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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

„Schlaganfall-​Bus“ auf dem Marktplatz

Die Bevölkerung über Risikofaktoren und Symptome des Schlaganfalls aufzuklären, ist das Ziel der Initiative „Baden-​Württemberg gegen den Schlaganfall“. Am Montag fand hierzu auf dem oberen Marktplatz in Gmünd ein Aktionstag statt.

Dienstag, 18. Juni 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 57 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (nb). Und es war nicht allein die Optik des roten doppelstöckigen Schlaganfall-​Busses, der das Interesse auf sich zog. Denn es waren einige Bürger, die mehr wissen wollten über die deutsche Volkskrankheit. Informationen hierzu gab es von Dr. med. Stefan Waibel, der Leiter der Schlaganfallstation am Stauferklinikum ist. Eine der wichtigsten Aussagen: „Bei den ersten Symptomen nicht warten. Es geht um jede Minute.“
Etwas, was ein paar der Bürger, die an dem Infostand Halt machten, selbst am eigenen Leibe erfahren hatten. Immerhin sind es in Deutschland jährlich etwa 250 000 Menschen, die einen Schlaganfall erleiden. Mehr als 40 000 Menschen sind in Baden-​Württemberg von den Folgen dieser Erkrankung betroffen. Aufklärung – gerade, wenn es darum geht über die Symptome und Risikofaktoren zu informieren – ist umso wichtiger, weil in den kommenden Jahren das Durchschnittsalter der Bevölkerung und damit auch die Zahl der Schlaganfälle steigen wird.
Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Organisiert wird die Schlaganfall-​Tour quer durch Baden-​Württemberg von Beteiligten eines Aktionsbündnisses.
Mit einigen Aktionen daran beteiligt ist auch das Stauferklinikum Schwäbisch Gmünd. „Der Schlaganfall gehört zusammen mit dem Herzinfarkt und den Krebserkrankungen zu den großen Volkskrankheiten und ist eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland“, so Dr. med. Stefan Waibel. Und: „Informationen, wie man einem Schlaganfall vorbeugen kann oder welche Risikofaktoren und Symptome es gibt, sind daher zentral wichtig. Im Stauferklinikum haben wir deshalb die Initiative der Landesregierung gerne aufgegriffen und werden das Anliegen engagiert unterstützen.“ Als Risikofaktoren nannte er unter anderem hohen Blutdruck, Diabetes, zu hohe Cholesterinwerte und Rauchen. Zu den Symptomen zählen unter anderem Sehstörungen, Schwindel, Übelkeit, Taubheitsgefühl, ein unregelmäßiger Puls oder heruntergezogene Mundwinkel.
Mit vor Ort war auch Madeleine Schmidt, die am Stauferklinikum als Assistentin in der Notaufnahme arbeitet. Aus Erfahrung weiß sie, dass einige Patienten erst Stunden später ins Krankenhaus kommen. Treten beispielsweise nachts die ersten Symptome auf, dann kommt es vor, dass die Betroffenen erst am nächsten Morgen kommen. „Sie wollen keine Umstände machen“, so Schmidt, die aber ebenso wie Dr. Waibel appelliert: „Nicht warten und gleich ins Krankenhaus fahren.“ In einem 13-​Stunden-​Dienst seien es, so Schmidt, durchschnittlich vier bis fünf Schlaganfallpatienten, die ins Stauferklinikum kommen.
Und die werden stets sehr schnell behandelt – es zählt jede Minute. Eine angemessene Therapie trägt dazu bei, mögliche Spätfolgen zu verhindern. Diese reichen von Behinderungen über Sprachstörungen bis hin zur Pflegebedürftigkeit.
Mit dabei bei dem Aktionstag, der von zehn bis 16 Uhr stattfand, waren auch Ergotherapeutin Vera Stütz und Logopädin Katrin Hanz.
Vor Ort waren zudem Vertreter der Selbsthilfegruppe Schlaganfall, des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes. Oberbürgermeister Richard Arnold, der die Aktion unterstützt, kam am Vormittag um sich zu informieren.

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