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Wißgoldingen will an die Verbandskläranlage

An einer Sanierung der 36 Jahre alten Wißgoldinger Kläranlage führt kein Weg vorbei. Das Mutlanger Planungsbüro LK&P stellte dem Gemeinderat am Dienstagabend ein entsprechendes Strukturgutachten vor. Die Planer untersuchten mehrere Varianten und empfahlen den Anschluss an die Verbandskläranlage Salach. Zu den Kosten von rund 1,5 Millionen Euro kommen noch die Aufwendungen für Grunderwerb und Grunddienstbarkeiten sowie die laufenden Kosten und Reinvestitionen. Die Abwassergebühren werden sich deutlich verteuern.

Donnerstag, 12. Mai 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 45 Sekunden Lesedauer

WALDSTETTEN-​WISSGOLDINGEN (ks). 30 Jahre lang wurden außer den normal üblichen Reparaturen keine nennenswerten Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Erst 2005 wurde die Vorreinigungsstufe durch eine Kompaktanlage mit vorgeschaltetem Geröllfang ersetzt. Matthias Strobel vom Planungsbüro LK&P beschrieb die vielen Mängel der Kläranlage. So hat sich die Schreiber-​Tropfkörperanlage um rund 20 Zentimeter einseitig gesenkt und wird sich wahrscheinlich weiter senken, die Ablaufwerte sind schlecht, ebenso der bauliche Zustand, die biologische Reinigungsstufe ist bereits zu 100 Prozent ausgelastet und die sehr kleine Nachklärung ist zu 260 Prozent hydraulisch überlastet. Strobel wies darauf hin, dass eine Unterfangung der Tropfkörperanlage nur mit hohem Aufwand möglich wäre. Trotzdem könne ein weiteres Abkippen nicht ausgeschlossen werden.
Untersucht wurden vom Büro folgende Varianten: Notwendige Abbruchs– und Sanierungsarbeiten und Anschluss an die noch genügend freie Kapazitäten aufweisende Verbandskläranlage Salach, Neubau der biologischen reinigungsstufe, Ertüchtigung des Tropfkörpers und Erweiterung der Anlage, Anschluss an Waldstetten sowie Standortverschiebung und Neubau im Talbereich. Aufgrund der Wirtschaftllichkeitsbetrachtung kämen, so der Experte, nur die beiden erstgenannten Alternativen infrage. Dabei sei der Neubau der biologischen Reinigungsstufe aus wasserwirtschaftlicher Sicht die schlechtere Lösung, da der Anschluss an eine größere Kläranlage eine bessere Reinigungsleistung bewirke. Außerdem könnten weitere umfangreiche Sanierungen an der weiter genutzten Bausubstanz erforderlich sein. Das Büro sprach sich eindeutig für die summa summarum günstigste Variante 1 „Anschluss an Salach“ aus. Dabei entstehen voraussichtlich folgende Kosten: Kanalanschluss als Freispiegelkanal nach Salach einschließlich Abbrucharbeiten der bestehenden Anlage, Fernüberwachung und Erneuerung des Regenüberlaufbeckens: 1,530 Millionen Euro ohne Grunderwerb und laufende Kosten pro Jahr: 77 000 Euro. Dazu kommen Reinvestitionen und laufende Kosten, auf 60 Jahre berechnet, so dass sich ein Projektkostenbarwert von 4,078 Millionen Euro ergibt. Dies bedeutet Jahreskosten von knapp 161 000 Euro. Diese würden beim Neubau der biologischen Reinigungsstufe 230 000 Euro betragen. Wie Kämmerer Gerhard Seiler mitteilte, müssen die Verbraucher in jedem Fall mit einer deutlichen Verteuerung des Abwassers rechnen, beim Anschluss an Salach mit 32 Cent pro Kubikmeter Schmutzwasser und 7 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche.
Die Gemeinde– und Ortschaftsräte einigten sich auf folgendes Vorgehen: Beratung in den Fraktionen, dann Besichtigung in Salach und Beschlussfassung vor der Sommerpause. Der deutlich gewordene Trend geht zum Anschluss an die Salacher Anlage.

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