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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Jugendkunstschule kann beginnen

Die Jugendkunstschule, Ende Mai vom Gemeinderat beschlossen, baut ihre Struktur auf: Sie hat jetzt eine Leiterin, Ina Siebach-​Nasser, und am Dienstag konstituierte sich der fachliche Beirat. Im Februar 2015 beginnen die Kurse.

Mittwoch, 22. Oktober 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 58 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (rw). Für Albrecht Vogel, den inzwischen pensionierten PH-​Kunstprofessor, dürfte es eine Genugtuung sein – von ihm ging schließlich vor drei Jahren die Initiative für die Jugendkunstschule aus. Es war ein weiterer Anlauf: Schon unter OB Wolfgang Schuster vor knapp einem Vierteljahrhundert hatte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss zur Einrichtung einer Jugendkunstschule gefasst, verwirklicht wurde sie aus finanziellen Gründen nicht.
Jetzt wird sie unter dem Dach und in Trägerschaft der Volkshochschule eingerichtet, die Stadt gibt einen Zuschuss in Höhe von 15 000 Euro pro Jahr. Auch Sponsoren könnten zu den Finanzen beitragen, sagt VHS-​Leiterin Ingrid Hofmann, die für die Jugendkunstschule ein Kuratorium anstrebt. Es könnte über den Arbeitskreis Kultur gebildet werden. Die Trägerschaft der VHS gibt Struktur und Perspektive auf Dauer, fachliche Qualität ergibt sich aus der Zusammenarbeit verschiedener Institutionen. Sie finden sich in der Zusammensetzung des Beirats wieder. In ihm sind vertreten Silke Haarer (Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung), Prof. Dr. Klaus Ripper (PH, außerdem ist Ripper Vorsitzender des Gmünder Kunstvereins), Ralph Häcker (städtisches Kulturbüro), Joachim Haller (Museum im Prediger), Albrecht Vogel und Ingrid Hofmann (VHS). Der Beirat definiert die fachdidaktische Position der Jugendkunstschule, er berät und unterstützt ihre Leitung.
Ina Siebach-​Nasser (34) aus Schorndorf ist neu an der VHS Gmünd. Sie leitet den Fachbereich Kultur und Kreativität und übernimmt auch die Leitung der Jugendkunstschule. Sie studierte Kunstgeschichte und Erziehungswissenschaften an der Martin-​Luther-​Universität Halle-​Wittenberg und arbeitete lange im Stuttgarter Landesmuseum im museumspädagogischen Bereich. Dieses Know-​how bringt sie mit. Mit einer ersten Aktion im Dezember will sie die Jugendkunstschule an die Öffentlichkeit treten lassen. Programmentwicklung, Gestaltung und Betreuung des Bildungsangebots gehören zu ihren Aufgaben, ebenso die Gewinnung von Lehrkräften für die Kurse.
Zum VHS-​Sommersemester 2015 beginnen die Kurse. Sie richten sich zunächst an Kinder im Grundschulalter. Die Kurse werden von ausgebildeten Kunstpädagogen und Fachdidaktikern geplant und professionell begleitet. Das Angebot erfolgt in Altersgruppen, die Kurse umfassen in der Regel ein Semester und nehmen Rücksicht auf die Ferienplanung der Schulen.
Die Jugendkunstschule könne nicht den Kunstunterricht an den Schulen ersetzen, sagt Albrecht Vogel. Aber Kunsterziehung an den Schulen „bröselt ab“, meint er, es bestehe mittlerweile ein sichtbares Defizit an ästhetischer Bildung. Für ausgebildete Kunstpädagogen könne die Jugendkunstschule zum Betätigungsfeld werden, sagt Klaus Ripper. Die PH will mehrfach verwertbare Abschlüsse anbieten, nicht nur solche, die zum Lehramt befähigen.
Die Stadt kann für die Jugendkunstschule auf die Infrastruktur der VHS zurückgreifen, auch was die Räumlichkeiten anbelangt. Es könnten auch Räume in der Klösterleschule genutzt werden, die noch bis Ende 2015 von Loreto-​Schülern belegt sind, „aber das ist alles noch nicht spruchreif“, sagt Ingrid Hofmann.
Lange dauerte es, bis es in Schwäbisch Gmünd so weit war. Im Land gibt es mittlerweile 33 Jugendkunstschulen.

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