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Erster Bürgermeister Joachim Bläse und Bildungsamtsleiterin Karin Schüttler waren in der italienischen Schwesterstadt Faenza

Seit 2001 besteht die Städtepartnerschaft zwischen Schwäbisch Gmünd und Faenza in der Provinz Ravenna in der Region Emilia Romagna. Die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen werden in das Gmünder Stadtjubiläum 2012 integriert.

Donnerstag, 12. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (sv). Seit dem Bestehen der Städtepartnerschaft haben sich die Beziehungen zwischen Faenza und Schwäbisch Gmünd mehr als positiv entwickelt. Viele gemeinsame Projekte und Begegnungen in den Bereichen Musik, Theater, Sport, Kunst, Städtepartnerschaft, Wirtschaftsförderung und viele andere haben auf Schulebene stattgefunden. Ebenso hat sich der Kontakt zwischen den Städtepartnerschaftsvereinen und verschiedenen Institutionen so auch der Volkshochschule (Sprachkurse, Sprachreisen und EU-​Projekte) sehr gut weiterentwickelt.
Kontakt zwischen Schulen
nachhaltig sichern
Um den regen Kontakt im Bereich der Schulen nachhaltig zu sichern, neue Kontakte zu knüpfen und den Austausch der Schüler mit neuen Impulsen zu versehen, fand ein Arbeitsbesuch des Ersten Bürgermeisters Joachim Bläse und der Leiterin des Amtes für Bildung und Sport, Karin Schüttler in Faenza statt.
Beide nutzten den Besuch in Faenza um mit der Stadtverwaltungsspitze, der dortigen Volkshochschule, dem Städtepartnerschaftsverein und vor allem mit den am Austausch interessierten und größtenteils auch schon engagierten Schulen Gespräche zu führen. Den Auftakt zum zweitägigen Gesprächsmarathon bildete ein Treffen mit Oberbürgermeister Giovanni Malpezzi und dessen Stellvertreter, dem Assessore für Kultur, Städtepartnerschaften und Touristik, Massimo Isola im Beisein von weiteren Vertretern der Stadtverwaltung (Carla Benedetti) und Vertretern des Städtepartnerschaftsvereines Faenza (Prof. Renato Amato, Professorin Heide Wilm) im Rathaus.
Bei diesem Treffen wurde nochmals die Entwicklung der städtepartnerschaftlichen Beziehungen grundsätzlich angesprochen. Standen zunächst die Völkerverständigung und die Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs im Vordergrund, so waren es in den darauffolgenden Jahren die Begegnungen der Stadtverwaltungen und der Stadträte sowie vieler Institutionen, um den Anderen besser kennen und verstehen zu lernen.
In den letzten Jahren war man dazu übergegangen, auch aktuelle Themen gemeinsam anzugehen und Lösungsvorschläge zu erarbeiten (wie zum Beispiel: Städtebau, Wirtschaftsförderung). Nun gilt es in der Arbeit der Städtepartnerschaft die nächste Stufe zu „erklimmen“. Ein Teil der Zukunft der städtepartnerschaftlichen Beziehungen liegt eindeutig bei der jüngeren Generation. Der Schüleraustausch, welcher zunächst aus sprachlichen Gesichtspunkten eingeführt wurde, ist nun das tragende Fundament, um auch aktuelle und zukünftige Themen im Vergleich der beiden Städte und der beiden Länder betrachten.
Zukunftsthemen sollen
gemeinsam angegangen werden
Die beiden Städte haben auch vereinbart, dass sie selbst Zukunftsthemen wie Demografie, Familienpolitik, Generationenthemen (so zum Beispiel die Frage: Wie leben ältere Menschen in Zukunft?), Klima, Städte– und Wohnungsbau gemeinsam angehen wollen. Man verständigte sich darauf, gerade an diesen aktuellen Themen bei den nächsten Zusammentreffen beim Besuch des Oberbürgermeisters Richard Arnold im Juni in Faenza, konkret weiter zu arbeiten.
