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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Inhorgenta: Gold– und Silberstadt putzt sich heraus

„Die Wertigkeit des Schmucks nimmt wieder zu“, sagt Schmuckdesigner Georg Spreng. Bis einschließlich Montag findet in München die Schmuck– und Uhrenmesse Inhorgenta statt. Mit dabei sind auch wieder 18 Firmen aus der Gold– und Silberstadt Schwäbisch Gmünd.

Samstag, 26. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Von Jörg Hinderberger
Über mangelndes Interesse konnte sich gestern kaum einer der Vertreter aus dem Altkreis Gmünd beklagen. Aus der ganzen Welt waren potenzielle Neukunden angereist. Gäste aus Polen und Puerto Rico etwa suchten den Stand La Nouvelle Orchidee von Anne Hélary und Sören Lührs auf. Für die Durlanger Firma etwas enorm Wichtiges. „Wir exportieren zu 65 Prozent“, so Hélary, die von einer großen, aber dennoch überschaubaren Messe spricht. Auch für Jörg Hirner, Vorsitzender des Edelmetallverbandes Schwäbisch Gmünd, ist es wichtig, bei der Messe mit dabei zu sein. Um Erfolg zu haben, sei es wichtig, sich für eine Richtung zu entscheiden. Hirner gehört zu den Klassikanbietern unter den Schmuckfirmen. Dass Schmuck auch dann fasziniert, wenn zunächst keine klare Strukturen zu erkennen sind, zeigen die Chaos-​Schmuckkollektion-​Armbänder und Ketten, die aus scheinbar wahllos aneinandergereihten Einzelteilen bestehen. Schön sind sie deshalb allemal – oder gerade deshalb.
Individualität steht bei den Schmuckdesignern und freilich auch dem Kunden an allererster Stelle. Einzigartigkeit ist auch Georg Spreng wichtig, der den Trend beobachtet, dass „immer kleinere Schmuckstücke“ hergestellt werden. „Viele Kunden möchten Schmuck auch wieder vererben dürfen. Die Menschen geben wieder mehr Geld für gute Qualität aus“, erklärt Spreng. Gemäß dem Motto „Walk on the wild Side““ ist auch das Gmünder Berufskolleg für Design, Schmuck und Gerät und die Fachschule für Gestaltung zusammen mit dem Edelmetallverband auf der Inhorgenta vertreten. Mittlerweile ist es zur Tradition geworden, dass Schülerinnen und Schüler der Gewerblichen Schule samt ihren Lehrerinnen in Bayern dabei sind, um ihre Schmuckarbeiten der Fachwelt zu präsentieren. „Die vielen Neuheiten und die Exklusivität der Schmuckstücke beeindrucken mich. Unsere Firmen aus dem Gmünder Edelmetallverband überzeugen durch viel Individualität“, sagt Anne-​Kathrin Müller, Geschäftsführerin des Edelmetallverbandes.
Nicht auf der Inhorgenta vertreten ist die Firma Wilhelm Müller. Nach Aussage von Geschäftsführer Christian Hünecke habe die Messe München das Konzept der Halle B 2 stark verändert und das Gmünder Unternehmen gezwungen, seinen bewährten Standplatz aufzugeben. Die angebotenen alternativen Standorte seien nicht akzeptabel gewesen, so dass man auf eine Teilnahme verzichtete.
Gmünder Schmuckstücke werden auch in New York verkauft
Ein zentrales Ziel des Edelmetallverbandes ist es, die Gold– & Silberstadt Schwäbisch Gmünd künftig noch stärker im Glanz von Gold, Silber und anderen Edelmetallen erstrahlen zu lassen — auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus. Die Inhorgenta ist die perfekte Bühne dafür. „Es ist faszinierend, dass die Gmünder Schmuckstücke auf der ganzen Welt bekannt sind. In New York oder London werden die tollsten Ringe und Ketten von Gmünder Firmen verkauft. Nur in Gmünd selbst kennen die wenigsten Leute unsere Gold– und Silber-​Aushängeschilder“, so Oberbürgermeister Richard Arnold.
