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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bei den Proben zu „The Scarlet Pimpernel – das scharlachrote Siegel“ vom Kolping-​Musiktheater

Am Freitag startet das Musical „The Scarlet Pimpernel – das scharlachrote Siegel“, aufgeführt vom Kolping-​Musiktheater Schwäbisch Gmünd. Bevor sich jedoch der Vorhang zur Premiere hebt, waren für die Beteiligten unzählige Stunden harte Arbeit nötig. Die RZ hat die Proben verfolgt. Von Marcus Menzel

Mittwoch, 23. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND. Wenn am Freitagabend im Peter-​Parler-​Saal des Stadtgartens die Zuschauer auf den Beginn der Premiere des neuen Kolpingstücks „The Scarlet Pimpernel“ warten, haben die Akteure einen Großteil ihrer Arbeit schon längst hinter sich – zumindest vom Zeitaufwand her gesehen. Denn die rund 150 Personen, die aktiv oder im Hintergrund an der Produktion beteiligt sind, haben bis dahin insgesamt viele tausend Stunden damit verbracht, damit auch das aktuelle Stück wieder ein voller Publikumserfolg wird.
Seit Mitte Dezember laufen die gemeinsamen Proben. Davor haben der Grabenchor mit rund 40 Personen, der Bühnenchor (mit Ballett ebenfalls rund 40 Personen), die 15 Solisten und die 25-​köpfige Band längst ihre Hausaufgaben gemacht. Regisseur Michael Schaumann, der seit 2005 für die Spielleitung des Musiktheaters verantwortlich ist: „Ich setze voraus, dass die Schauspieler zu den ersten gemeinsamen Regieproben ‘studiert’ kommen. Das heißt, bis dahin müssen die Bühnendarsteller ihre Texte auswendig können und ihre Musiknummern gut vorbereitet haben, so dass wir von Anfang an an der Ausgestaltung des Stücks und der Vertiefung der Charaktere und Rollenbeziehungen arbeiten können.“
Als letzte stießen die Soldaten zur „Truppe“. Fünf von den neun zu besetzenden Statistenrollen wurden über einen Aufruf in der Rems-​Zeitung Anfang Dezember vergeben. Für die meisten von ihnen ist die Schauspielerei ein absolutes Neuland und die ersten beiden Choreographie-​Proben im Tanzstudio Vera Braun Ende Januar verlangten dann doch schon einiges ab.
Was zusammen gehört, wächst zusammen
Kontinuierlich werden schließlich aus Einzelproben mit Solisten, Hauptdarstellern, Chören und Ballett immer mehr gemeinsame Proben – entweder in den eigenen Kolping-​Räumen im Franziskaner oder, als Ausweichquartier, im Emil-​Molt-​Saal in der Waldorfschule. Immer mehr werden die Einzelleistungen zu einem großen Ganzen. Und zwei Dinge haben dabei immer oberste Wichtigkeit: Spielfreude und Disziplin, Letztere muss Schaumann bisweilen aufgrund des hohen Geräuschpegels bei den Gesamtproben mit allen Beteiligten einfordern – bestimmt, aber mit freundlichem Ton. Vor allem die professionelle Art, mit der das Team an die Sache rangeht, ist augenfällig: Wenn es einmal nach drei Stunden Probe „hängt“, weil einfach die Konzentration nicht mehr mitspielt, wird die Lage kurzerhand „entschärft“, sei es mit einem Späßchen, einem Lob zur richtigen Stelle oder einfach einer kleinen Pause. Auch spontane Geburtstagsgrüße waren eine willkommene Abwechslung – Bernhard Stütz bekam sein professionell vorgetragenes Ständchen ebenso, wie der älteste Darsteller, Ernst Kittel – jüngste Mitwirkende ist übrigens die 13-​jährige Sabrina Preißler.
Dass auch die „Neuen“ – sprich, die Soldaten – schnell Teil der Kolping-​Familie werden, gehört offensichtlich zum Erfolgsrezept des Ensembles. Immer wieder hört man während irgendwelcher kleiner Besprechungspausen Sätze, wie „I bin fei dr’ Günter, duzen isch bei uns fascht scho Pflicht“ oder „Kuck mal, das haben wir schon vor 20 Jahren rausgefunden – so gehts einfach viel leichter“. Immer wieder wird gegenseitig gelobt, es werden „Zuckerchen“ verteilt, die den Spaß am Singen und Spielen am Leben halten.
Jede Menge „unsichtbares“ Drumherum
Was den meisten Zuschauern auch verborgen bleibt, ist, wie viele Personen nicht auf der Bühne stehen und dennoch unverzichtbar fürs Gesamtprojekt sind. Das beginnt beim finanziellen Aspekt einer derartigen Großproduktion. Hierum kümmert sich seit 2007 die organisatorische Leiterin Ulrike Schwebel. „Die Produktion des Stücks kostet in diesem Jahr rund 180 000 Euro, ein Löwenanteil macht dabei der Erwerb der Aufführungsrechte aus. Allerdings wäre der finanzielle Aufwand wesentlich höher, wäre nicht ein immenser ehrenamtlicher Anteil bei allen Beteiligten vorhanden“, meint Schwebel.
Insgesamt sieben Damen kümmern sich um die Garderobe der Darsteller, Selbstverständlich sind auch die Maske mit fünf Personen, die zehn Verantwortlichen für Bühnenbild, mehrere Techniker und zahlreiche organisatorische Helfer (hier verschmilzt die Zahl, wegen mehrerer „Jobs“) nicht wegzudenken. Vor allem Letztere sind in den wenigen Tagen vor der Premiere so richtig gefordert, denn da erfolgen die letzten Proben und Gesamtdurchläufe im Congress-​Centrum Stadtgarten. Und was da so alles auf den „letzten Drücker“ noch geändert werden muss, weil die Bedingungen am „Originalschauplatz“ einfach anders sind – man glaubt es kaum!
Trotz des immer mehr wachsenden Anspruchs und des steigenden Aufwands, der betrieben wird, haben alle bisherigen Kolping-​Produktionen eines gemeinsam: Alle Beteiligten werden wieder alles daran setzen, sich den erbrachten Schweiß mit gehörigem Beifall versüßen zu lassen.



Premiere mit großer After-​Show-​Party und DJ Toba ist am 25. Februar um 20 Uhr im CCS Stadtgarten. Weitere Aufführungen sind am 26. Februar um 15 Uhr, am 27. Februar um 19 Uhr, am 4. März um 20 Uhr, am 5. März um 15 und 20 Uhr und am 6. März um 18 Uhr. Die Kartenpreise liegen zwischen 15 und 35 Euro. Der Vorverkauf findet beim i-​Punkt in Schwäbisch Gmünd statt. Für alle Veranstaltungen sind noch Karten erhältlich.

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