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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Abrüstung in und an der Johanniskirche

Gmünder und Gäste der Stadt dürfen sich schon in den nächsten Tagen am Anblick des restaurierten Chors der „Stauferkathedrale“ Johanniskirche erfreuen. Nach etwa drei Jahren wird dort das Baugerüst abmontiert. Doch es folgt schon bald der nächste Schritt: Renovierung des Turms.

Montag, 03. November 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 30 Sekunden Lesedauer

Münsterarchitekt Paul Philipp Waldenmaier führte am Montag das in den letzten Jahren von Restauratoren und der Münsterbauhütte kunstvoll Geleistete und nun erfolgreich Vollendete vor Augen. Dazu die schöne Nachricht: Der Innenraum der Johanniskirche wird von Baugerüsten komplett befreit. Das Wahrzeichen aus der Stauferzeit, das allerdings in verschiedenen Stilepochen viele Veränderungen erfuhr, steht nun wieder als Lapidarium, als Konzertsaal und vor allem natürlich für die sakrale Nutzung (z.B. Jugendkirche) wieder vollständig zur Verfügung. Schwerpunkte im Innenbereich waren vor allem die Restaurierung der wertvollen Orgel, der Malereien an Decke und Wänden sowie der Fenster, die mit einem kaum wahrnehmbaren Schutzglas von Außen versehen wurden.
Ein großes Vorhaben wartet noch im Innenbereich: Münsterarchitekt Waldenmaier sorgt sich um Feuchtigkeit und Salzbefall im Grundgemäuer der Außenwand, vor allem im Bereich des Altars. Dieser soll vorübergehend demontiert werden, um den Zustand des Steinmaterials dahinter bewerten zu können. Sperren sollen eingezogen werden, um ein Aufsteigen der schädlichen, salzhaltigen Feuchtigkeit im Gemäuer zu unterbinden. Gmünds ältestes Gotteshaus hat immer noch die Nachwirkungen zu spüren, weiljahrzehntelang Verkehrsströme direkt an ihr vorbei führten und auch sonstige Umweltbelastungen auf sie einwirkten.
Richtig freuen dürfen sich die Gmünder und ihre Gäste auf die „Enthüllung“ des Chors, der etwa drei Jahre eingerüstet war. Das gereinigte und restaurierte Gemäuer wird heller erscheinen als vorher mit dem rußigen Verwitterungsaufschlag. Steinmetze kümmerten sich sorgsam um Antragungen, Verfestigungen, Neuverfugung der Quader, vor allem auch um die filgranen Bau– und Schmuckteile wie beispielsweise Rundstabfries, das den Chor als prägendes Element elegant umschlingt. Eine besondere Herausforderung wartete auf die „Handwerkskünstler“ der Dachdeckerfirma Böhnlein: Bei der Neueindeckung des Dachs am Chor mussten rund 1000 Dachziegel-​Unikate geschnitten und eingepasst werden, was die besondere Dachform notwendig machte. Dachdecker-​Kollege Kessler vollbringt Ähnliches gerade auf dem Seitenschiff an der Nordseite. Spätestens zum Weihnachtsmarkt soll auch dort das Baugerüst wieder entfernt werden. Bis 2020 läuft noch das gesamte Restaurierungsprogramm für die Johanniskirche. Der nächste Schritt: Im Frühjahr 2015 wird für ein Jahr der Turm eingerüstet.

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