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IHK-​Konjunkturumfrage zum Jahresbeginn 2011 verheißt glänzende Perspektiven

Was sich angesichts voller Auftragsbücher bereits im Herbst 2010 abzeichnete, findet jetzt zum Jahresbeginn 2011 seine Bestätigung. Die regionale Wirtschaft bleibt auf kräftigem und stabilem Wachstumskurs.

Dienstag, 08. Februar 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

OSTWÜRTTEMBERG (ihk). Über nahezu alle Branchen hinweg hat sich die Geschäftslage weiter verbessert. Eine unverändert hohe Auslandsnachfrage, eine sich weiter verstärkende Binnenkonjunktur sowie nach oben tendierende Investitions– und Beschäftigungspläne eröffnen für das laufende Jahr glänzende Perspektiven.
Nach den Umfrageergebnissen unter 490 Unternehmen aller Branchen und Größenklassen lässt auch die Wirtschaft in Ostwürttemberg den krisenbedingten Einbruch des Jahres 2009 schneller hinter sich als erwartet. Dies gibt auch der aktuelle IHK-​Konjunkturklima-​Index, der die Einschätzung von Geschäftslage und Geschäftserwartungen der Unternehmen zusammenfasst, wider. Mit einem Wert von 137,2 zum Jahresbeginn 2011 liegt er nur knapp unter Niveau der sehr ausgeprägten konjunkturellen Hochphase im Frühsommer 2007 (141,7).
Gründe für den rasanten Aufschwung liegen in erster Linie in der Erholung des Welthandels, allen voran in Asien. IHK-​Konjunkturexperte Peter Gring: „Auch die regionale Industrie profitiert stark von dieser Entwicklung, vor allem durch deren ausgeprägte Kompetenz im Maschinen– und Anlagenbau sowie in vielfältigen Produkten für den Auf– und Ausbau von Infrastruktureinrichtungen.“ Hiervon profitieren vor allem wiederum die unternehmensnahem Dienstleister sowie der produktionsverbindende Großhandel. Aber auch der Einzelhandel und die konsumnahen Bereiche verspüren jetzt das Anziehen der Binnenkonjunktur.
Über alle Branchen hinweg fallen zum Jahresbeginn 2011 die Lageurteile nochmals besser aus als vor vier Monaten. Aktuell melden 50 Prozent der Unternehmen eine gute Geschäftslage (Herbst 2010: 40 Prozent). Dagegen ging der Anteil der Betriebe mit schlechten Geschäften von zehn auf neun Prozent nochmals leicht zurück. Mit „befriedigend“ urteilen 40 Prozent der Unternehmen. Aktuell verzeichnen knapp zwei von drei Betrieben weiter gestiegene Umsätze. Sehr erfreulich ist, laut Gring, dass sich parallel zu den gestiegenen Umsätzen auch die Ertragslage der Unternehmen leicht verbessert hat. Aktuell urteilt rund jeder dritte Betrieb mit „gut“.
Die Geschäftserwartungen bleiben auf hohem Niveau: 57 Prozent der Betriebe (Herbst 2010: 56 Prozent) erwarten weitere Umsatzzuwächse. Rund jeder dritte Betrieb geht von einem gleichbleibenden Umsatzaufkommen aus. Lediglich neun Prozent (Herbst 2010: 7 Prozent) sind eher pessimistisch. „Als Risikofaktor Nummer 1 für die weitere wirtschaftliche Entwicklung identifizieren die Unternehmen die teilweise drastisch gestiegenen Energie– und Rohstoffpreise“, erklärt Gring: Zwei von drei Betrieben befürchten hier Beeinträchtigungen auf ihren weiteren Geschäftsverlauf. Die Reaktionen darauf zeigen sich bei den Investitionsplänen. Neben Einspar– und Kostenreduzierungsprogrammen ist die Rationalisierung nach dem Ersatzbedarf eines der wichtigsten Investitionsabsichten für das laufende Jahr.
