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Landratsamt lässt in Ruppertshofen auf einem verwaisten und vermüllten Anwesen Schrottautos entfernen

Liebevoll pflegen viele Anlieger ihre Vorgärten, und Bürger kümmern sich ehrenamtlich um die Bepflanzung von öffentlichen Verkehrsinseln. Aber mittendrin trübt ein Bauernhaus, vor dem Schrottautos stehen und Müll vor sich hin gammelt, das idyllische Bild. Die Besitzerin ist unbekannt verzogen.

Mittwoch, 18. September 2013
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 22 Sekunden Lesedauer


Von Gerold Bauer
RUPPERTSHOFEN. Die Hauptleidtragenden sind bei dieser Situation in Ruppertshofen die Nachbarn, die diesen „Schandfleck“ tagtäglich aus nächster Nähe betrachten müssen. Dem einen wird von den Schrottautos die Zufahrt zum eigenen Grundstück versperrt; der andere klagt darüber, dass dieses Areal ein Nährboden für die Vermehrung von Ratten und anderem Ungeziefer ist. Bürgermeister Peter Kühnl versicherte der Rems-​Zeitung, er habe mehrfach beim Landratsamt nachgehakt, ob von dem völllig vermüllten Gebäude eine Seuchengefahr ausgehe. Laut Veterinäramt, das sich vor Ort selbst ein Bild der Lage verschafft habe, sei dies aber nicht der Fall.
Bürgermeister Peter Kühnl hat im Laufe des Jahres auch mehrfach versucht, für dieses Problem eine generelle Lösung zu finden und wandte sich dabei auch hilfesuchend das Landratsamt als zuständige Fachbehörde. Der Schultes sei zwar Repräsentant der Ortspolizeibehörde, doch in einem solchen Fall habe er keine Möglichkeiten, um rechtswirksam aktiv zu werden, bestätigte das Landratsamt des Ostalbkreises auf Nachfrage der Rems-​Zeitung. Dies liegt in erster Linie daran, dass es sich bei besagter Hofstelle um Privateigentum handelt — und die freie Verfügung über privaten Besitz ist in Deutschland ein hohes Rechtsgut.
Nur wenn vom Privateigentum eine Gefahr für Mensch und Umwelt oder eine massive Beeinträchtigung anderer ausgeht, haben Behörden die Möglichkeit zum Eingreifen. Dies sei in Ruppertshofen in Bezug auf die Schrottautos der Fall, sagte die Pressesprecherin des Ostalbkreises, Susanne Dieterle. Es gelte nämlich zu verhindern, dass Schmierstoffe oder andere umweltschädigende Flüssigkeiten auslaufen und dann ins Erdreich gelangen. Beim Ortstermin mit dem Bürgermeister habe sich gezeigt, dass die Autos nicht mit vertretbarem Aufwand repariert gemacht werden können. Sie werden deshalb in Kürze im Auftrag des Ostalbkreises verschrottet, nachdem die Eigentümerin nicht ausfindig gemacht werden konnte. Der alte Ladewagen bleibe allerdings vorerst stehen, weil von ihm keine Umweltgefahr ausgehe.

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