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Gmünder Handballtrainer Michael Hieber erklärt: „Mittelfristig die 3. Liga anstreben“

Mit einem 32:28-Sieg im letzten Heimspiel der Saison gegen Flein verabschiedete sich der TSB Gmünd nicht nur von seinem Publikum, sondern sicherte damit auch den dritten Rang im Endklassement – die beste Platzierung der Vereinsgeschichte. Ausruhen auf diesem Erfolg will sich Trainer Michael Hieber nicht: „Was ist möglich? Wo wollen wir hin?“, fragt er sich und hat eine Vision von der 3. Liga.

Mittwoch, 25. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 47 Sekunden Lesedauer

Abheben will Michael Hieber nicht, obwohl es eine „Vision von der 3. Liga“ durchaus vermuten lassen könnte. Der Trainer des TSB Gmünd möchte einfach vermeiden, dass es bei den Blau-​Gelben zu einem Stillstand kommt. „Stillstand ist Rückschritt und dafür stehe ich nicht“, sagt Hieber, der am Anfang dieser Saison zum zweiten Mal den Trainerposten beim Württembergligisten übernommen hat. In seiner ersten Amtszeit führte er die Mannschaft von der Kreisliga in die jetzige Württembergliga, die damals noch Oberliga hieß. Sehr kühn empfanden viele die Aussagen Hiebers als er zu Beginn dieser Zeit genau diese Oberliga als Ziel ausgab. „Ich bin damals belächelt worden“, sagt Hieber – erreicht hat er dieses Ziel dennoch fast innerhalb kürzester Zeit. Inzwischen hat sich viel verändert beim TSB Gmünd. Aus einem sportlich am Boden liegenden Traditionsverein wurde wieder ein etablierter Württembergligist. Von der Mannschaft, die sich um die Jahrtausendwende aufmachte, den Verein wieder in höhere Klassen zu führen, sind nur noch wenige Akteure übrig geblieben. Mit Benjamin Göth hängt nach dem letzten Saisonspiel in Neckarsulm ein weiterer dieser erfolgreichen Garde seine Handballschuhe an den Nagel. Lediglich Simon Frey und Andreas Hieber werden in Zukunft noch auf dem Feld in Aktion zu sehen sein – was bedeutet, dass die Macher des TSB in den letzten Jahren auf hohem Niveau einen Umbruch vollzogen haben, denn der sportliche Erfolg litt kaum unter den personellen Veränderungen. Hieber: „Unsere Altersstruktur ist absolut in Ordnung. Die Mannschaft kann noch zehn Jahre zusammen spielen, wenn …“ Ja, wenn die Voraussetzungen im Umfeld stimmen, denn der sportliche Erfolg lässt Begehrlichkeiten wecken. Finanzkräftige Vereine buhlen um die Leistungsträger der Gmünder, die jedoch regelmäßig diesen Abwerbeversuchen widerstehen. Doch wie lange noch? „Wir sind eine Spaßtruppe – wir spielen aus Spaß beinahe zum Nulltarif zusammen“, so Hieber. Im Ranking der höchsten Etats der Württembergliga sieht der Gmünder Coach, entgegengesetzt zum sportlichen Abschneiden, seinen Verein ganz weit unten angesiedelt. Hieber ist der Meinung, dass die guten Resultate aufgrund dieser großen Unterschiede bald in Gefahr geraten könnten. „Das geht vielleicht noch zwei oder drei Jahre so. Wir brauchen jetzt eine Vision. Wir müssen uns fragen, was ist möglich und wo wollen wir hin?“ Geht es nach dem Trainer ist die Richtung klar: nach oben! „Sonst muss ich auf Dauer mein Engagement überdenken“, so Hieber, der diese Aussage nicht als Drohung verstanden wissen will. Für die nächste Saison steht seine Zusage wie in Stein gemeißelt.
Die Mannschaft soll sich weiterentwickeln und mindestens wieder als Tabellendritter über die Ziellinie gehen. Nicht so einfach, denn bisher stehen den beiden Abgängen (Benjamin Göth und Johannes Negwer) noch keine Zugänge gegenüber. Einige Gespräche wurden geführt, gute Gespräche sagt Hieber, doch das Resultat blieb stets dasselbe: der TSB zog im Werben um Verstärkungen gegen die – teilweise deutlich niederklassigere – Konkurrenz den Kürzeren. Ändern könne sich dies nur, wenn sich die finanzielle Möglichkeiten in Zukunft bessern würden. „Im Ostalbkreis gibt keine höherklassigen Mannschaften. Mittelfristig könnte die 3. Liga angestrebt werden. Bittenfeld war auch mal in der Verbandsliga und das ist noch gar nicht so lange her“, konkretisiert Hieber seine Vision und nennt sogleich ein mögliches Vorbild. Doch alleine könne die Handball-​Abteilung des TSB dieses Vorhaben nicht stemmen, ist sich der ehemalige Rückraumspieler sicher. Den Hauptverein und die Stadt will er ins Boot holen. „Wir brauchen Leute, die uns Türen öffnen, dass wir mögliche Sponsoren von unserem Konzept überzeugen können“, so Hieber. Nicht nur über den Aktivenbereich hat er sich Gedanken gemacht, auch im Jugendbereich müsse sich was tun. Ein Vorbild könnten dabei die Fußballer in Aalen mit ihrem Juniorenteam im Jugendbereich sein.
Hieber will wieder Aufbruchstimmung im Schwerzer erzeugen, wie schon bei seinem ersten Amtsantritt mit großen Zielen im Jahr 1999.

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