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SPD-​Fraktion zum Verkehrskonzept: „Schwachstellen sollten hinreichend aufgezeigt werden“

Bei der Vorstellung des Verkehrskonzeptes in der vergangenen Woche haben sich Oberbürgermeister und Baubürgermeister sowie ein Vertreter eines Planungsbüros „erfolglos bemüht“ – wie die SPD-​Fraktion meint – die Vorteile des neuen Verkehrskonzeptes den Anwohnern und Gewerbetreibenden im Quartier schmackhaft zu machen.

Dienstag, 28. August 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 22 Sekunden Lesedauer


SCHWÄBISCH GMÜND (pm). Dies bestätige nachdrücklich die Meinung der SPD-​Fraktion, dass das geplante und in der letzten Sitzung des Gemeinderats beschlossene Verkehrskonzept in der vorliegenden Form nicht beschlussreif war. „Erst beschließen und dann über die Ausführung eines Konzeptes diskutieren“, widerspreche demokratischen Gepflogenheiten zutiefst.
Die neue Verkehrskonzeption im Bereich Baldungkreuzung und Pfitzerkreuzung sei selbstverständlich unter dem Blickwinkel der städtebaulichen Entwicklungschancen für das Quartier der Schmiedgassen zu sehen und zu beurteilen. Die Weiterentwicklung des Quartiers zu einem innerstädtisch attraktiven Wohngebietes sei nachhaltig zu unterstützen. Gerade deshalb müssten die Schmiedgassen vom Durchgangs– und Parksuchverkehr entlastet werden. Für die SPD-​Fraktion sei es allerdings nicht nachvollziehbar, wie dies gelingen soll, wenn künftig rund 3500 Verkehrsbewegungen zusätzlich durch die Schmiedgassen geführt werden. Für eine sinnvolle Verkehrsentlastung müsse der Individualverkehr auch in Zukunft aus der Vorderen Schmiedgasse in die Baldungkreuzung abfließen können.
Da Behinderungen zu den Hauptverkehrszeiten wohl bei allen Konzepten nicht zu vermeiden sein werden, sei bei der neuen Verkehrskonzeption das Augenmerk darauf zu richten, dass es sowohl für die Anwohner als auch für den Handel im Schmiedgassenquartier und der gesamten Innenstadt zu einem möglichst störungsfreien Fließen des Verkehrs kommt — und zwar betrachtet über den ganzen Tagesverlauf.
„Auch mit einer Lichtsignalanlage (LSA) an der Baldungkreuzung erschließen sich dieselben Entwicklungspotentiale im Bereich der Schmiedgassen, wie bei einem Kreisverkehr. Im Hinblick auf die Verkehrsführung ermöglicht die LSA jedoch mehrere Variationsmöglichkeiten“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Konrad Sorg. Auch bei Verkehrsstörungen könne mit einer LSA flexibler reagiert werden.
Grundsätzlich müsse auch der Standort „City-​Center“ gestärkt werden. Das City-​Center stelle als Kontrapunkt zum neuen Einkaufscentrum in der Ledergasse sowohl für den Bereich des Kalten Marktes als auch für die gesamte Innenstadt einen wichtigen Handelsschwerpunkt dar. Eine Benachteiligung durch vermeidbare Verkehrsbelastungen sei aus Sicht der SPD-​Fraktion unbedingt zu verhindern.
„Insgesamt wurden die Auswirkungen der neuen Verkehrskonzeption auf Kalten Markt, Bürgerstraße und Honiggasse in ihrer vollen Tragweite noch nicht genügend herausgearbeitet. Insbesondere die Honiggasse könnte bei Rückstau in der Bürgerstraße als Schleichweg benutzt werden. Auch die Stadtwerke und das Remsdeck werden mit ihren jeweiligen Ausfahrten tangiert. Hier müssen wir in der weiteren Diskussion zu Verbesserungen kommen“, so die Fraktionsvorsitzende Sigrid Heusel. Des weiteren gebe es auch für die Fußgänger bisher keine überzeugenden Lösungsansätze.
„Der Schwachpunkt Bürgerstraße wurde seitens der Planer zähneknirschend eingeräumt, jedoch ein weiterer gravierender Schwachpunkt, nämlich der zu erwartende Rückstau zwischen Mutlangen und Schwäbisch Gmünd sei erst gar nicht thematisiert worden, obwohl sehr viele Bürger betroffen sein werden“, monierte Fraktionsmitglied Christa Schmidt. Den Berechnungen der Planer sei zu entnehmen, dass der Rückstau nicht etwa kleiner, sondern erheblich größer werden würde. Der Rückstau belaste eine große Anzahl an Pendlern, die am frühen Vormittag von Norden in die Stadt einfahren ebenso, wie diejenigen die am Abend wieder aus Richtung Mutlangen (Stauferklinikum) in die Stadt zurückkommen. Die Strecke sei außerdem eine wichtige Verbindung zwischen Stauferklinikum und dem Haus der Gesundheit (Margaritenheim), insbesondere aber für die Notfallversorgung, von enormer Bedeutung.
„Es ist sicher richtig, dass jedes Verkehrskonzept auch Schwachstellen aufweisen wird, diese sollten jedoch in der Diskussion mit den Bürgern hinreichend aufgezeigt werden. Monatelang in Fachzirkeln zu diskutieren und das Ergebnis dann durch die zuständigen Gremien durchzupeitschen, ist mit den Ansprüchen einer modernen Bürgergesellschaft nicht zu vereinbaren,“ so Heusel.

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