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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Sprungbrett“ – Neues Projekt der Stadt Gmünd zur beruflichen Integration junger Migranten

Auf dem Weg zu einer guten Arbeitsstelle landen selbst solche junge Menschen mit Wurzeln im Ausland immer wieder auf dem Abstellgleis, die eigentlich mit sehr guter Vorbildung nach Deutschland gekommen sind. Diesen nimmt sich ein neues Projekt der Stadt zur beruflichen Integration an. Von Manfred Laduch

Mittwoch, 16. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 38 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. „Das liegt mir sehr am Herzen“, erklärte Erster Bürgermeister Joachim Bläse gestern bei der Vorstellung von „Sprungbrett“ im Rathaus. „Wer hier nicht groß geworden ist, springt in seiner beruflichen Entwicklung oft an der falschen Stelle“, fährt der Sozialdezernent fort: „Und dabei müssen wir uns um jeden Arbeitswilligen kümmern.“ Diesen jungen Leuten soll nun jeweils ein ehrenamtlicher Lotse für ein Jahr an die Seite gestellt werden.
Angesprochen sind junge Menschen, die nicht mehr schulpflichtig sind, erklärte die Integrationsbeauftragte der Stadt, Melanie Jester. Über das Standardprogramm habe die Stadt hier bislang nichts im Angebot. Die jungen Menschen, die einen qualifizierten oder sogar hochqualifizierten Abschluss aus ihren Herkunftsländern mitbringen, sollen nach einem Jahr intensiver Unterstützung auf eigenen Beinen stehen können.
„Die Erfahrung zeigt, dass der Erfolg steigt, je intensiver jemand begleitet wird“, betonte Silvia Schneck-​Volland (Service für berufliche Perspektiven und betriebliche Potenziale), die das Projekt für die Stadt durchführt. Die deutsche Arbeits– und Alltagskultur berge für nicht hier Aufgewachsene manchen Stolperstein – schon bei der Anerkennung der im Herkunftsland erworbenen Schul-​, Berufs– oder Universitätsabschlüsse.
Die Idee ist, solchen Menschen einen Lotsen an die Seite zu stellen. In diesem „Tandem“ sollen die jungen Leute von den Erfahrungen der Lotsen in Bezug auf die berufliche Perspektive profitieren. Nebenbei könnten sie durch den intensiven Kontakt ihre Sprach– und Alltagskompetenzen verbessern.
Um die Lotsen, die nun als erstes gesucht werden, für ihre Aufgabe fit zu machen, erhalten sie Schulungen in interkultureller Kompetenz sowie ein Training zu aktuellen Bewerbungsstrategien. Zudem tauschen sich die Bildungslotsen regelmäßig untereinander aus.
Von dieser Idee war das Land so begeistert, dass die Stadt dafür Fördermittel der Baden-​Württemberg-​Stiftung erhält: Für die drei Jahre vorgesehene Projektlaufzeit sind das 10 000 Euro pro Jahr, die in die Anleitung und Begleitung der Lotsen fließen sollen.
„Neugier auf fremde Kulturen wäre sinnvoll“, beschreibt Silvia Schneck-​Volland eine Voraussetzung für einen Lotsen. Wer sich für diese ehrenamtliche Aufgabe interessiert, kann sich bei ihr (Telefon 0 71 71/​6 63 22, E-​Mail moderationundprojekte@​t-​online.​de) oder bei der Integrationsbeauftragten Melanie Jester (Telefon 0 71 71/​603 – 50 20, E-​Mail Melanie.​Jester@​schwaebisch-​gmuend.​de melden.

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