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Politischer Erntedank der SPD mit Christian Lange und Katrin Altpeter in Gschwend

„Säen ist nicht so beschwerlich als Ernten“, stellte SPD-​MdB Christian Lange gestern Abend im Gschwender Bilderhaus fest. Wie jedes Jahr hatte er dorthin zum politischen Erntedank eingeladen. Gastrednerin war Landes-​Sozialministerin Katrin Altpeter.

Samstag, 20. Oktober 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 28 Sekunden Lesedauer

Von Manfred Laduch
GSCHWEND. Er schätze diesen Ort sehr, sagte Lange – auch weil er sich gerne an die fast einstimmige Nominierung vor einigen Wochen erinnere. Seither habe sich vieles getan: Die SPD setze auf einen Bundeskanzler Steinbrück der zu Recht die Frage aufgeworfen habe, ob man einen demokratiekonformen Markt oder eine marktkonforme Demokratie haben wolle. Die SPD wolle ein europaweites Bündnis zur Stärkung der Staatseinnahmen, eine Bürgerversicherung für gerechte Gesundheitsversorgung und einen gesetzlichen Mindestlohn. Man sei für Vereinbarkeit von Familie und Beruf und gegen die „Herdprämie“. Im Land habe man gezeigt, wie Wechsel gehe. Deshalb freue er sich, eine SPD-​Ministerin zu begrüßen, mit der er seit Jugendzeiten befreundet sei: Katrin Altpeter.
Die Sozialministerin erinnerte daran, dass die SPD nächstes Jahr 150 werde. Sie verglich die Partei mit den Rolling Stones – immer älter, aber sehr beweglich – vielleicht mit Ausnahme von Keith Richards. Auf den Titel des Abends Bezug nehmend, sagte Altpeter: „Wir wollen, dass alle im Land ernten können“. Vieles, was die neue Regierung gesät habe, werde aber erst mit der Zeit Frucht tragen.
Zwar sehe die Arbeitslosenzahl im Land gut aus, verschleiere aber, dass 61 000 Menschen in verfestigter Langzeitarbeitslosigkeit lebten. Es gebe zu viele Menschen ohne Schul– oder Berufsabschluss. Der Bund kümmere sich jedoch nur noch um „marktkonforme Kunden“. Deshalb habe man in Stuttgart ein Landes-​Arbeitsmarktprogramm aufgelegt: „Wir kümmern uns“.
Man kümmere sich um die Ausbildung Benachteiligter und biete Alleinerziehenden Ausbildung in Teilzeit an. Man betreibe die nachhaltige Integration von Langzeitarbeitslosen in den 1. Arbeitsmarkt. Einmalig in Deutschland werde ein „Passiv-​Aktiv-​Tausch“ betrieben, um für Betroffene Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren.
Demnächst würden zwölf unabhängige Arbeitslosen-​Beratungszentren geschaffen. Außerdem wolle man drohende Altersarmut während der Arbeitsphase bekämpfen, indem gegen prekäre Arbeitsverhältnisse vorgegangen werde. Praktikanten dürften keine Arbeitsplätze verdrängen. Ein Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde würde dafür sorgen, dass jeder von seiner Arbeit auch leben könne. Damit würde auch das heimische Handwerk, das diesen Lohn bereits zahle, vor Konkurrenz geschützt.

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