Es war ein Tornado
Es war ein Tornado, der das Jugendzeltlager und Teile des Campingplatzes Hammerschmiede verwüstet hat. Das steht für Björn Stumpf fest. Der Leiter von WTINFO, einem Tornado-Forschungsprojekt in Fulda, hat die Schäden, die beim Unwetter am 19. August entstanden sind, ausgewertet und den Verlauf des Tornados rekonstruiert
Mittwoch, 28. August 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
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Tornadoforscher Stumpf geht davon aus, dass der Tornado im Bereich des oberen Campingplatzes bereits Windgeschwindigkeiten zwischen 160 und 180 Kilometer in der Stunde hatte, und dass er in der Tallage am Eisenweiher seine maximale Geschwindigkeit von bis zu 210 Kilometern in der Stunde erreichte. Dies begründet Stumpf mit den massiven Schäden an gesunden, ausgewachsenen Eichen und Pappeln sowie dem gut 70 Kilogramm schweren Boot, das der Tornado aus dem Eisenweiher heraus etwa 60 Meter weit auf eine Wiese oberhalb des Kiosks schleuderte. Zudem deckte er Teile von Dächern des Campingplatzes ab. Wie Stumpf vor Ort feststellte, wurden leichte Dachteile bis zu 1,5 Kilometer weit geweht. Vom Campingplatz aus zog der Tornado Richtung Osten bis nach Pfaffenhölzle. Von dort wechselte er erneut die Richtung und zog weiter über die K 3232 und den Schlierbach bei Neuler. Dabei schwächte er auf Windgeschwindigkeiten zwischen 140 und 160 Kilometern in der Stunde ab. Zwischen dem Sportplatz und dem Industriegebiet Neuler löste er sich schließlich auf. Auch in diesem Bereich riss der Tornado noch Äste ab.
Stumpf zufolge dauerte der Tornado insgesamt etwa neun Minuten – von 13.11 bis 13.19 Uhr. In dieser Zeit zog er eine Schneise von rund acht Kilometern, und er bewegte sich mit 65 Kilometern pro Stunde fort. Die Verwüstungen am Campingplatz Hammerschmiede dauerten lediglich eine Minute, den Schaden schätzt die Polizei auf 200 000 Euro.
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