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„Ganz nah dran“ ist das Motto des Festivals auf Schloss Kapfenburg im Sommer /​Stars und ein Konzert für ein Dutzend Autohupen

Das Schloss ist das Pfund, mit dem das Festival Schloss Kapfenburg wuchert. Das ist nur die eine Hälfte — die andere sind die Stars, die dort auftreten. In diesem Jahr vom 22. bis zum 30. Juli.

Donnerstag, 24. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

FESTIVAL (rw). „Ganz nah dran“ lautet das Motto des Festivals, dessen Programm Musikschulakademie-​Direktor Erich Hacker gestern vorstellte. Es ist in der Tat so, dass man den Stars im Hof der Kapfenburg näher ist als in großen Hallen, und diese sind näher am Publikum, das dennoch bis zu 2200 Köpfe zählen kann. So viele Leute passen hinein, ohne dass es Gedränge gibt — und wenn’s richtig unwettert, können sie alle im Fruchtkasten unterstehen.
Die Stars wiederum lassen sich gerne vom Charme der prächtig restaurierten Deutschordensburg über Lauchheim einfangen, für manchen ist dieser Rahmen ein ernstes Argument, dort aufzutreten, sagt Rainer Koczwara, mit dem die Musikschulakademie seit über einem Jahrzehnt zusammenarbeitet, wie mit dem SWR, der Kreissparkasse Ostalb und der EnBW ODR, die als Partner und Sponsoren auftreten.
Das Festivalprogramm ist heuer kürzer als sonst, aber nicht weniger abwechslungsreich. Festivaleröffnung ist am Freitag, 22. Juli, mit dem Stiftungsfest: „In Situ 12 — sera italiana“. Alles Italien im Bühnenprogramm, bei dem das Landesjugendorchester Baden-​Württemberg und die Preisträger Sophie Klußmann und Eugene Chan auftreten. Illuminationen, Schattenspiel mit Rainer Reuschs Schattentheater und ein Feuerwerksspektakel spielen mit italienischem Lebensgefühl. Am Samstag, 23. Juli, ist Sarah Connor mit ihrer Band zu Gast. Der Soul-​Star ist zum dritten Mal schwanger, Niederkunft ist Mitte August, weshalb Sarah Connor nur auf ausgewählten Open Airs auftritt — die Kapfenburg ist eines davon und der einzige Auftritt in Baden-​Württemberg. Sollte ihr Kind auf der Kapfenburg zur Welt kommen wollen, sei man darauf vorbereitet, versichert Erich Hacker.
Einen Tag später, am 24. Juli, ist Familientag auf der Kapfenburg. Er steht heuer im Zeichen des Automobilsommers, auf dem Schloss-​Areal gibt es für die großen und kleinen Besucher Spannendes zum Thema 125 Jahre Auto und Elektromobilitäts-​Perspektiven. Uraufgeführt wird eine außergewöhnliche Komposition: Ein Hupkonzert für 12 Mercedes-​Automobile. Die Replik des Berta-​Benz-​Mobils wird ebenso dabei sein wie ein Adenauer-​Mercedes, ein Flügeltürer und sicher auch ein Truck. Allerdings muss Schlossherr Hacker sich sputen, noch die fehlenden fünf Töne für eine chromatische Tonleiter zusammenzukriegen. Komponist und Dirigent Uwe Renz woll loslegen. Zu dem Dutzend Hupen gesellt sich ein Blechbläserensemble und Schlagwerk, die das viersätzige, etwa zehn Minuten lange Stück am Familientag mehrmals im Schlosshof aufführen.
Das Sonntagabendprogramm des 24. Juli bestreiten die charmanten und schrägen Herren von Maybebop mit einem A-​cappella-​Programm der Extraklasse. Ihr Auftritt in der „Accelerando“-Reihe des letzten Jahres war umjubelt, jetzt müssen sie auf die große Bühne. Maybepop singt weit überwiegend eigene Lieder, voller Witz, nicht ohne Tiefgang und mit einer wunderbaren Choreographie. Und der Programm-​Namen passt auch: „Extrem nah dran“. Als einzigartig und unerreicht erweisen sich die Improvisationsstücke, bei denen die vier Herren auf Zuruf aus dem Publikum neue Lieder aus dem Stegreif entwickeln. Maybebop ist eigenständig und eine Klasse für sich.
Eine feste Veranstaltung des Kapfenburg-​Festivals ist die Hörfunk-​Aufzeichnung des SWR 2 Studiobrettls. Zu Gast am Donnerstag, 28. Juli, sind der Comedian Ingolf Lück, der bislang vor allem im Norden Erfolge feierte, die „Magnets“ aus London, die schon öfters auf der Burg zu hören waren und immer wieder bestechenden A-​cappella-​Pop mit vielen eigenen Songs singen — und die „Kernölamazonen“ aus Österreich, auf die Rainer Koczwara ein Loblied anstimmt. Das hübsch anzuschauende Frauen-​Duo macht Musikkabarett covert Songs — aber wie: umwerfend komisch, poetisch und mit einer frappierenden Performance.
Roger Hodgson besitzt eine Stimme, die jeder kennt und schon öfters gehört hat, auch wenn er mit seinem Namen nichts anfangen kann und ihn nicht in Verbindung bringt mit einer Band namens „Supertramp“. Der Sänger und Texter die Stimme und der Kopf jener Gruppe tritt am Freitag, 29. Juli, mit seiner Band auf und spielt dort die großen Erfolge von Supertramp. Mehr als 40 Jahre nach Beginn seiner Karriere singt er die bekannten Songs, die vor dem Hintergrund seiner Lebenserfahrungen Leute in der ganzen Welt berühren.
Die Kölner Rockband BAP wird heuer 35 (und Wolfgang Niedecken im Mai 60) und geht auf Sommertour. Am Samstag, 30. Juli, gestaltet die Gruppe das Abschlusskonzert auf der Kapfenburg. Es gibt Neues auf kölsch zu hören, vor allem aber die Klassiker — zweieinhalb Stunden lang, wie Rainer Koczwara versichert. „Verdamp lang her“, tja, aber für den Konzert-​Veranstalter voller Erinnerungen, „meine Karriere ist engstens mit BAP verbunden, und das Café Spielplatz verdankt BAP den Namen.“ Wolfgang Niedecken kommt übrigens schon im April auf die Kapfenburg– er spielt dort solo zur Gitarre.

Karten, Preise und weitere Informationen zu den Veranstaltungen des Festivals Schloss Kapfenburg 2011 vom 22. bis 30. Juli sind unter Tel. 07363 /​961817 oder www​.schloss​-kapfen​burg​.de und an allen CTS-​Vorverkaufsstellen erhältlich. Der Vorverkauf beginnt am Montag, 28. Februar.

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