Bei den Gesprächen mit den Rektoren/​innen sowie den verantwortlichen Lehrerinnen und Lehrern des Liceo Classico-​Faenza Evangelista Torricelli, des Istituto Tecnico Commerciale „Oriani“, des Liceo Santa Umiltà sowie der Scuola Media Matteucci waren Erster Bürgermeister Joachim Bläse und Karin Schüttler begeistert und angetan vom großen Interesse, der Ernsthaftigkeit und Qualität des Schüleraustausches der Schulen mit den Gmünder Schulen. Den Gmünder Vertretern wurde zugesichert, dass die Partnerschaft mit den Gmünder Schulen (Parler-​Gymnasium, Hans-​Baldung-​Gymnasium, Scheffold-​Gymnasium, Schillerrealschule und der Friedenschule) fortgesetzt werden sollen und dass man auch interessiert sei, die Kontakte mit weiteren Schulen (unter anderem die Adalbert-​Stifter-​Realschule und Mozartschule) aufzubauen. Schule, Schüler und Eltern seien an einer kontinuierlichen Partnerschaft mit Deutschland und insbesondere Schwäbisch Gmünd sehr interessiert.
Auch das Zusammentreffen mit den Vertretern mit der örtlichen Volkshochschule (Università per Adulti) zeigte, dass die bisherigen Kontakte gut funktionieren und man sich freue mit der neuen Volkshochschulleiterin Ingrid Hofmann, neue Ideen und Projekte zu entwickeln (europäische Projekte, Geschichts– und Sprachreisen).
Während des Besuchs in Faenza waren Joachim Bläse und Karin Schüttler in ständiger Begleitung von Vertretern des Städtepartnerschaftsvereines Faenza, was dessen wichtige Rolle und Funktion unterstreicht, da er diese für die Stadtverwaltung Faenza wahrnimmt.
Erstmals eine „fremde“
Gruppe beim Palio
Der Aufenthalt wurde aber auch dazu genutzt, den bevorstehenden Palio im Juli 2011 vorzubereiten. Erstmals in der seit 1959 bestehenden Tradition wird eine Gruppe von außerhalb Faenzas, nämlich eine Gruppe aus Schwäbisch Gmünd, an diesen Reiterspielen teilnehmen, die normalerweise die Stadtteile Faenzas gegeneinander bestreiten. Die gemeinsame Vergangenheit der Städte Schwäbisch Gmünd und Faenza, nämlich die staufische Geschichte macht dies möglich.
So soll gerade im Vorgriff auf das Jubiläumsjahr 2012 die neu geschaffene Gruppe der Fahnenschwinger und eine Delegation geschichtsträchtiger Persönlichkeiten aus der Gewandmeisterei am Palio 2011 teilnehmen. Gleichzeitig haben die Faentini die Bereitschaft ausgesprochen, im Jubiläumsjahr 2012 mit einer historischen Abteilung einen Gegenbesuch in Schwäbisch Gmünd durchzuführen. Die Verantwortlichen in Faenza, insbesondere der Leiter des Kulturamtes und Organisator des Palio del Niballo, Aldo Ghetti, ist hocherfreut, dass nun diese historische Verknüpfung zwischen Deutschland und Italien, zwischen Schwäbisch Gmünd und Faenza hergestellt werden kann und somit auch die Möglichkeit bietet, künftig in diesem Bereich die städtepartnerschaftlichen Beziehungen noch mehr zu vertiefen.
Am Rande des Besuches in Faenza wurde von den Gmünder Vertretern auch die Chance genutzt, junge Künstler in ihren Ateliers zu besuchen, welche spontan ihr Interesse bekundeten, mit modernen Keramikarbeiten und Zeichnungen nach Schwäbisch Gmünd zu kommen. Weitere Keramikkünstler haben sich speziell für thematische Projekte im Rahmen der Landesgartenschau 2014 in Schwäbisch Gmünd interessiert.

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