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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Furchtbarer Mord erschüttert das Stauferland

Ein furchtbarer Mordfall in Nürtingen erschüttert das ganze Stauferland. Denn der 42-​Jährige, der gestern Morgen nach eigenem Geständnis seine 69-​jährige Mutter mit einem Beil erschlagen hat, ist im Raum Schwäbisch Gmünd kein Unbekannter. Er betrieb vor Jahren sehr zwielichtig die Burg Wäscherschlössle bei bei Lorch, damit die Wiege des Staufergeschlechts. Die Nachrichten und die erschütternde Informationen über die Familientragödie verbreiteten sich am Mittwoch wie ein Lauffeuer.

Mittwoch, 01. Oktober 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 24 Sekunden Lesedauer

Es handelt sich tragischerweise um den Sohn von Paul Kaiser, dem unvergessenen, beliebten und vor sechs Jahren im Alter von 71 Jahren verstobenen Burgherren des Wäscherschlössle bei Lorch (Bild). Sein Sohn führte nach dessen Tod einige Jahre die landesweit bekannte Event– und Staufergedächtnisstätte, ehe sie vom Land Baden-​Württemberg nach heftigen Differenzen aus den Händen der Familie bzw. des Sohns genommen wurde. Nach sorgsamer Renovierung wurde die „Wiege der Staufergeschlechts“ als Touristenattraktion unter völlig neuer, vor allem nun gewissenhafter Leitung wieder eröffnet.
Der liebenswürdige und engagierte Heimat– und Geschichtskenner Paul Kaiser bleibt als geistiger Pionier und überregional denkender Wäscherschlössle-​Burgherr für viele Gmünder, Lorcher und Göppinger in ewiger Erinnerung.Warum sein Sohn im Laufe der Jahre der Jahre so schrecklich auf die „schiefe Bahn“ geraden konnte und wie es nun zu dieser furchtbaren Familientragödie im alleinstehenden und bekannten Elternhaus am Ortseingang von Nürtingen, aus Richtung Norden gesehen, kommen konnte, wird noch zu ermitteln sein: Ein Facebook-​Auftritt des mutmaßlichen Täters wirkt im Nachhinein beängstigend, vermittelt den Eindruck tiefsten Absturzes eines Menschen ins Rocker-​Milieu. Die Spuren dazu führen auch in den Ostalb– und Rems-​Murr-​Kreis. Offiziell gilt für Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst die „Unschulds-​Vermutung“, wobei aber auch bestätigt wurde, dass der 42-​Jährige am Mittwoch Morgen gegen 7 Uhr selbst im örtlichen Polizeirevier angerufen habe, um mitzuteilen, dass er soeben sein Mutter mit einem Beil erschlagen habe. Auch ob es sich nun um den Tatvorwurf des Mordes oder um ein Totschlagsdelikt handle, muss juristisch geprüft werden. Das Entsetzen ist groß: Die Getötete, gleichfalls sehr heimat– und mit den Staufern geschichtsverbundene Frau war sehr engagiert, auch als Mitarbeiterin im Freilichtmuseum Beuren am Fuße des Hohenneuffen am Albtrauf.

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