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Gedenkfeier „Licht und Lieder für den Frieden“ zum Volkstrauertag in Mögglingen

Seit 1996 wird der Volkstrauertag in Mögglingen in einer besonderen Form gefeiert. „Licht und Lieder für den Frieden“ ist die Veranstaltung überschrieben, die auch gestern Abend bei Einbruch der Dunkelheit auf dem Kirchplatz gefeiert wurde.

Sonntag, 17. November 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 58 Sekunden Lesedauer

Von Dorothee Wörner MÖGGLINGEN. Bereits in der Vergangenheit wurde besondere Schwerpunkte gesetzt, dazu gehörte das Aufstellen von Gedenkbrettern, oder auch der Besuch von prominenten Personen, welche die Gedenkrede hielten. Bürgermeister Ottmar Schweizer erinnerte an das Jahr 1999, als der jüngst verstorbene Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rommel in Mögglingen als Botschafter des Friedens eine Rede hielt. In diesem Jahr wurde im Rahmen der Gedenkfeier die Ausstellung „Ich habe den Krieg verhindern wollen“ eröffnet, die im Mögglinger Rathaus gezeigt wird. Die Ausstellung beschäftigt sich mit dem Leben und den Motiven Georg Elsers, der in Königsbronn lebte und 1939 mit einem Attentat auf Hitler scheiterte und der kurz vor Kriegsende ermordet wurde. Betroffen sahen die vielen Mögglinger, die gekommen waren auf der Großleinwand wechselnde Szenen des grausamen Krieges, verstärkt wurde der eindrückliche Moment durch ein Soldatenlied. Bürgermeister Schweizer nannte Gewalt und Krieg nicht als Mittel einer Auseinandersetzung, sie brächten nur Leid und Elend. Vielleicht habe der Volkstrauertag bewirken können, dass sich der Willen zum Frieden in den Köpfen eingemeißelt habe. Für ihn sei es wichtig, so Schweizer, allen Generationen den Sinn dieses Tages zu vermitteln. Gemeinsam mit der Klasse 9 des Rosensteingymnasiums mit Lehrer Andreas Flach, wurde das Thema Widerstand im Nationalsozialismus aufgearbeitet. In einem szenischen Gespräch wurde der Frage nachgegangen, ob man die Gewalt der Widerständler gutheißen könne. Spürbar hin– und hergerissen verlief das Gespräch der Schülerinnen und Schüler. Am Ende wurde klar, dass in der schwierigen Situation einer totalitären Diktatur friedlicher Widerstand keinen Erfolg gehabt hätte. Bürgermeister Schweizer machte Mut dazu Widerstand zu leisten, „Wenn wir spüren, hier werden Grund– und Menschenrechte missachtet.“ Besonders beeindruckend war der Auftritt einer jungen Gesangsgruppe, die zu Gitarrenklängen das Lied vom „Unbekannten Soldaten“ sang, kritisch wurde dabei die Rolle des Soldaten als Kriegswaffe besungen. Begleitet vom Musikverein, unter Leitung von Klaus Hegele, der die deutsche Nationalhymne intonierte, legten Schüler zusammen mit Bürgermeister Ottmar Schweizer den Kranz zum Gedenken an die Opfer der Weltkriege nieder. Die Jugendfeuerwehr umrahmte den Moment mit brennenden Fackeln. Viele Besucher hatten selbst auch Kerzen in Gläsern mitgebracht und sandten so kleine Leuchtfeuer in die Dunkelheit. Bevor der Liederkranz „Good Voices“, Leitung Patrick Schwefel, die Feier mit dem Lied „Freiheit“ von Marius Müller-​Westernhagen beendete, bedankte sich Bürgermeister Schweizer bei seinen Mitbürgern „Es ist schön, dass sie sich die Zeit genommen haben um öffentlich für den Frieden einzustehen.“ Er lud alle zum Besuch der Ausstellung „Georg Elser und das Attentat — Ich habe den Krieg verhindern wollen“ ins Mögglinger Rathaus ein. Die Elser Ausstellung ist vom 18.11. bis 13.12. zu sehen; Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr, Montag und Dienstag von 14 bis 16 Uhr, am Donnerstag von 14 bis 18.30 Uhr.

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