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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Bildung ist der Schlüssel: Ausstellung „Schulen für Afrika“ im Rahmen des Fredericktages in der Stadtbibliothek Gmünd

„Schulen für Afrika“ heißt eine Unicef-​Ausstellung, die seit gestern in der Stadtbibliothek Schwäbisch Gmünd zu sehen ist. Gerlinde Schäfer von der Unicef-​Arbeitsgruppe kam zur gestrigen Eröffnung und gab in ihrem Vortrag Einblick in den Alltag von afrikanischen Kindern. Zuhörer waren Viertklässler der Stauferschule.

Mittwoch, 28. September 2011
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 33 Sekunden Lesedauer


Von Nicole Beuther
SCHWÄBISCH GMÜND. „Die Unicef hilft, dass die Kinder in Afrika lernen und lachen können wie wir“, wusste ein Junge sofort Bescheid. Und auch das Logo der Unicef war den Schülern bestens bekannt. „Das ist auf dem Trikot des FC Barcelona zu sehen“, sagte einer von ihnen. Gerlinde Schäfer, die sich sehr über das große Wissen der Kinder freute, erklärte hierzu, dass die Unicef seit 2006 Trikotsponsor des spanischen Clubs ist. Jedoch ist es – im Gegensatz zu anderen Sponsoren – hier so, dass der Verein rund 1,5 Millionen Euro jährlich an Unicef spendet. Geld, das in Afrika dringend benötigt wird. Keiner, so Gerlinde Schäfer, könne sich aussuchen, wo, in welcher Familie und mit welchen Haaren er auf die Welt kommt. „Ihr habt das Glück gehabt, hier zur Schule zu kommen“, so Schäfer. Der schlechte Start ins Leben zeichne sich in Afrika schon meist vor der Geburt ab, so Schäfer. Krankheiten, wenig Essen und Geld und eine fehlende ärztliche Versorgung nannte sie als Beispiele. „Jedes vierte Kind dort erlebt nicht einmal seinen fünften Geburtstag“, erklärte Schäfer. Und: „Jedes dritte Kind kann später nicht zur Schule gehen.“
Auf die Lebensbedingungen der Kinder in Afrika macht die Ausstellung mit mehreren Plakaten aufmerksam. So ist auf einem Bild eine zerstörte Grundschule zu sehen. Ein anderes Bild zeigt Schüler, die im Freien unterrichtet werden, weil es in ihrem Ort kein Schulgebäude gibt. Die Anfahrt zu den Schulen sei teils sehr lang und mit dem Bus nicht zu erreichen, so Schäfer. So bräuchten die Lehrer oftmals ein Motorrad, um von Dorf zu Dorf zu fahren. Und sie haben jede Menge im Gepäck. Was, das bekamen die Stauferschüler gestern zu sehen.
So hatte Gerlinde Schäfer einen großen Rucksack mitgebracht und jedes der Kinder durfte einen Gegenstand herausholen. Zu einem Tuch, das dabei zum Vorschein kam, erklärte Schäfer, dass dies ein Geschenk für die Frau des Lehrers sei. Auch eine Dose mit schwarzer Farbe und ein Pinsel gehörten zum Inhalt des Rucksacks dazu. Mit dieser Farbe, so Schäfer, werde eine Wand bestrichen und diese Fläche dann als Tafel genutzt. Auch Seifen, Blöcke und Stifte wurden von den Schülern auf einer Decke platziert, die Schäfer inmitten der Ausstellungswände ausgebreitet hatte. Auch einen Fußball, einen Volleyball und eine Pumpe haben die Lehrer in Afrika mit im Gepäck und Gerlinde Schäfer führte den Gmünder Kindern vor Augen, dass so ein Fußball, wie er zuhauf auf den Bolzplätzen hierzulande zum Einsatz kommt, im fernen Afrika nichts alltägliches ist. Fußbälle in Afrika sehen anders aus. Wie, das erfuhren die Schüler, als Gerlinde Schäfer einen Strumpf präsentierte. Und dieser wurde flugs mit dem gefüllt, was die Unicef-​Mitarbeiterin sonst noch mitgebracht hatte: Abfall. Und es dauerte nicht lange, bis der „Strumpf“-Ball von Schüler zu Schüler geworfen wurde. Die Kinder hatten ihren Spaß daran. So wie die Gleichaltrigen in Afrika auch.
Denn trotz der schlechten Lebensbedingungen erleben auch die afrikanischen Kinder Glücksmomente. „Wenn ihr nach Afrika kommen würdet, dann würdet ihr merken, dass sie auch ihren Spaß haben und lachen“, so Schäfer. Und doch fehlt es an vielem. Wichtig, so Schäfer, sei es, dass Schulen gebaut werden. Denn: „Bildung ist der Schlüssel für ein besseres Leben.“

Bis zum 22. Oktober findet die Ausstellung in der Stadtbibliothek noch statt. Ab 9. Oktober bietet sich für Schulen zudem die Gelegenheit, zusammen mit Gerlinde Schäfer die Plakate zu betrachten und Infos hierzu zu erhalten. Weitere Infos hierzu gibt es bei der Gmünder Stadtbibliothek.

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