Der Vorstand des Edelmetallverbandes, vertreten durch Jörg Hirner (Eugen Hirner e. K.), Sven Moeller (Hermann Bauer GmbH & Co KG), Franz Ferdinand Scheurle (Quinn Scheurle GmbH), Knut Rohaczek (Derwein & Rohaczek GmbH) und durch Professor Dr. Andreas Zielonka (Leiter des Forschungsinstitutes fem), plant interessante Zukunftskonzepte für Gmünd. Spätestens zur Landesgartenschau 2014 ist eine neue Repräsentanz des Edelmetallverbandes in der Gold– & Silberstadt, eventuell mit einer gläsernen Manufaktur, Verkaufsräumen und einem Goldschmiedecafé geplant. Die Innovationsfreude war in diesem Jahr besonders auf der Schmuckmesse zu spüren. War in den letzten Jahren noch die Wirtschaftskrise ein großes Thema auf der größten Schmuck– und Uhrenmesse Inhorgenta in München, so kann man nun eine optimistische Aufbruchstimmung spüren. Die 18 Aussteller aus Schwäbisch Gmünd, Waldstetten oder auch Durlangen präsentieren sich bis zum 22. Februar mit ihren neuesten Schmuck– und Uhrenkollektionen. Die Schmuckprofis überzeugten mit meisterhaftem, handwerklichem Können und pfiffigen Ideen. Egal, ob es sich nun um eine Keramik-​Uhr mit Goldfassung, um Manschettenknöpfe mit „Schrauben und Mutter“-Prinzip oder auch im Eistüten-​Outfit drehte, Kreativität und Können fanden sich oft in perfekter Symbiose.
Handarbeit ist ein Zeichen von Qualität und wird geschätzt
„Wir sind stolz, dass bei uns die Ketten durch reine Handarbeit angefertigt werden“, meint Michaela Hirner. Wiederum schwarze Diamanten und Tahitiperlen sowie flexible Ringe finden sich bei U.E.Ebert, dessen Firma bereits zum 20. Mal auf der Inhorgenta ist. Vor allem der Herrenschmuck steht im Vordergrund. Gern etwas verspielt sind die Kreationen von Sophia Wahl unter dem Namen „Doll Up Sisters“. Wiederum traditionell auf der Inhorgenta zu finden ist Campur. Die Geschwister Sophia und Benjamin Jorberg überraschen – im wahrsten Sinn des Wortes – mit neuem Schliff. Von „sehr guter Nachfrage“ berichtet Dieter Knödler von der Titan Factory. Dieter Knödler hatte am Freitag viele Besucher, die sich für Schmuck aus dem leichten, widerstandsfähigen und antiallergischen Material interessierten. Hier werden neue Verlobungsringe aus Titan präsentiert.
Die Inhorgenta 2011 begrüßt ihre Besucher noch bis Montag mit einer optimierten Hallenstruktur. Die Orientierung unter den mehr als 1150 Ausstellern auf einer Fläche von über 66 000 Quadratmetern fällt so noch leichter. Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München GmbH sagt: „Die Bedürfnisse des internationalen Fachhandels stehen bei der Inhorgenta immer im Fokus. Mit der schärferen Profilierung und Inszenierung der einzelnen Segmente trägt die Inhorgenta als Innovations– und Trendplattform der aktuellen Veränderung im Markt Rechnung und ermöglicht dem Fachhandel darüber hinaus eine bessere Orientierung.“
Alle lokalen Aussteller begeistern mit ihren Kreationen auf der Messe: PE Giers, Gudrun Haug, Alraune, Ratius Creation, Quinn Scheurle, Hauber, Fa. Eugen Hirner, Knödler Schmuck, Söhren Lührs, Spranger, Georg Spreng, U.E.Ebert, Sophia Wahl, Campur (mit zwei Ständen), Corinna Heller und Gebr. Kühn Silberwaren.

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