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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Telefonzellen sind ein Auslaufmodell im Gmünder Raum

Im Jahr 2010 wurden in Deutschland 120 Millionen Telefongespräche über öffentliche Telefone geführt und rund 3,5 Millionen SMS verschickt. Doch so dimensional die Zahlen auf den ersten Blick auch erscheinen: Telefonzellen gehören allmählich der Vergangenheit an. Auch in Gmünd.

Mittwoch, 11. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 47 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Rund 60 000 öffentliche Telefonanlagen der Deutschen Telekom gibt es derzeit in Deutschland, vor fünf Jahren waren es knapp doppelt so viele. Auch in Gmünd und Umgebung rechnet sich das Geschäft für die Telekom längst nicht mehr. Und so wurden in den vergangenen Jahren auch hier einige Telefonzellen als unwirtschaftlich eingestuft und abgebaut.
Kosten, die durch die Wartung
etc. anfallen, müssen durch
die Nutzung refinanziert werden
Historische Daten werden bei der Telekom nicht geführt. Bekannt ist lediglich, dass es in Gmünd und den Stadtteilen vor drei Jahren noch 50 Telefonzellen gab, derzeit sind es 40 öffentliche Telefone, 30 davon stehen in der Kernstadt.
„Grundsätzlich passen wir unseren Bestand an Telefonzellen laufend an den Bedarf bei den Bürgern an“, so Telekom-​Pressesprecher Udo Harbers auf Nachfrage der Rems-​Zeitung. Die monatlichen Einnahmen müssen die Ausgaben für den Betrieb decken. Kosten, die durch Reinigung, Instandhaltung, technische Wartung und Strom bei öffentlichen Telefonen anfallen, müssen durch die Nutzung refinanziert werden.
Harbers: „Je nach Nutzung werden in Absprache mit dem zuständigen Rathaus Standorte modernisiert oder Standorte geschlossen.“ Dies bestätigt auch Stadt-​Pressesprecher Markus Herrmann. Erweist sich eine Telefonzelle als unrentabel, bekommt die Stadt dies von der Telekom mitgeteilt; die Stadt wiederum informiert dann die Verwaltung der jeweiligen Stadtteile. Ab und an kommt es laut Herrmann auch vor, dass nach Abbau einer als unwirtschaftlich eingestuften Telefonzelle eine Telefonsäule gebaut wird.
Letztendlich entscheide der Nutzer über das aktuelle Angebot, so Harbers. Viel telefoniert werde generell an öffentlichen Telefonen, die in hoch frequentierten Bereichen stehen, beispielsweise am Bahnhof, im Ortskern, in Fußgängerzonen und an Rathäusern. An rund zwei von drei öffentlichen Telefonen in Deutschland kann man mit Münzen zahlen – und auch noch mit der DM. Der Kurs beträgt zwei zu eins. Es werden fünf Cent bis zwei Euro und zehn Pfennig bis fünf DM angenommen. Von den 30 öffentlichen Telefonen, die es in der Gmünder Innenstadt gibt, sind zwei Drittel Münzfernsprecher – es gibt sechs Telefonsäulen, wo mit Münzen und Karten telefoniert werden kann, bei den übrigen Anlagen handelt es sich um Telefonhäuschen. Ein Drittel der öffentlichen Telefone im Stadtgebiet sind reine Kartentelefone für Telefonkarten und kostenlose Notrufe.
Geändert hat sich im Laufe der vergangenen Jahre auch das optische Erscheinungsbild der Fernsprechhäuschen. Auch in Gmünd prägen die gelben Telefonzellen aus Bundespost-​Zeiten immer seltener das Stadtbild. Hier sieht man vor allem Telefonhäuschen in den Telekom-​Farben weißgrau-​magenta.

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