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Fußball, Verbandsliga: Karl-​Heinz Schüler im RZ-​Interview

Verbandsligist TSV Essingen macht derzeit eine Krise durch. So wie derzeit die Blätter von den Bäumen fallen, ist auch der Vorsprung geschmolzen, zuletzt musste die Spitzenposition gar abgegeben werden.

Mittwoch, 26. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 42 Sekunden Lesedauer

Als Aufsteiger fulminant gestartet und über Wochen den Platz an der Sonne inne, holte die Mannschaft von Karl-​Heinz Schüler aus den vergangenen fünf Partien lediglich einen Zähler, verlor somit viermal. Trotz des Status Aufsteiger waren die Erwartungen des Umfelds an das Team andere. Redakteur Timo Lämmerhirt wollte von Schüler wissen, wie er und seine Spieler mit dieser Situation umgehen.
Welche Gründe machen Sie für die Ergebniskrise aus? Hat Ihre Mannschaft das Siegen verlernt?
(schmunzelt) Ich könnte jetzt viele Gründe nennen, warum wir derzeit nicht mehr gewinnen. Man darf nicht vergessen, dass wir während der Siegesserie zu Beginn der Saison auch nicht immer gut gespielt haben. Da war nicht alles überragend. Da fiel es uns aber wesentlich leichter, das Tor zu treffen. Uns allen war bewusst, dass wir nicht jedes Spiel in dieser Liga gewinnen können, ja auch mal einige Spiele verlieren werden.
Beim 0:3 in Göppingen war davon die Rede, dass es eine der stärksten Halbzeiten Ihrer Mannschaft war. Wie passt das zusammen?
Das hört sich natürlich paradox an, doch es war so. Wir haben lediglich kein Tor gemacht. Der gegnerische Trainer hat zu mir gesagt, das sei das Beste gewesen, was ihm in dieser Saison untergekommen ist. Derzeit läuft Vieles gegen uns, was in den ersten Spielen noch für uns gelaufen ist. Aber keine Sorge, wir wollen nichts schönreden. Wir machen uns natürlich unsere Gedanken, warum es derzeit nicht läuft.
Mal andersherum: Der TSV ist als Aufsteiger auf dem zweiten Platz. Ein Luxusproblem. Haben Sie und Ihre Mannschaft überhaupt Druck?
Druck hat man immer. Wir gehen am Wochenende alle auf den Sportplatz, um zu gewinnen, das ist doch klar. Wenn wir die Niederlagen anders verteilt bekommen hätten, würden alle sagen: Super, der Aufsteiger Essingen ist auf dem zweiten Platz. Direkt nacheinander fällt das natürlich mehr auf. Wenn wir am Samstag in Gmünd etwas holen, können wir aber von einer absolut überzeugenden Hinrunde sprechen.
Der Erfolg der Vergangenheit schürt die Erwartungen im Essinger Umfeld. Ihre Person wurde massiv kritisiert. Wie nehmen Sie das auf?
Ich habe das gelesen, denke aber, dass ich mich in keinster Weise für irgendetwas rechtfertigen muss.
Wie reagiert die Mannschaft in dieser Situation?
Es gibt schon den einen oder anderen, der unzufrieden ist. Das ist doch völlig normal. Alles andere wäre auch komisch. Wir müssen jetzt aber einfach enger zusammenrücken. Von außen wurde uns ein Durchmarsch in die Oberliga prophezeit, das ist doch Unfug.
Der TSV Essingen ist der etwas andere Aufsteiger, unter anderem weil vier Ex-​Profis in Ihren Reihen spielen. Übernehmen speziell diese erfahrenen Spieler nun mehr Verantwortung?
Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich so erfahrene Spieler in meinem Team habe. Sie springen in die Bresche und reden natürlich mit den anderen Spielern, sicher auch mehr als sonst. Es ist eine Situation, die man nicht auf den Schultern Einzelner austragen kann. Das müssen wir alle zusammen schaffen, egal ob Ex-​Profi oder nicht
Nun wollen Sie am Samstag den vielzitierten Bock umstoßen, ausgerechnet im Derby gegen Normannia Gmünd. Im Hinspiel siegte der TSV 3:2. Wie schätzen Sie den FC Normannia ein?
Die Gmünder haben zuletzt positive Ergebnisse eingefahren und werden sicher mit breiter Brust gegen uns antreten. Natürlich, ein Derby birgt immer mehr Brisanz. Wir wollen es aber angehen, wie jedes andere Spiel, vor allem schnell zu unserem Spiel finden und das Jahr positiv ausklingen lassen.
Jetzt ist der TSV Essingen am Ende der Hinrunde Zweiter. Wie sieht das Saisonziel mittlerweile aus?
Wir wollten uns in der Verbandsliga etablieren, was uns geglückt ist. Jetzt sind wir vorne dabei und wollen es so lange wie möglich bleiben – wenn wir schon mal da sind (schmunzelt). Aber nochmal: Keiner spricht davon, dass wir aufsteigen müssen. Wir werden sehen, was am Ende möglich sein wird.

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