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Schloss und Zehntscheuer in Heuchlingen werden genutzt

Das Wohnen in einem historischen Gebäude hat einen besonderen Reiz. In Heuchlingen wird sowohl das Schloss als auch die Zehntscheuer privat genutzt. Durch liebevolle Pflege wird die denkmalgeschützte Bausubstanz erhalten. Zum Beispiel von der Familie Heilig-​Kleinmann.

Donnerstag, 19. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 36 Sekunden Lesedauer

Von Gerold Bauer
HEUCHLINGEN. Als Sabine Heilig-​Kleinmann 1997 die steile Straße zum Heuchlinger Schloss herauf kam, war sie zunächst wenig begeistert. Denn vieles, was den Reiz eines alten Gemäuers ausmacht, war seinerzeit einfach „zugeschmiert“ worden oder im Laufe der Jahrhunderte mangels Pflege sogar eingestürzt. Wer sich allerdings die Mühe machte, genauer hinzusehen und um das Heuchlinger Schloss herum zu gehen, konnte schon damals erkennen, wie schön es sich dort leben lässt. So war es für die Buchhändlerin damals zwar eher eine Liebe auf den zweiten Blick, die sie mit ihrem neuen Heim verbindet. Dafür wurde es aber eine nachhaltige Beziehung, denn seit mehr als einem Dutzend von Jahren wird in jeder freien Minute am Gebäude gearbeitet.
Es wird aber nicht nur am, sondern auch im Gebäude gearbeitet – denn im Schlossgewölbe hat die Buchhändlerin ihr Büro und ihren Laden eingerichtet. Eigentlich betreibt sie ja eine so genannte „Reisebuchhandlung“, die sich auf die Ausstattung von Kindergärten mit passender Literatur und Lernmaterialien spezialisiert hat. Aber aufgrund einer entsprechenden Nachfrage aus Heuchlingen hat sie auch eine Auswahl aktueller Kinder-​, Jugend und Erwachsenenliteratur auf Lager oder bestellt Bücher auf Wunsch.
„Ich bin Buchhändlerin, Hausfrau, Mutter, Handwerkerin — und dies alles unter einem Dach“, sagt sie schmunzelnd. Unter einem Dach, das alles andere als dicht war, als sie die Immobilie seinerzeit kaufte. Damals wurde das Schloss für Sozialwohnungen genutzt. Es lebten Menschen dort, die es sich nicht leisten konnten, große Ansprüche an die Wohnqualität zu stellen. Daran hat sich seither viel geändert. Zum Beispiel wurden Details – wie ein gemauerter Türbogen — wieder sichtbar gemacht. Sabine Heilig Kleinmann und ihr Mann haben sich im Laufe der Zeit viele handwerkliche Fähigkeiten angeeignet, um dem denkmalgeschützten Gebäude gerecht zu werden. Und ein Ende der Restaurierungsarbeiten ist auch nach rund 15 Jahren nicht in Sicht!
Wer den Weg zum Schloss sucht, kommt automatisch auch an der Zehntscheuer vorbei, die ursprünglich als Getreidespeicher diente, aber von einem Abtsgmünder Arzt 1979/​80 stilsicher restauriert und dabei zu einem Wohngebäude umgebaut wurde. Auch an der Gartengestaltung sieht man, dass jemand am Werk war, der den Charakter des Gebäudes aus dem 15. Jahrhundert zu schätzen weiß.

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