Reaktionen auf die „Kofferträger“ am Gmünder Bahnhofssteg
Dienstag, 23. Juli 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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SCHWÄBISCH GMÜND (bt). „Während man gepflegt der gehobenen Musik lauscht, kann man sicherlich ganz gut verdrängen, dass man draußen schamlos Flüchtlinge ausbeutet“, ist eine öffentlich geäußerte Kritik: „Erst ihnen reguläre Arbeit verweigern, sie dann für sklavische Jobs einspannen — und noch nicht mal ordentliche Löhne zahlen.“ Die Stadtverwaltung hingegen macht zum einen deutlich, dass nicht mehr gezahlt werden darf als die doch eher symbolischen 1,05 Euro in der Stunde, dass sich zum anderen die Flüchtlinge alle freiwillig gemeldet hätten – wie zuvor ja auch etwa beim Stadtjubiläum. Andere helfen im Blindenheim oder bei der Lebenshilfe; Prince Ghazanfar, pakistanischer Asylbewerber, bringt sein abgeschlossenes Wirtschafts-Masterstudium als Praktikant im Stadtplanungsamt ein. Im Gespräch mit der RZ haben sich diese Fremden mehrfach gewünscht, in irgendeiner Form das Gefühl zu haben, hier anzukommen. Alles sei besser, als in der Unterkunft sitzend zum Nichtstun verurteilt zu sein. Auch der Arbeitskreis Asyl der BI gegen Fremdenfeindlichkeit unterstützt die Aktion (die RZ berichtete). Gestern zeichnet sich nun ab, dass das Angebot der helfenden Hände am Fußgängersteg von nicht wenigen gerne angenommen und durchaus auch mit großzügigem Trinkgeld honoriert wird. Mittlerweile zeigen überregionale Medien Interesse; Spiegel online etwa berichtet in der Rubrik „Politik Deutschland“ zum Thema „In Schwäbisch Gmünd helfen Asylbewerber Reisenden beim Koffertragen“.
Update: Am Bahnhof Gmünd: Bahn stellt eigene „Kofferträger“
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