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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

In Ellwangen begann der Prozess gegen Gmünder Cannabisfarmer /​Hussenhofer Anlage äußerst gewinnbringend

Das Verfahren gegen einen Gmünder, der im großen Stil Marihuana in einer Lagerhalle in Hussenhofen angebaut hatte, begann in dieser Woche vor dem Landgericht in Ellwangen. Ein weiterer Verhandlungstag findet am 1. März statt. Es geht um fast 500 Kilo Drogen und sehr viel Geld. Von Dietrich Kossien

Donnerstag, 24. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 24 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND /​ELLWANGEN. Die Staatsanwaltschaft legt ihm unter anderem 20 tatmehrheitliche Verbrechen des gemeinschaftlichen bandenmäßigen unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zur Last. Nach der Anklageschrift soll sich der Angeschuldigt spätestens im Herbst 2007 mit weiteren Personen zusammengeschlossen haben, um im Großraum Schwäbisch Gmünd Cannabis anzubauen, abzuernten und dann gewinnbringend weiterzuveräußern.
Die Bande betrieb seit diesem Zeitpunkt in einem Anwesen in Schwäbisch Gmünd eine Cannabisaufzuchtanlage mit 82 Beleuchtungskörpern zu je 600 Watt, vollautomatischer Belüftung und Bewässerung sowie in einer zweiten Immobilie eine hochprofessionelle Trocknungsanlage zur Weiterverarbeitung des Rauschgifts.
Insgesamt soll der Angeschuldigte, von dem die Staatsanwaltschaft vermutet, dass er der Kopf der Bande ist, bis Ende Juni 2010 rund 486 Kilogramm Marihuana angebaut und für ca. 1,94 Millionen Euro in Süddeutschland veräußert haben. Bei einer Durchsuchung wurden insgesamt 1271 Cannabisstecklinge, 911 zum Teil bereits in Blüte stehende Cannabispflanzen mit einem Nettogewicht von 23,12 Kilogramm Marihuana, weitere 31,54 Kilogramm Marihuana sowie 938 Gramm Haschisch sichergestellt.
In dieser Woche begann der Prozess vor dem Landgericht in Ellwangen, das unter Vorsitz des Vorsitzenden Richters Gerhard Ilg tagte. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Dr. Herrmann. Der nicht vorbestrafte Angeschuldigte befindet sich seit dem 23. September .2010 in Untersuchungshaft. Vor dem Gericht zeigte er sich nun kooperationsbereit und war weitgehend geständig und nannte Mittäter und Abnehmer.
Die Aufzuchtanlage befand sich Im Gmünder Teilort Hussenhofen in der Böhmerwaldstraße und die professionelle Verarbeitungsanlage im Perlenweg. Die Mittäter befinden sich inzwischen zum Teil in Haft, gegen andere wird noch ermittelt, und einer befindet sich auf der Flucht, dem Vernehmen nach ausgerechnet in Thailand, wo solche Verbrechen meistens mit der Todesstrafe geahndet werden.
Der nächste Verhandlungstag ist am 1. März um 14 Uhr vor dem Landgericht in Ellwangen.

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