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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Treue Blutspende-​Seele Emil Balle in den „Ruhestand“ verabschiedet

Das muss dem 72-​jährigen Emil Balle aus Mögglingen erst noch jemand nachmachen: Insgesamt 77 Liter seines „Lebenssaftes“ hat er Schwerkranken und Verunglückten gespendet. Ein echter und stiller Held des Ostalbkreises, der am Mittwoch Nachmittag bei der Blutspendeaktion des DRK im Congress Centrum Stadtgarten mit allen Ehren gewürdigt wurde

Mittwoch, 29. Oktober 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 26 Sekunden Lesedauer

Er betont bescheiden. Das alles, was er geleistet habe, sei doch „nur“ eine Selbstverständlichkeit. Er erinnerte sich spontan auch an Schicksale aus einem eigenen Familien kreis, bei denen Schwerkranke ganz, ganz dringend auf solche Blutspenden angewiesen seien.
Gerne würde er weitermachen mit seinem Tun, fühle sich dazu auch körperlich in der Lage. Doch mit 72 Jahren ist aufgrund einschlägiger Bestimmungen und fachlicher Empfehlung „Feierabend“ mit der Bereitschaft, für Schwerveletzte oder Erkrankte Blut zu spenden. „Wir werden Emil Balle schwer vermissen“, sagt dazu auch Michael Kraus, Referent des DRK-​Blutspendedienstes Baden-​Württemberg. Mit dem „Wir“ meint er das gesamte Team mit Ärzten, ehrenamtlichen Kräften des DRK-​Ortsverbands und die für diesen Job speziell ausgebildete Krankenschwestern. Denen habe er sogar als Würdigung immer Pralinen mitgebracht. Knitz meint dazu der Urheber: „Hab’s bislang noch nicht meiner Frau erzählt. Doch nach 48 absolut treuen Ehejahren sehe ich da kein Problem.“
Emil Balle war die treueste Seele des DRK-​Blutspendedienstes in Ostwürttemberg, die man sich überhaupt denken kann. Balle schaut zurück auf seine Jugend– und auch Bundeswehrjahre. „Damals haben viele mit ihrer Blutspende in Krankenhäusern Geld verdient. Doch mir war das immer zuwider.“ Für ihn sei es eine Selbstverständlichkeit und niemals Frage einer Entlohnung, wenn er mit seinen 154 erbrachten Blutspenden das Gefühl vermittelt bekam. jemanden das Leben zu retten.
Irene Meixner, Vorsitzende des DRK-​Ortsvereins Schwäbisch Gmünd, und Blutspendedienst-​Chef Michael Kraus sparten gestern nicht mit Worten des Dankes und der Anerkennung für diese enorme und beispielhafte Treue zu diesem stillen und doch wirkungsvollen System der Lebensretter im Land. „Wir werden ihn total vermissen“, sagten sie unter dem Eindruck des Bedauerns, dass Blutspender unabhängig von ihrem körperlichen Wohlbefinden mit 72 Jahren in den Spender-​Ruhestand geschickt werden müssen. Emil Balle gibt aber bestimmt Beispiel, dass nun viele Jüngere nachrücken, um seinen starken Rekord irgendwann zu breche

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