Direkt zum Inhalt springen

Nachrichten Sport

Fußball, Kreisliga A: Zweite Garnitur des FC Normannia Gmünd überwintert ohne Niederlage an der Tabellenspitze

Der Kader hat ein Durchschnittsalter von 21,3 Jahren, doch die jungen Wilden des FC Normannia Gmünd II haben die Kreisliga A dominiert und sich mit zwölf Siegen und vier Unentschieden überlegen die Wintermeisterschaft gesichert. Trainer Andrea Aiello hält dennoch den Ball flach.

Samstag, 13. Dezember 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 57 Sekunden Lesedauer

Nicht schon wieder wird sich so mancher neutraler Beobachter denken. Es sieht aber ganz danach aus, als ob es in der Kreisliga A an der Tabellenspitze einen ähnlichen Alleingang gibt wie ihn im Vorjahr die Sportfreunde Lorch erfolgreich fabrizierten. Elf Punkte betrug der Vorsprung des Meisters auf den Rest des Feldes. Deren acht sind es nach 16 Spielen gegenwärtig für den FC Normannia II auf den Tabellenzweiten Mutlangen und bereits elf auf den Dritten aus Schechingen.
Die Normannen waren im Sommer als der Topfavorit auf den Titel schlechthin in die Saison gestartet. Gleich elfmal wurde der Vorjahresvierte aus dem Gmünder Schwerzer beim Meistertipp genannt. Die Mehrheit der ligaweiten Konkurrenz erwischte damit einen Volltreffer, ist es der Mannschaft von Andrea Aiello bislang doch eindrucksvoll gelungen, ihrer Favoritenstellung gerecht zu werden. Mit zwölf Siegen. Vier Unentschieden. Und noch keiner einzigen Niederlage. „Wir wussten schon, dass wir nicht im Mittelfeld oder unten stehen werden“, bestätigt der FCN-​Coach die eigenen Ambitionen, ganze vorne mitmischen zu wollen. „Dass es aber so gut läuft und wir gar nicht verlieren, hätte ich auch nicht gedacht.“
Diese grandiose erste Saisonhalbzeit kommt aber nicht von ungefähr. Denn Aiello, der zusammen mit Kristof Mattyasovszky für die U 23 verantwortlich ist, habe dafür erst an den richtigen Schrauben drehen müssen. Er spricht von einem Prozess, der nun seine Früchte trägt. „Wir mussten an ein paar taktischen Dingen feilen“, so Aiello. Angesetzt hat man den Hebel primär im Defensivverhalten. Die „Abstände auf dem Platz“ zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen galt es zu verbessern. Herauskommen sei eine entsprechende Kompakt– und mannschaftliche Geschlossenheit, die dafür gesorgt hat, dass die Verbandsliga-​Reserve in 16 Spielen nur elf Gegentore kassierte.
Für Teamleiter Jani Ioannidis ist aber nicht nur die kompakte Spielweise ausschlaggebend. Er nennt den Teamgeist und die gesunde Mischung innerhalb des jungen Teams als weitere Pluspunkte. Und die beiden Trainer, „die hervorragend mit der Truppe arbeiten.“ Dies zeige sich auch an der regen Trainingsbeteiligung – die hatte beim FCN II in den Vorjahren nicht immer gestimmt.
Auch in Sachen Moral hatte man bis dato der A-​Liga-​Konkurrenz einiges voraus. Öfter lag die Normannia-​Zweite hinten, kam aber jeweils zurück. In drei Partien sprang noch ein Unentschieden heraus, viermal konnte der Rückstand sogar noch in einen Sieg umgewandelt werden. Andreas Aiello: „Das spricht für die Qualität und Willensstärke der Mannschaft.“ Die kam größtenteils ohne große Verstärkungen aus der ersten Mannschaft aus. Wenn, dann kamen oftmals die Jüngeren wie Jannis Widmann, Tobias Pongratz oder Gezim Zymeri zum Einsatz.
Die Begeisterung über die Herbst– und Wintermeisterschaft hält sich bei Aiello und Ioannidis in Grenzen. „Dieser Titel bedeutet mir nix“, sagt Aiello. Und: „Wir haben noch nichts erreicht.“ Ähnlich sieht es der Teamleiter: „Wir haben bisher einen guten Lauf gehabt, dürfen das alles aber nicht überbewerten. Denn die Rückrunde wird für uns als Gejagter schwieriger. Jeder Gegner wird alles daran setzen, dem ungeschlagenen Tabellenführer die erste Niederlage beizufügen“, so Ioannidis. Ihm dient ob des Acht-​Punkte-​Vorsprungs der Verbandsligist TSV Essingen als warnendes Beispiel. „Die waren auch schon mit acht Punkten vorne und galten als Aufstiegsfavorit Nummer eins, sind dann aber in ein Loch gefallen.“ Aktuell sind die Essinger mit fünf Punkten Rückstand auf Bissingen Tabellenzweiter.
Trotzdem wird man die restliche Rückrunde selbstbewusst angehen. Und macht keinen Hehl daraus, dass man da bleiben will, wo man gerade steht: „Es wäre ja auch Schwachsinn, wenn wir in unserer Situation sagen würden, wir wollen nicht Meister werden“, erklärt Andrea Aiello auf der einen Seite. Andererseits sagt er aber: „Der Titel ist keine Pflicht. Pflicht ist es für uns schon eher, Spieler aus der zweiten in die erste Mannschaft zu bringen und A-​Jugendliche frühzeitig in den Aktivenbereich zu integrieren.“ Für Teamleiter Jani Ioannidis wäre es „eine schöne Sache, Meister zu werden. Das würde auch dem Verein gut tun, dass der Abstand zur Verbandsliga kleiner wird.“
Um bestens gerüstet ab Ende März die Verteidigung der Tabellenführung angehen zu können, gibt es womöglich noch Winterverstärkungen. Jani Ioannidis: „Wir sind an dem einen oder anderen Spieler dran.“ Aiello wünscht sich einen Offensivspieler für die Außenbahn.

14 Tage kostenlos und unverbindlich testen?
Das RZ-Probeabo - digital oder klassisch mit Trägerzustellung

2809 Aufrufe
708 Wörter
3420 Tage 7 Stunden Online

Beitrag teilen

Hinweis: Dieser Artikel wurde vor 3420 Tagen veröffentlicht.


QR-Code
remszeitung.de/2014/12/13/fussball-kreisliga-a-zweite-garnitur-des-fc-normannia-gmuend-ueberwintert-ohne-niederlage-an-der-tabellenspitze/