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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Der Kurs 28 am Gmünder Reallehrer-​Seminar beginnt mit 180 Referendarinnen und Referendaren

Reallehrerinnen und –lehrer würden an den Schulen gebraucht, „die Chancen auf Einstellung stehen nach wie vor gut“, sagte Direktorin Kristina Schmid. 180 angehende Lehrerinnen und Lehrer des Kurses 28 wurden gestern als Referendare vereidigt.

Mittwoch, 02. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 17 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Für die 180 Absolventen der Pädagogischen Hochschulen im Land beginnt nun der anderthalb Jahre dauernde Vorbereitungsdienst am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Realschulen) in Schwäbisch Gmünd, der mit der zweiten Staatsprüfung endet. Mit Mut, Motivation und Freude sollten sich die angehenden Lehrer auf den Weg machen, so Kristina Schmid, die neben den 180 versammelten Referendaren im Stadtgarten eine Reihe von Ehrengästen begrüßte — darunter auch Landrat Klaus Pavel und einen Nachbarn im Gebäude Lessingstraße, den stellvertretenden Polizeirevierleiter Mayer. Kristina Schmid erinnerte an die lange Tradition der Lehrerbildung in Schwäbisch Gmünd, die seit 1825 bestehe, zuerst im Franziskaner, dann seit 1905 im historischen Seminargebäude in der Lessingstraße, „diese berühmte Gmünder Atmosphäre“ werde bei manchem die letzten Zweifel an der Zuweisung in diese Stadt ausräumen. Im Mittelpunkt der Ausbildung stehe die Entwicklung der Berufsfähigkeit und der individuellen Lehrerpersönlichkeit. Es gehe darum, das an den Pädagogischen Hochschulen Gelernte in die Tat umzusetzen, konkrete Unterrichtserfahrungen zu machen, den Schulalltag kennenzulernen und das Schulleben mitzugestalten. Wichtig sei der Rollenwechsel — von der Studentin zur Lehrerin mit Vorbildfunktion.
Kultusministerin Schick bezeichne die Realschulen als „Rückgrat des durchlässigen Bildungssystems“, die Realschule sei ein Erfolgsmodell, das sich hoher Akzeptanz bei Schülern, Eltern und Wirtschaft erfreue — „allerdings hat diese Zufriedenheit dazu geführt, dass diese Schulart mitunter etwas aus dem Blickwinkel geraten ist.“ Auf die Einführungswoche folge bereits das vierwöchige Schulpraktikum an der Ausbildungsschule. Maike Wulfert und Armin Roth, die Seminarsprecher des Vorgängerkurses, nahmen den „Neuen“ das Lampenfieber, „ihr werdet Leute finden, die euch im Schulalltag unterstützen und unterstützt euch gegenseitig“. Wie sich das Referendar-​Dasein anfühlen kann, verdeutlichte der Beitrag eines Vorgängerkurs-​Seminaristen, der mit einer gekonnten Diabolo-​Jonglage zu den Klängen von „Azzurro“ aufwartete. Es gehöre Fingerspitzengefühl dazu, meinte Erster Bürgermeister Joachim Bläse in seinem Grußwort, „das bringen Sie in den nächsten anderthalb Jahren zur Perfektion.“ Bläse schilderte Gmünd als Stadt im Aufbruch, mit Stadtjubiläum 2012 und Landesgartenschau 2014, aber auch als Bildungsstadt, die nicht nur Schulträger sein, sondern ihre kommunale Bildungsverantwortung mit Leben erfüllen wolle.
Die Realschule kennzeichne die große Bandbreite der Schüler-​Charaktere, zunehmend brächten sie Schüler auf den Weg zu den beruflichen Gymnasien und zum Abitur, sie dienten auch Kindern aus Migrantenfamilien als Einstieg für den Aufstieg. Vor allem: „Auch die öffentlichen Schulen haben Werte und Ziele, und die vermitteln wir.“
„Lehrer sein ist mehr eine Berufung als ein Beruf“, so Schulamtsdirektor Peter Ehe, obendrein einer der ältesten Berufe der Menschheit, der sich der Weitergabe von Wissen, Erfahrung und Kultur widme. Doch die Referendare sollten neue Ideen in die Realschule einbringen, die Schule weiterentwickeln. Es sei ein Beruf, der den ganzen Einsatz erfordere, sagte auch Schuldekan Hans-​Jürgen Meinhardt. Doch es gebe eine andere Seite: „Viele haben das Pathos des Berufs, wenige den Humor.“ Die Fröhlichkeit der Kinder sei ein Kriterium der pädagogischen Leistung, zum Wesen des Menschen gehöre das Lachen. Die Referendare könnten sich anregen lassen von den Kindern, von ihnen neue Verhaltensweisen zu lernen und offen zu sein für die Zukunft.
Nach der Personalratsvorsitzenden Margit Wohner sprach Walter Knauß als stellvertretender Seminarleiter, es folgte die Vereidigung der Referendare durch Kristina Schmid. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Absolventen des Vorgängerkurses.

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