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Bankdrücken, Weltmeisterschaft: Jeweils eine Goldmedaille für Vorjahressiegerin Erika Lessmann und „Newcomer“ Julian Schmidt

Der Sportstadt Schwäbisch Gmünd gehen in diesem Jahr die Weltmeister nicht aus: Erika Lessmann sicherte sich im österreichischen Telfs bei der Weltmeisterschaft im Bankdrücken wie schon im Vorjahr den Titel in ihrer Altersklasse. Erstmals Weltmeister wurde der Heubacher Julian Schmidt.

Samstag, 18. Oktober 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 46 Sekunden Lesedauer

Knapp zwölf Monate ist es her, als Erika und Norbert Lessmann aus Schwäbisch Gmünd positive Schlagzeilen machten – als weltmeisterliches Ehepaar. In Eilenburg bei Leipzig ließen die beiden im Bankdrücken in ihren jeweiligen Altersklassen die Konkurrenz hinter sich und feierten als Goldmedaillengewinner ihre bislang größten sportlichen Erfolge. „Wenn wir fit bleiben, haben wir auch in den nächsten Jahren gute Chancen, weitere Titel abzuräumen“, erzählte Norbert Lessmann vor einem Jahr im Gespräch mit der Rems-​Zeitung von der Lust auf weitere WM-​Trophäen.
So war auch in diesem Jahr wieder die gemeinsame Teilnahme an der Weltmeisterschaft im österreichischen Telfs vorgesehen. Doch der Traum von der doppelten Titelverteidigung war zwei Wochen vor dem Wettkampf plötzlich wie aus heiterem Himmel ausgeträumt. Wegen eines Arbeitsunfalls musste sich Norbert Lessmann dieses Vorhaben urplötzlich aus dem Kopf schlagen, was ihm alles andere als leicht gefallen ist. „Das ist sehr schade, weil der Titel drin gewesen wäre“, kann Lessmann seine Enttäuschung nicht verbergen. Und auch seine Frau Erika vermisste ihn als Mitstreiter auf der Bank: „Ich war schon unheimlich unglücklich darüber, dass mein Mann nicht aktiv dabei war.“
Titelverteidigerin aus Gmünd kann sich um 2,5 Kilogramm steigern
Norbert Lessmann blieb verletzungsbedingt nur die Trainerrolle vorbehalten. Er begleitete seine Frau Erika und Julian Schmidt aus Heubach, der seit zwei Jahren in seinem Studio trainiert, nach Österreich und stand beiden während des Wettkampfes unterstützend zur Seite.
In Telfs gingen insgesamt 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Woche lang an den Start. Bankdrücken war nur eine von vielen Kategorien, in denen die neuen Titelträger ermittelt wurden. Erika Lessmann startete in der aktiven Klasse bis 60 Kilogramm und behauptete sich gegen sieben Kontrahentinnen, die unter anderem aus Russland, Italien, Frankreich und der Slowakei zur Weltmeisterschaft nach Österreich angereist waren.
Lessmann schaffte zu Beginn des Wettkampfs ihr Eingangsgewicht 60 kg ohne Probleme, ging im Anschluss die 65 kg zu schnell an und bekam deshalb zunächst einen ungültigen Versuch gutgeschrieben. „Der dritte Versuch war dann aber super“, erklärt die 37-​Jährige selbst, wie ihr die WM-​Titelverteidigung geglückt ist. Im Vorjahr hatten ihr noch 62,5 Kilogramm zur Goldmedaille gereicht.
62,5 kg waren es auch heuer bei den Baden-​Württembergischen Meisterschaften, die sie im April diesen Jahres ebenfalls für sich entscheiden konnte. So hat sie sich bei der diesjährigen Weltmeisterschaft um 2,5 Kilogramm gesteigert. Und damit eine neue Bestmarke aufgestellt: „Das ist mein persönlicher Rekord, ich war noch stärker als im letzten Jahr. Das harte Training hat sich gelohnt.“ Mit ihrem Mann Norbert quälte sie sich im Hinblick auf die Weltmeisterschaft dreimal die Woche an den Hantelstangen in „Nobe’s Fitnessstudio“, achtete während der WM-​Vorbereitungsphase aber auch stets auf eine ausgewogene Ernährung.
Die Strapazen haben sich mit dem zweiten WM-​Titel in Folge bezahlt gemacht. Nun winkt der Beamtin des Landeskriminalamtes Baden-​Württemberg eine erneute Einladung des Innenministers Reinhold Gall, der sie letztes Jahr für die Weltmeisterschaft mit einer Urkunde und Medaille der Polizei auszeichnete.
Doch nicht nur Erika Lessmann war in Telfs erfolgreich, auch Julian Schmidt machte sein (Welt-)Meisterstück – und dies gleich auf Anhieb bei seiner ersten Teilnahme. In der Juniorenklasse bis 75 Kilogramm steigerte sich der 21-​Jährige von 122,5 über 125 bis auf 127,5 kg und distanzierte mit diesem Siegergewicht seine Konkurrenz um Längen, hatte doch der Zweitplatzierte nicht einmal 120 kg gedrückt. Auch bei Schmidt zahlte sich die intensive Vorbereitung aus: „Norbert hat mich richtig hart rangenommen, wir haben Gas gegeben“, sagt der Heubacher, der seinem Trainer den ersten Weltmeistertitel mit zu verdanken hat. Schon bei den Landesmeisterschaften, die Schmidt mit 125 kg gewann, hatte er sein Potenzial unter Beweis gestellt.
Und im nächsten Jahr? „Da werden wir die Baden-​Württembergischen Meisterschaften auf jeden Fall wieder machen“, sagt Norbert Lessmann voller Stolz über „seine“ zwei Weltmeister. Ob erneut die WM-​Teilnahme angepeilt wird, steht derweil noch in den Sternen. „Vielleicht machen wir auch eine einjährige Pause.“

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