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Junge Alfdorferinnen arbeiteten freiwillige in einem Waisenhaus in Afrika

Tanja Knödler ist 20 Jahre alt. Letztes Jahr hat sie das Abitur bestanden; danach ist sie mit ihrer Schulfreundin Katharina Dippon nach Sambia in ein Waisenhaus gereist, wo die beiden Afdorferinnen sechs bzw. drei Monate als Freiwillige gearbeitet haben.

Montag, 30. April 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 16 Sekunden Lesedauer


ALFDORF (rz). Von Afrika waren die beiden Alfdorferinnen Katharina Dippon und Tanja Knödler schon immer begeistert. Nach ihrem bestandenen Abitur machten sie ihren Traum wahr und flogen im Juli 2011 in die Stadt Choma im südlich gelegenen Sambia. Dort arbeiteten sie für jeweils drei beziehungsweise sechs Monate als Freiwillige in einem Waisenhaus mit derzeit 68 Kindern im Alter von einem Monat bis zu 14 Jahren. Sambia ist eines der ärmsten Länder der Erde und die durchschnittliche Lebenserwartung liegt zwischen 37 und 38 Jahren. Hauptgrund dafür ist, dass Sambia eine der höchsten HIV-​Infektionsraten der Welt hat. Dadurch verlieren tausende Kinder jährlich ihre Eltern und werden zu Waisen.
Deshalb hat es sich die 2005 gegründete Nichtregierungsorganisation „Children’s Nest e.V.“ zum Ziel gemacht solchen Kinder zu helfen. Die Kinder haben ein sicheres Zuhause und die Chance in die Schule zu gehen. Dieses Privileg haben nicht alle Kinder in Sambia, denn die Schule kostet Geld. Im Waisenhaus leben sowohl HIV-​positive als auch nicht erkrankte und körperlich und geistig behinderte Kinder. Unterschiede zwischen den Kindern werden nicht gemacht, sie sollen alle die gleichen Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten bekommen.
Die Aufgaben der beiden Zwanzigjährigen bestanden darin die Babys zu wickeln, mit den Kindern zu spielen, basteln, tanzen, singen, einkaufen zu gehen, ihnen bei den Hausaufgaben zu helfen, sie zum Arzt zu begleiten und mit ihnen in die Kirche zu gehen.
Gesprochen haben die Kinder die afrikanische Sprache Chitonga. Die Sprache sei schwer zu erlernen und bis auf ein paar Brocken würden die beiden nichts verstehen. Umso mehr schätzten sie es, dass die Kinder zweisprachig aufwachsen. In ganz Sambia ist Englisch die Amtssprache in Sambia. Und so gab es keinerlei Probleme mit der Verständigung.
Die Lebensfreude der Kinder sei nur zu bewundern, wenn man bedenkt, was sie alles schon mitgemacht haben. „Sie lachen sehr viel, obwohl sie nicht viel besitzen“, sagen die beiden, „Die Kinder waren sehr offen und herzlich zu uns“. Dadurch war es möglich, dass sie sehr enge Beziehungen zu ihnen aufbauen konnten.
Vor kurzem erreichte die beiden Alfdorferinnen die schreckliche Nachricht: eines der drei Häuser von „Children’s Nest“ wurde am 10. April durch Brandstiftung zerstört. Die 25 Kinder, die dort lebten, haben alles verloren– ihr zu Hause, ihr Spielzeug, ihre Kleidung, ihre Schulsachen und persönlichen Gegenstände. Sie schlafen notdürftig auf dem Boden im Nachbarhaus oder teilen sich Betten mit anderen Kindern. Es entstand ein Schaden von ca. 20 000 Euro und der Wiederaufbau des Hauses hängt nun davon ab, wie viele Spenden zusammen kommen. Denn „Children’s Nest“ finanziert sich ausschließlich durch Spendengelder. „Auch wenige Euros helfen und kommen garantiert den Kindern zu Gute“, so Katharina Dippon.
Nicht nur die Kinder, sondern auch die beiden Freiwilligen hoffen dass das Haus bald renoviert wird. „Im August bis zum September 2012 werden wir wieder nach Sambia reisen und acht Wochen vor Ort sein um die Kinder zu besuchen und zu unterstützen.“, sagte Tanja Knödler, „Wir freuen uns schon riesig darauf sie wieder zu sehen!“.
Wer Children’s Nest helfen möchte, kann sich an die beiden jungen Frauen wenden. Weitere Informationen gibt es unter www​.chil​drens​-nest​.de

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