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Handball, Oberliga: TSB Gmünd kämpft die SG Heidelsheim/​Helmsheim mit 28:27 nieder

Zur Pause lag der TSB Gmünd nur mit 12:15 zurück. „Wir haben noch zwei Siebenmeter verworfen“, so der SG-​Coach Bernd Feldmann, der dem TSB aber eine starke kämpferische zweite Hälfte attestierte. „Wir wollten über den Kampf überzeugen“, meinte TSB-​Trainer Michael Hieber, dessen Team am Ende einen knappen 28:27-Erfolg feierte.

Montag, 17. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 26 Sekunden Lesedauer

Für die 350 Zuschauer in der Gmünder Großsporthalle war es ein Novum: Die Anzeigentafel hatte keinen Saft und so mussten sich die Fans auf die Zwischenstände des Hallensprechers konzentrieren oder selbst mitzählen. Für die Spieler und Schiedsrichter stellte dieser technische Defekt jedoch kein Hindernis dar.
Nach den zahlreichen personellen Ausfällen gab es ein Comeback in den Reihen des TSB Gmünd, mit dem kaum einer mehr rechnete. Im Rückraum lieft der aktuelle Trainer der zweiten Gmünder Mannschaft und ehemalige Top-​Scorer Andreas Hieber von Beginn auf. Der Bruder des Trainers Michael Hieber stellte sich in den Dienst der Mannschaft. Dass ausgerechnet Andreas die Partie mit seinem Freiwurf entscheiden sollte, war das I-​Tüpfelchen auf eine verrückte Partie.
Die Gäste wussten um die personellen Sorgen der Gmünder und reisten mit dem kompletten Kader an. Die neu formierten Hausherren hatten in der Anfangsphase einige Probleme. In der Defensive offenbarte die 6:0-Abwehr viele Lücken und in der Offensive gab es kaum ein Durchkommen. Nach 15 Minuten führte die SG Heidelsheim/​Helmsheim verdient mit 9:5. Lediglich der TSB-​Torhüter Sebastian Fabian zeigte bis dato eine starke Vorstellung und hielt zu diesem Zeitpunkt bereits zwei Siebenmeter. Nach 22 Minuten führten die Gäste sogar mit 12:7. Die Partie schien schon frühzeitig gelaufen zu sein, ehe Aaron Fröhlich sein Team zurückbrachte. Der Gmünder Spielmacher zeigte Emotionen und pure Willenskraft. Immer wieder tankte er sich alleine durch die Abwehr. Beim 10:12 sechs Minuten vor der Pause war der TSB im Spiel drin. Nach dem 12:15-Halbzeitstand sahen die Gmünder Fans eine großartige Leistung ihrer Mannschaft.
Im Angriff zeigten die schnellen Tempogegenstöße Wirkung. Meistens passte Keeper Fabian den Ball schnell zu Wolfgang Bächle, der mit seinen fünf Treffern im zweiten Durchgang überzeugte. Und dann gab es ja noch Aaron Fröhlich, der in einer Art „One-​Man-​Show“ nicht nur den 18:18-Ausgleich (39. Minute) schaffte, sondern mit drei Toren in Folge die erste Zwei-​Tore-​Führung heraus schoss. Über 21:19 erhöhte der Gastgeber auf 23:19. „Zu diesem Zeitpunkt hätten wir den Sack zumachen müssen. Aber zu viele Fehler in der Deckung und einige kuriose Zwei-​Minuten-​Strafen brachten die Gäste wieder heran“, so Michael Hieber.
180 Sekunden vor dem Ende hieß es 27:27. Nach einer Auszeit von Trainer Michael Hieber folgte die entscheidende Aktion. Im Gespräch mit seinem Bruder gab der Gmünder Coach vor, dass Andreas Hieber den Freiwurf nehmen soll. „Ich hatte 58 Minuten nicht gut gespielt. Dann sagte ich mir, dass ich diesen Ball im Tor unterbringen will. Ich hatte nichts zu verlieren und die Lust auf das Tor war größer als die Angst vor dem Versagen“, erzählte Andreas Hieber hinterher. Die Gäste ließen den sprungstarken Rückraumspieler hochsteigen und Andreas Hieber traf, wie in guten alten Zeiten, zum 28:27. „Ich hätte ihn auch werfen lassen“, scherzte der ehemalige Gmünder Linksaußen Johannes Frey. Die Gäste schafften es nicht mehr, einen freien Wurf zu bekommen und so gewann der TSB Gmünd glücklich. „Es war kein schöner Sieg, aber das konnte auch niemand erwarten. Doch es war ein Sieg“, freute sich Michael Hieber über zwei Punkte. Die überragenden Akteure auf dem Feld waren Aaron Fröhlich (zwölf Treffer) und Keeper Sebastian Fabian.

TSB Gmünd: Fabian – Bächle (5),
A. Hieber (2), Fröhlich (12/​3), Waibel,
S. Frey, Tobias (4), Czypull (1),
M. Häfner (3), F. Häfner, Göth (1)

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