Junge Clowns, Artisten und Akrobaten wirbelten auf der Bühne im Beethovensaal durcheinander und zeigten ihr Können. Die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer präsentierten Ausschnitte aus ihrem kreativen Wirken in Musik und Theater. „Deshalb freie Schule“ war das Thema eines Podiumsgesprächs zwischen Eltern– und Schülervertretern. Auf der Bühne wurde auch über das Thema „Fit für das Leben in der Wissensgesellschaft. Konsequenzen für die berufliche Bildung“ informiert und über die Ergebnisse der gleichnamigen Enquete-Kommission lebhaft diskutiert. Von großer Brisanz erwies sich das Impulsreferat über den „Wettbewerb durch öffentliche Finanzierung von Schulen in freier Trägerschaft: Was internationale Vergleiche zeigen“ mit Prof. Dr. Ludger Wößmann, München. In der abschließenden Podiumsdiskussion sollten die Vertreter der Fraktionen im Landtag, das Verhältnis ihrer Partei zu den freien Schulen und ihre Position zur Finanzierungssituation darlegen. Dabei zeigte sich, welchen Stellenwert das Thema bei den einzelnen Parteien einnimmt.
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