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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Eine Verbotstafel für Downhiller soll das Weltkulturerbe Limes schützen – Mountainbiker beschädigen den Schuttwall

Ausgangspunkt ist Wustenriet. Durch den Wald hinunter ins Rotenbachtal verläuft der Limes. Downhiller, also Extrem-​Mountainbiker, beschädigen mit ihren Fahrrädern auf der wilden Abfahrt die Teufelsmauer. Ein Verbotsschild soll nun zur Vernunft aufrufen.

Mittwoch, 12. September 2012
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 13 Sekunden Lesedauer

„Wir appellieren mit diesem Verbotsschild an die Vernunft der Mountainbiker, dass sie das Weltkulturerbe Limes bitte schützen sollen und sich eine andere Downhill-​Strecke aussuchen“, erklärt Gmünds Bürgermeister Dr. Joachim Bläse. Es gebe genügend Möglichkeiten für die Freizeitsportler, ihrem Hobby nachzugehen, aber nicht gerade auf dem Limes, der im Volksmund Teufelsmauer genannt wird.
„Auf dieser Strecke des Limes ist nicht nur das Weltkulturerbe an sich eine Besonderheit, sondern vor allem die vorhandenen römischen Steine. Die Gefahr ist, dass Mountainbiker den Schuttwall als Übungsstrecke für sich entdeckt haben. Aufgrund der hohen Geschwindigkeit und der extremen Belastung durch die Fahrräder fallen die Steine des Weltkulturerbes heraus. Wenn wir die Mountainbiker hier auf dem Limes nicht stoppen, gibt es in 20 Jahren keine Teufelsmauer mehr, die die Wanderer begutachten können“, erklärt Dr. Andreas Thiel vom Landesamt für Denkmalpflege. Dass auch die Wanderer in Zukunft nicht auf der Teufelsmauer hinunter gehen sollen, ist den Limescicerones Katja und Manfred Baumgärtner ein großes Anliegen. „Es werden bereits die richtigen Schritte eingeleitet, dass der Wanderweg nicht direkt auf beziehungsweise knapp neben der Teufelsmauer verläuft, sondern etwas weiter abseits, jedoch noch in Sichtweite des Limes“, erklärt Katja Baumgärtner. Auch Jagdpächter Sigbert Schönwälder berichtete von den Mountainbikern, die auf einem Weg von einem halben Meter Breite ins Rotenbachtal hinunter rasen.
„Wir möchten die Mountainbiker nicht aus dem Wald verjagen, aber sie bitten, die Teufelsmauer nicht als Übungsstrecke zu benützen“, bekräftigt Manfred Baumgärtner, der gemeinsam mit seiner Frau eine Alternativstrecke neben dem Limes geschaffen hat. „Am liebsten wäre es mir, wenn dort niemand mit dem Fahrrad unterwegs ist“, meint Schönwälder.

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