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„Im Ballett trainieren die Mädchen und Jungs wie Leistungssportler, es ist aber Kunst“

Teresa Beisswenger betreibt im Squash– und Fit in Waldstetten nicht nur eine professionelle Ballettschule, sondern die 32-​jährige ausgebildete Tanzpädagogin und Bühnentänzerin tanzt selbst schon seit dem vierten Lebensjahr. „Ballett ist nicht nur ein Sport für Mädchen und Frauen“, sagt Teresa Beisswenger.

Donnerstag, 20. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 2 Sekunden Lesedauer

150 Schülerinnen und Schüler trainieren in der Ballettschule von Teresa Beisswenger. Im Alter zwischen vier und 70 Jahren arbeiten alle Alterskategorien fleißig an ihren Schritten und Bewegungen. Ballett ist Leistungssport, doch es gibt nur selten Meisterschaften. Daher sagt Teresa Beisswenger: „Im Ballett trainieren die Mädchen und Jungs wie Leistungssportler, es ist aber Kunst.“ Nach ihrem Abitur machte die heutige Mutter von zwei Kindern eine Ausbildung als Tanzpädagogin und Bühnentänzerin. „Leider ist dieser Beruf in Deutschland nicht anerkannt. Es kann also jeder mit Kindern im Ballett arbeiten, was zu schweren Folgen führen kann. Zum Beispiel sollten die Jugendlichen erst ab dem zwölften Lebensjahr mit dem Tanzen auf Zehenspitzen beginnen, da die Verletzungsgefahr sonst viel zu groß ist. Wer sich da nicht auskennt, richtet einen großen Schaden an. Daher kämpfen wir Tanzpädagogen darum, dass eine geprüfte Ausbildung nötig ist, um zu unterrichten“, erklärt die 32-​Jährige.
Im Jahr 2015 feiert sie mit ihrer Ballettschule das zehnjährige Jubiläum. „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, meint Teresa Beisswenger. In der Fotoserie mit dem Gmünder Fotografen Jens Schamberger stellt die Rems-​Zeitung Sportlerinnen und Sportler vor, die nicht jede Woche im Rampenlicht stehen oder die es schlichtweg verdient haben, dass über ihre Sportart berichtet wird. „Es ist klasse, dass uns die Rems-​Zeitung so eine Plattform bietet“, erklärt die Tanzpädagogin. Über die üblichen Vorbehalte, dass Ballett nur ein Mädchensport sei, kann die leidenschaftliche Tänzerin nur lächeln und betont: „Mehr Männlichkeit als beim Tanzen kann ein Mann nicht ausstrahlen. Die Muskeln müssen austrainiert sein und die Kraft kommt elegant zur Geltung. Ich finde es schade, dass Ballett in eine Schublade gesteckt wird“, äußert sich Beisswenger.
In ihrer Ballettschule legen die Schülerinnen und Schüler Prüfungen ab. Dafür muss man oft nach München reisen. „Wir nehmen an keinen Meisterschaften teil, aber mit jeder bestandenen Prüfung klettern die Mädchen und Jungs in die nächst höhere Stufe. Das ist eine tolle Belohnung für die zwei– bis viertägigen Trainingseinheiten in der Woche“, erzählt die Mutter von zwei Kindern. Ohne die Unterstützung ihres Ehemanns, der sich mittlerweile sehr gut im Ballett auskenne, wäre es jedoch nicht möglich, als selbstständige Frau ein Ballettstudio zu leiten.
Für Teresa Beisswenger ist es wichtig, dass ihre Schülerinnen und Schüler soziale Kompetenzen, Disziplin und mentale Stärke für den Alltag mitnehmen. „Das Lernen der Schrittfolgen ist schwer. Es ist aber für den Kopf eine klasse Übung. Und ich stelle fest, dass die ehrgeizigen Sportlerinnen und Sportler auch in der Schule gut sind“, so Beisswenger.
Und dass Ballett auch für Männer eine intensive Sportart sein kann, erlebten unter anderem die Fußballer des FC Normannia Gmünd unter ihrem damaligen Trainer Alexander Zorniger. „Die Fußballer waren ganz schön platt, aber sie hatten auch sehr viel Spaß“, berichtet Teresa Beisswenger.

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