Theater auf Englisch an der Mutlanger Realschule
Die Vorbereitungen begannen in der ersten Schulwoche dieses Jahres. Am gestrigen Donnerstag war es dann endlich soweit: Die Schauspieler des in Krefeld ansässigen „Flying Fish Theatre“ gastierten mit zwei Aufführungen an der Realschule in Mutlangen.
Samstag, 28. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
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MUTLANGEN. Der Sprössling der erlauchten Vampirfamilie fällt leider völlig aus dem Rahmen: Statt sich an die Jahrhunderte alte Tradition des Blutsaugens zu halten, eröffnet er seinen verdutzten Eltern eines Tages, dass er sich vor Blut ekelt und keineswegs daran interessiert ist, die von den Eltern voller Stolz geführte Blutbank zu übernehmen. Schlimmer noch: Er wolle eine Eisdiele eröffnen und sein Leben bei Tageslicht verbringen. Ein Vampir als Eisverkäufer!
Vor den begeisterten Fünft– bis Siebtklässlern der Realschule Mutlangen tanzten, sangen und sprachen sich die Akteure des Theaters durch die mannigfaltigen Komplikationen, die sich aus der Abneigung des Vampir-Nachwuchses gegen Blut ergaben.
Aber auch die älteren Schüler kamen beim Gastspiel des Krefelder Ensembles auf ihre Kosten. Sie verfolgten die Probleme eines Jungen, dessen Eltern zwar keine Zeit für ihn hatten, ihm aber bei jedem Wortwechsel zu verstehen gaben, wie wichtig in ihren Augen die Schule und ein entsprechender Abschluss für den Rest seines Lebens sein würden.
Auch die Freundin aus Kindergartentagen hatte kein Ohr mehr für ihn, den „Kleinen“, und wandte sich der Beziehung mit ihrem Freund, einem „muskelbepackten Macho“, zu.
Nachdem der 16-Jährige im Schulalltag immer wieder auffällig geworden ist, wird er schließlich zur Schulpsychologin zitiert. Aber seine Wunden waren mittlerweile fast zu tief geworden, als dass er noch Hilfe für sich finden könnte.
Dieses aufwühlende Theaterstück wollte die Zuschauer an der Mutlanger Realschule dazu auffordern, sich ihren Mitschülern zu öffnen, einander anzuhören und aufeinander zuzugehen.
Alles in allem war es ein gelungener Vormittag an der Realschule, zumal die Schüler im Anschluss an die jeweilige Aufführung auch noch die Möglichkeit hatten, mit den Schauspielern persönlich ins Gespräch zu kommen.
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