Auf unvermindert hohem Niveau bleibt die Nachfrage aus dem Ausland. Über alle Branchen hinweg geht jedes dritte Unternehmen davon aus, dass auch in diesem Jahr die Exportaufträge noch weiter zunehmen werden. Rund jeder vierte Betrieb erwartet ein zumindest gleichbleibendes Auftragsniveau. Der Blick in die sehr exportorientierte regionale Industrie fällt hierbei noch optimistischer aus: drei von vier Unternehmen gehen von weiter steigenden Exportaufträge aus. Parallel dazu entwickelt sich die Inlandsnachfrage zu einer immer stärkeren Stütze der sich zunehmend selbst tragenden Konjunktur. Deutlich mehr als jedes zweite Unternehmen geht von steigenden Inlandsumsätzen in den nächsten zwölf Monaten aus, was sich weiter positiv auf Konsum und Arbeitsmarkt auswirkt. Während wie im Herbst 61 Prozent der Unternehmen die Zahl ihrer Mitarbeiter aufrecht erhalten wollen, geht knapp jeder dritte Betrieb (Herbst 2010: jeder fünfte) davon aus, im laufenden Jahr zusätzliches Personal einzustellen. Gring: „Bei einer regionalen Arbeitslosenquote von derzeit 4,9 Prozent dürfte es zunehmend schwieriger werden, die erforderlichen Fachkräfte für das Unternehmen überhaupt zu gewinnen.“
Die regionale Industrie ist und bleibt das konjunkturelle Zugpferd. Dank gestiegener Aufträge konnten drei von vier Betrieben weitere Umsatzzuwächse verzeichnen. Dieses Plus kommt allerdings nicht mehr nur aus dem Export. Der Binnenmarkt wird zu einer immer wichtigeren konjunkturellen Stütze. Erfreulich verbessert hat sich die Ertragslage. Jedes zweite Unternehmen plant, seine Ausgaben für Inlandsinvestitionen im laufenden Jahr zu erhöhen sowie in Forschung und Entwicklung zu investieren.
Im Baugewerbe geht es nach längerer Durststrecke nur langsam voran. Auch wenn der frühe Wintereinbruch die Bauproduktion beeinträchtigt hat, sieht sich die Branche in einer „befriedigenden“ Geschäftslage. Der Blick in die Zukunft bleibt verhalten.
Der Handel konnte in den letzten Monaten weitere Umsatzzuwächse erzielen. Bei einem überwiegend saisonüblichen bis kauffreudigen Konsumverhalten der Kunden blickt der Einzelhandel mit Optimismus in die Zukunft. Sowohl im produktionsverbindenden als auch im konsumnahen Großhandel stehen die Zeichen auf Wachstum.
Auch in der Dienstleistungsbranche mit ihren sehr unterschiedlichen Teilsegmenten hat sich die Stimmung nochmals weiter aufgehellt. Umsatzzuwächse in den letzten Monaten und eine leichte Verbesserung der Erträge sorgen für eine bessere Einschätzung der Geschäftslage. Vor allem profitieren die unternehmensnahen Dienstleister von ihren zumeist industriellen Auftraggebern.
Auch im Kreditgewerbe hat sich die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung aus 2010 weiter fortgesetzt. Mittlerweile beurteilen alle an der Umfrage teilnehmenden Kreditinstitute ihre allgemeine Geschäftslage mit „gut“. Die Finanzdienstleister erwarten eine Fortsetzung der positiven Geschäftsentwicklung
Im regionalen Hotel– und Gaststättengewerbe ist der konjunkturelle Aufschwung noch nicht angekommen. Im Vergleich zum Herbst 2010 blickt die Branche sogar noch etwas skeptischer in die Zukunft.
Der Konjunkturbericht mit Tabellen und Grafiken steht unter www​.ost​wuert​tem​berg​.ihk​.de _​Dokument ID: p1244 und p1245 zur Verfügung oder kann bei der IHK Ostwürttemberg, Tanja Bocon, Telefon 0 73 21 324 – 151, E-​Mail: shop@​ostwuerttemberg.​ihk.​de angefordert werden.

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