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Michael Nuber spielt Klavierstücke von Händel, Haydn, Clementi und Fanny Hensel

Fast unbekannte Klavierwerke von G. F. Händel, Haydn, Clementi, Fanny Hensel (-Mendelssohn) und Grieg spielt der Konzertpianist Michael Nuber.

Donnerstag, 03. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
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KONZERT (pm). Eines der Hauptwerke des Konzerts am Sonntag, 6. Februar, im Gemeindezentrum Brücke (Beginn: 17 Uhr) ist die im Jahre 1794 entstandene Sonate C-​Dur von Joseph Haydn, eine seiner drei letzten Sonaten. Sie entstand in London bei Haydns zweiter England-​Reise und gilt als eines der großen Meisterwerke dieses häufig unterschätzten Komponisten. Manches in diesem Werk lässt schon Beethoven erahnen.
Clementis Sonate fis-​Moll aus dem Jahre 1790 stellt diesen Meister als vollkommen eigenständigen Komponisten dar, der zwar die klassische Form bewahrt, die Aussage des Werkes wirkt aber schon ganz romantisch. Vieles in dieser Sonate ist von solcher Ausdruckskraft, Pathetik und Zerrissenheit, wie man es sonst erst 20 bis 30 Jahre später wieder findet – ein großes Meisterwerk, das aber leider fast in Vergessenheit geraten ist. Vielleicht liegt es daran, dass Clementi zahlreiche Etüden und Schülerliteratur geschrieben hat und er somit bei den meisten Musikliebhaber in der „falschen“ Schublade ist. Verdient hätte er anderes – Beethoven schätzte seine Sonaten wesentlich höher als die von Mozart ein.
Fanny Hensel, die Schwester von Felix Mendelssohn, gehört zu den begabtesten Komponistinnen überhaupt. Sie schuf neben zahlreichen kleineren Klavierkompositionen einige Sonaten von großer frühromantischer Ausdruckskraft. Auf dem Programm ist Hensels Sonate c-​Moll aus dem Jahre 1824, die sie in der Abwesenheit ihres Bruders geschrieben hat. Melancholie, Trauer bis zur Verzweiflung kann man in diesem sehr persönlichen Werk intensiv erfahren und dabei spüren, wie nah diese Geschwisterliebe wohl war.
Einige der beliebten „Lyrischen Stücke“ des Norwegischen Meisters Edvard Grieg (darunter die beliebten Werke: „Kobold“, „Zug der Zwerge“, „Notturno“, Hochzeitstag auf Troldhaugen“) führen das Programm bis an das Ende des 19. Jahrhunderts und führen die Hörer in vollkommen andere Gefühls– und Bilderwelten. Die „Lyrischen Stücke“ nehmen in Griegs Schaffen eine ähnliche Stelle ein, wie die „Lieder ohne Worte“ im Schaffen Mendelssohns. Von Opus 12 bis 71 begleiten die in zehn Heften gesammelten 66 Charakterstücke den norwegischen Meister durch alle Gezeiten seines Lebens. Diese instrumentale Lyrik beschränkt sich nicht auf Stimmungen und Gefühlsmusik und unterscheidet sich darin scharf von den lyrischen Formen Schumanns, Mendelssohns und ihrer Nachfolger.
Immer wird die Fantasie des Spielers und Hörers unmittelbar angeregt durch bildhaften Realismus, Farben, Erlebnisse und Erinnerungen, gefesselt von einer pragmatisch reichen musikalischen Gelegenheitspoesie. Am Beginn des Konzertes spielt Nuber eine der zahlreichen Suitenwerke Händels. Anders als Bach, der sich fast das ganze Leben hindurch mit diesem Werktypus beschäftigt hat, hat Händel nur bis ca. 1720 Suiten für das Klavier geschrieben.

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