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Rosenstein-​Gymnasium zum 20. Mal im Austausch mit Tarragona

Das zehnte Schuljahr verkörpert für die Spanischschüler des Rosenstein-​Gymnasiums in Heubach traditionell den Höhepunkt des gesamten Spanischunterrichts, denn dann steht der mittlerweile seit 20 Jahren bestehende Schüleraustausch mit Tarragona auf dem Programm.

Samstag, 17. November 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

HEUBACH (St/​Wa). Begleitet von den Spanischlehrern Dr. Helmut Rössler, Uwe Wonnenberg und Stefanie Alber wurde die knapp zweiwöchige Exkursion von den 45 Schülern vor allem dazu genutzt, ihren Sprachhorizont zu erweitern und einmal die katalanische Lebensweise zu erleben. Die Jubiläumsstudienfahrt war für alle eine unvergessliche Erfahrung.
Schnell erreichte man das Zwischenübernachtungsquartier in Roses an der Costa Brava, wo man schon das mediterrane Klima spürte. Der Abend stand – im Anschluss an das heiße und kalte Abendessen-​Büffet — zur freien Verfügung, und so konnte man sich über die Erwartungen und auch Ängste des Aufenthalts in den spanischen Familien am nahe gelegenen Strand oder in den Hotelzimmern austauschen.
Am nächsten Tag erwartete die Schüler die erste sportliche Herausforderung. Vom Kloster Sant Pere de Rodes ging es hinab zur Stadt Port de la Selva. Die Wanderung ermöglichte imposante Blicke über die Costa Brava, die „wilde Küste“ Spaniens. Immer landeinwärts fahrend gelangte man schließlich nach Figueres, der Geburtsstadt des berühmten Künstlers Salvador Dalí, wo man sich von den Strapazen des Morgens erholen und einige interessante Sehenswürdigkeiten und nicht zuletzt die faszinierenden Kunstwerke im Dalí-​Museum betrachten konnte. Anschließend wurde der Tibidabo angesteuert, der Hausberg der Metropole Barcelona. Die Kirche und die atemberaubende Sicht über die Stadt beeindruckten.
Je näher man Tarragona kam, desto größer wurde die Anspannung, denn man hatte seinen Austauschpartner bisher nur via Brief oder Facebook kontaktiert. Als man schließlich am Montagabend am Instituto Martí y Franquès ankam, waren die Schüler nicht mehr zu halten.
Der jeweilige Partner, bei dem man die kommenden zehn Tage verbringen sollte, war schnell gefunden, und dann ging es direkt weiter „nach Hause“, wo schon die ersten spanischen Delikatessen bereitstanden.
Am darauf folgenden Tag bereicherte die Stadtführung eines jungen spanischen Archäologen durch den römischen Teil Tarragonas, Tarraco, der Hauptstadt des römischen Hispaniens, das historische Wissen der Zehntklässler. Nicht zuletzt, da einige Schüler die komplett spanische Führung übersetzen mussten und dabei merkten, wie weit sie es in ihrem bisherig erlernten Spanisch schon bringen können. Erholen konnte man sich dann am Nachmittag beim Ausflug nach Salou, wo man die Zeit redend und gegen später, als sich der Wellengang beruhigt hatte, auch badend am Strand verbrachte. Kulturell und architektonisch bemerkenswert waren die Fahrten zu den Klöstern Santes Creus und Montserrat. Im Zisterzienserkloster Santes Creus bewunderte man den besonders schönen Kreuzgang und das Dormitorium der Mönche.
Leider musste die von einigen heiß ersehnte Herausforderung, die Wanderung bis auf den Gipfel des Montserrat, abgesagt werden, da Sprühregen ein solches Vorhaben zu riskant erscheinen ließ. Nicht weniger beeindruckend war dafür das dortige Kloster, von dem man einen nicht alltäglichen Blick über das weite Tal des Llobregat genießen konnte. Die schwarze Madonna und der Jungenchor, der in der Kirche des Klosters sein Virolai auf katalanisch sang, machten diesen Tag trotz des schlechten Wetters unvergesslich.
Der Tagesausflug nach Barcelona stieß bei den Schülern auf große Begeisterung. So konnte man nicht nur auf den Ramblas einkaufen und den Straßenkünstlern zuschauen, man erfuhr auch einiges über die Sagrada Familia, das Wahrzeichen Barcelonas, und den Parc Güell, beides von dem berühmten Künstler Antoni Gaudí entworfen.
Unumstrittener Höhepunkt der Reise war der Ausflug in den Vergnügungspark Port Aventura, bei dessen Besuch Aufregendes geschah. Beispielsweise wurde man in Europas schnellster Achterbahn „Furios Baco“ in 3,5 Sekunden von 0 auf 135 Stundenkilometer katapultiert, man fiel beim Free Fall Tower innerhalb von drei Sekunden 86 Meter in die Tiefe oder aber man fuhr auf der mit 76 Metern Höhe zur Zeit höchsten Achterbahn Europas namens „Shambhala“.
Einige Schüler wohnten dem Training der Castellers (Menschenturmbauer) bei, trafen sich auf den Ramblas Tarragonas oder genossen das spätsommerliche Klima am Strand mit den spanischen Austauschpartnern. Außerdem wurde am Wochenende die Beziehung zu den Gastfamilien ausführlich gepflegt, denn man wurde groß zum Essen ausgeführt oder stattete den Großeltern einen Besuch ab. Gerade bei solchen Ereignissen merkten die Spanischschüler deutlich, wie sie ihre Fremdsprache spielend verbesserten.
Am vorletzten Tag wurde den spanischen und deutschen Austauschschülern dann rote und gelbe T-​Shirts ausgeteilt, die ganz im Zeichen des 20-​jährigen Jubiläums standen. Mit diesen wurde die rot-​gelb gestreifte katalanische Flagge erstellt und ein Gruppenbild geschossen, und in einer Aula der Schule wurde der Erfolg der langjährigen Partnerschaft mit kurzen Reden und gegenseitigen Geschenken gefeiert.
Anschließend ging es, begleitet von den spanischen Austauschschülern und ihren Lehrern María José Redó und Jean Marc Segarra, nach Reus, der Geburtsstadt des genialen Künstlers Antoni Gaudí. Dort besuchte man das Centre Gaudí, in dem die Schüler eine Menge über die Vorgehensweisen und die Prinzipien des Künstlers erfuhren.
Im Anschluss daran aß man gemeinsam mit den Austauschpartnern und den Lehrern sowie dem Schulleiter der spanischen Schule in einem hervorragenden Restaurant, in dem die außergewöhnlich leckere katalanische Küche noch einmal glänzen konnte.
Am nächsten Tag musste man sich leider von der Großstadt, dem Meer und den mittlerweile lieb gewonnenen Spaniern nicht ganz emotionslos verabschieden, jedoch mit dem Wissen im Hinterkopf, sie im März im Vergleich zu Spanien eisigen Deutschland wieder zu treffen.

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