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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Neuausrichtung des Gmünder Stadtverbands Sport

Der Sport in Gmünd hat an Gewicht gewonnen! Wurde er – zumindest in der Stadtverwaltung – früher beinahe ignoriert, hat sich hier ein totaler Wandel eingestellt. So sagte es Stadtverbandsvorsitzender Christian Kemmer im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der er auch Ausschau hielt.

Samstag, 05. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 26 Sekunden Lesedauer


Von Heinz Strohmaier
SCHWÄBISCH GMÜND. Im vergangenen Frühjahr wurde beim Stadtverband Sport ein neu zusammengesetzter Vorstand gewählt. Neben dem Vorsitzenden, Christian Kemmer, noch drei Stellvertreter: Albert Klammer, Michael Svoboda und Ralf Wiedemann. Zuvor war das wichtigste Thema im Sport zwei jahrzehntelang die Diskussion um das „Sportleistungszentrum“, das nun mit der Umsetzung einer Teillösung auf dem Uniparkgelände in den Hintergrund gerückt ist. Obwohl dadurch für die Schwimmer und Leichtathleten sowie für die Handballer in Bargau und Bettringen noch keine Lösung gefunden worden ist.
Jetzt hat man im Stadtverband andere Prioritäten. Mit dem Sportentwicklungsplan wurde etwas in Gang gesetzt, das man so eigentlich gar nicht erwartet hatte. „Inhaltlich gibt der Plan nicht viel her“, sagt Albert Klammer, „aber er war eine Steilvorlage für die Vereine und Verwaltung“. Deswegen will und muss sich der Stadtverband neu ausrichten, und dabei taucht ganz offen die Frage auf, ob die vielfältigen Aufgaben ehrenamtlich überhaupt noch zu bewältigen sind. Man will nach Möglichkeiten der Haupt– oder Nebenamtlichkeit suchen. Die Aufgaben mit Umsetzung der Empfehlungen des Sportentwicklungsplanes erfordern viel Energie. Und dazu will man sich in den nächsten Wochen neu ausrichten und man hat eine „neue Kraft“ eingesetzt: Drei Arbeitskreise, die sich mit den Themen Sportförderrichtlinien, Finanzen, Angebote, Struktur und Organisation sowie Kindersport beschäftigen.
Die ersten Ergebnisse aus diesen Arbeitskreisen sollen schon im Sommer vorgelegt werden können. Und da ist durchaus das eine oder andere dabei, das nicht jedem Verein „schmecken“ wird, wie Christian Kemmer sagt. Denn möglicherweise werden die Hallengebühren angehoben, die Mehreinnahmen aber für die Jugendförderung verwendet.
In diesen Arbeitskreisen sitzen aber nicht nur Mitarbeiter aus den Sportvereinen. Im Gegenteil, sie stellen den kleineren Part der Teilnehmer. Und so ist auch gewährleistet, dass kein „Scheuklappendenken“ aufkommt, oder dass man nachher die Ergebnisse den „unwissenden“ Gemeinderäten erklären muss. Verwaltung, Vereine und Gemeinderat sitzen hier in einem Boot. Alle sechs Wochen trifft man sich mit der Stadtverwaltung und spricht über den „Stand der Dinge“. Dass dies überhaupt möglich geworden ist, das ist nur der neuen Stadtspitze zu verdanken, sagt Kemmer. Es habe sich nicht alles, aber doch einiges seit dem vergangenen Jahr deutlich verändert.
Auch in der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation will man sich verbessern. Mit dem sportpolitischen Frühschoppen sei ein Anfang gemacht, den man ausbauen will. Leider habe man festgestellt, dass es viele Menschen gibt, die den Gmünder Sport-​Spaß nicht kennen, und viele Eltern unwissend fragen, wohin sie ihre Kinder zum Sport schicken können.
Das Thema Kindersport steht auf der Agenda des Stadtverbands ohnehin weit oben. Aber, „wir müssen den Kindersport in den Schulen mehr verankern“, sagt Albert Klammer, ehemals Rektor der Grundschule in Großdeinbach und ergänzt, dass der gesamte Kinder-​Sport-​Spaß auf den Prüfstand komme, denn manche Angebote seien so nicht mehr zeitgemäß.
Und die Angebote im Kindersport sollen von klein auf besser vernetzt werden. So sieht es Michael Svoboda, der mit den Partnern St. Loreto, Pädagogisches Fachseminar und Pädagogische Hochschule gute Voraussetzungen vorfindet. Das Ziel, das man bei der Einstellung der drei Stadtsportlehrer hatte, dass man Kindern einen vereinsungebundenen Sport anbieten will, ist so nicht erreicht worden, denn „die meisten Kinder, die hier mitmachen, sind schon in den Sportvereinen“, zieht Kemmer Bilanz.
Was bei allen Vorhaben eine weitere Rolle spielen wird, ist das Geld, das der Stadtverband nicht hat. Also gilt es nach Finanzierungsmöglichkeiten zu suchen. Es herrscht Aufbruchstimmung!

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