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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Rund eine Woche wurden in Schwäbisch Gmünd entscheidende Szenen für den Film „Die Heimkehr“ gedreht

Noch bis Sonntag ist Schwäbisch Gmünd Gerbersau. Zumindest für die Schauspieler des Fernsehfilms „Die Heimkehr“, der kommendes Jahr ausgestrahlt wird.

Freitag, 12. August 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 6 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther
SCHWÄBISCH GMÜND. Drei Drehstunden liegen hinter den Schauspielern, als die ersten Journalisten zum Pressetermin eintreffen. Nicht viel, mag man denken. Doch Heike Makatsch und ihre Kollegen haben Hunger und freuen sich schon auf eine Pause. Schauspielern ist anstrengend. Das spürt und sieht man schon nach wenigen Minuten am Drehort.
Immer wieder muss ein und dieselbe Szene gedreht werden. Es sind Kleinigkeiten, auf die es ankommt. Der Blick, die Mimik, die Haare – alles muss sitzen. Irgendwann ist die Szene im Kasten. Es kann weitergehen. Und es muss. Der Zeitplan ist straff. Viel Zeit für einen Bummel durch Schwäbisch Gmünd oder ähnliches bleibt da nicht.
Es sind entscheidende Szenen, die in den vergangenen Tagen in der ehemaligen Salvatorbrauerei in der Vogelhofstraße gedreht wurden. Und es sind namhafte Schauspieler, die Teil der Produktion sind. Heike Makatsch spielt die Rolle der Katarina Endriss – die junge Witwe eines einst wohlhabenden Mannes im Dorf. Eine Frau, die gegen Vorurteile zu kämpfen hat. Dass sie sich um ihre geistig verwirrte Schwägerin Berta (Annette Paulmann) kümmern muss, die auf dem Stand eines Kindes ist, macht die Sache nicht gerade einfach. Es sind Kleinigkeiten, die ihr da helfen. Beispielsweise der Garten. Hierin stecke die Witwe ihre ganze Liebe und Aufmerksamkeit, erklärt Heike Makatsch.
Die eigentliche Hauptprotagonistin im Garten ist die Gmünderin Elke Gunst, die all die farbenprächtigen Pflanzen innerhalb von zwei Tagen gepflanzt hat. Mit Einpflanzen allein war es aber nicht getan. Denn, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint, einen Garten rund um das Haus gab es bisher nicht. Alles musste zunächst angelegt werden.
Andere Dinge, die das Auge erfasst, wenn man den Blick schweifen lässt, stören hingegen und passen nicht in die heutige Zeit, denn die Geschichte spielt Anfang des letzten Jahrhunderts. So musste der Rohbau eines Hauses in der Nachbarschaft durch eine Scheune verdeckt werden und auch diverse Geräusche wie Flugzeuge dürfen nicht hörbar sein.
Vieles muss man bedenken, vieles hat sich geändert. Was auf die heutige Zeit übertragen werden kann, ist die Geschichte selbst. Beim sprechen und spielen merke man, dass Hesses Erzählung auch heute noch etwas zu sagen habe, findet Regisseur Jo Baier, der an das stets aktuelle Thema der Anpassung erinnert. Da sind auf der einen Seite die Jugendlichen der heutigen Zeit, die sich „irgendwelchen Trends beugen“ und da ist Hermann Hesse, der sagt: „Träumt doch“. In Hesses Erzählung werde einem ständig suggeriert „Sei Du selbst“, so Heike Makatsch. Eine Aussage, die immer noch sehr modern sei. Die Erzählung „Die Heimkehr“ erkläre viel über den Menschen, findet die deutsche Schauspielerin und für Jo Baier ist Hermann Hesse eine Offenbarung. Die Heimkehrer-​Geschichte mache das Thema der Anpassung transparenter als es eine Geschichte unserer Zeit je machen könnte, findet er.

Weitere Drehorte sind Maselheim, Wackershofen, Neudenau und Schwäbisch Hall. Gedreht wird noch bis zum 5. September. Ausgestrahlt wird die Bavaria Fernsehproduktion 2012, wenn sich der Todestag Hermann Hesses zum 50. Mal jährt.

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