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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Rechberg für Biker komplett tabu

Aufgrund vieler Beschwerden und nach einigen bösen Stürzen haben nun die Ortsverwaltung von Rechberg und das Ordnungsamt der Stadt die Notbremse gezogen: Das Radfahren ist fortan auf allen Wegen am Hohenrechberg strikt verboten. Auch auf den asphaltierten Hauptwegen.

Dienstag, 08. Mai 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 36 Sekunden Lesedauer

GMÜND-​RECHBERG (hs). Die seit einigen Tagen unübersehbaren Verbotsschilder haben bei Radtouristen und –sportlern starke Verwunderung ausgelöst. Denn registriert wird ja auch ein reger Autoverkehr der Friedhofsbesucher (mit Sondergenehmigung), so dass Radfahrer kein schlechtes Gewissen empfanden, dort ganz sportlich hinauf zu strampeln und wieder erholsam abwärts zu rollen.
Das ist die eine Betrachtungsweise. Ganz andere Erfahrungswerte und Beobachtungen schildert Ortsvorsteherin Anna Zeller-​Klein. Zunächst stellt sie im Gespräch mit unserer Zeitung fest, dass das Fahrradfahren auch auf den Hohenrechberg-​Hauptwegen genaugenommen noch nie erlaubt gewesen sei: Die Beschilderung des Fahrverbots dort richte sich gegen Fahrzeuge aller Art, besagte Sondergenehmigungen ausgenommen. Allenfalls habe sich in den letzten Jahren dort eine Radler-​Gewohnheit eingeschlichen. In jüngster Zeit hätten sich nun dermaßen viele Beschwerden und bedrohliche Situationen durch rücksichtslose Fahrradfahrer bzw. sogenannte Downhill-​Biker angesammelt und ergeben, dass nun konsequent durchgegriffen werde. An Radler gerichtet sind nun deutliche Hinweistafeln. Und Ortsvorsteherin Anna Zeller-​Klein kündigt eine wachsame Präsenz der Polizei an.
Gegenüber anständigen Radwanderern tue es ihr leid. Doch es gehe nun kein Weg mehr daran vorbei, das Verbot im Sinne des Schutzes der vielen Spaziergänger und Pilger rigoros durchzusetzen. Haarsträubende Szenen hätten sich auf den Sträßchen abgespielt, bei denen besonders auch Kinder und ältere Leute von halsbrecherischen Bikern regelrecht auf die Seite gejagt worden seien. Auch gelte die Maßnahme dem Schutz der Fahrradfahrer selbst, weil es auch schon böse Stürze gegeben habe. Das Thema sei unlängst auch deswegen wieder in den Blickpunkt gerückt, weil Rechberg zum neuen, gewiss sehr attraktiven und aussichtsreichen Staufer-​Fahrradrundweg gehören wird, über den sich die Rechberger natürlich sehr freuen. Die Parole lautet aber nun: Wenn die Radtouristen Burgruine oder Wallfahrtskirche besuchen wollen, müssen sie ihren Drahtesel unten im Ort Rechberg abstellen und einen Fußmarsch in Kauf nehmen.
Schon vor einigen Jahren waren erste Bike-​Verbotsschilder an verschiedenen Waldwegen und Trampelpfaden am Hohenrechberg aufgestellt worden. Es ging hierbei nicht nur um die Gefährdung der Menschen, sondern auch der Natur. Die breiten Stollenreifen der Mountainbiker hatten Waldboden und Wiesenflächen zunehmend zerfurcht und aufgerissen. Weil der Untergrund felsig und die Humusschicht oft nur sehr dünn ist, drohte starke Erosionsgefahr für den „dünnhäutigen“ Hohenrechberg.

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