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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Pfarrer Gebhard Luiz feierte an Ostern das 75-​jährige Priesterjubiläum in St.Anna

Fast möchte man sagen, in der von ihm gewöhnten bekannten Frische und Lebhaftigkeit feierte der Geistliche Rat Pfarrer Gebhard Luiz in seinem 98. Lebensjahr das 75-​jährige Priesterjubiläum am zweiten Osterfeiertag in der Kapelle von St. Anna und das nicht nur als Zuhörer, sondern als Mitgestalter des Festgottesdienstes.

Dienstag, 10. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (kos). Pfarrer Luiz selbst eröffnete im Namen des Vaters und des Sohnes den Gottesdienst in St. Anna, bevor Münsterpfarrer Robert Kloker alle begrüßte, die Pfarrer Gebhard Luiz verbunden sind, so auch Dekan Angstenberger aus Aalen und Diakon Schwarz. Pfarrer Kloker erinnerte an die Zeit vor 75 Jahren, als Gebhard Luiz zum Priester geweiht wurde und erklärte, dass er auch heute noch ein überzeugender Prediger sei. Mesner Paul Weinmann hielt dann die Lesung über einen Korintherbrief und die Verkündung der Botschaft. „Gelobt sei Gott im höchsten Thron“ sangen anschließend alle gemeinsam, bevor Diakon Hetzel aus dem Evangelium von den Emmaus-​Jüngern las.
Darüber und über das Wirken des Jubilars hielt dann Münsterpfarrer Robert Kloker die Predigt – die in erster Linie dem rüstigen Jubilar gewidmet war. Dieser Ostermontag erhalte seinen besonderen Akzent dadurch, dass man des 75-​jährigen priesterlichen Wirkens von Pfarrer Luiz gedenken dürfe, eines Jubilars von großer Vitalität, der noch mitten unter uns sein dürfe. Drei Dinge aus der Geschichte der Jünger, die auf dem Weg nach Emmaus Jesus begegneten und der ihnen das österliche Geschehen erschloss, dienten dem Münsterpfarrer auch dazu, dass lange Wirken des Jubilars zu beleuchten.
Jesus habe den Jüngern die Botschaft erschließen müssen, weil sie diese noch nicht deuten konnten. So sei es auch Pfarrer Luiz immer um die Deutung des Glaubens gegangen, nach dem Wahlspruch „Tapfer im Glauben“ in der Wahrung der Glaubenshoheit und der Freiheit eines Christenmenschen in der Zeit des Nationalsozialismus. Er habe schnell erkannt, dass Glaube und Nationalsozialismus nicht zusammenpassten. Seine Frage sei gewesen, ob man nicht begreife, was da vor sich gehe. Er sei für die Wahrheit ins Gefängnis gegangen. Pfarrer Kloker hob hervor, dass das ein Fingerzeig für heute sein könne, „wo wir uns fragen müssen, wo wir als Christen stehen“.
Dann hob Münsterpfarrer Kloker hervor, dass Gebhard Luiz ein Seelsorger mit brennendem Herzen gewesen sei „und immer noch ist“. Das brennende Herz in der Leidenschaft zu Gott sei sein Lebenselixier bis zum heutigen Tag, und dies habe ihn auch immer zu besonderen Aufgaben geführt, zu der Seelsorge für gefangene Menschen in Gotteszell mit einem besonderen Gespür für die Notsituationen der Menschen.
Als ein Drittes nannte Kloker die Feier des Brotes. Diese habe für ihn und für die Menschen in Gotteszell sowie für seine Piusgemeinde immer eine besondere Bedeutung gehabt, wenn er mit kräftiger Stimme die Botschaft verkündet habe. Die Eucharistiefeier sei stets die Mitte in seinem Leben gewesen, wie sie es auch in diesem Gottesdienst mit ihm sei – um zu mahnen, die Eucharistie in die Mitte des Glaubens zu stellen. Er wünsche Pfarrer Gebhard Luiz, dass er noch recht lange ein Priester mit brennenden Herzen sein möge.

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