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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Agnes Philippine Walter Stiftung informiert über zurückliegende und neue Projekte

Den Armen und Schwachen zu helfen ist der Klostergemeinschaft der Franziskanerinnen ein Lebensanliegen. Die Agnes Philippine Walter Stiftung, die 2007 gegründet wurde, trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, dass Jahr für Jahr Betroffenen in der Region und auch weltweit geholfen werden kann.

Dienstag, 16. Dezember 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 35 Sekunden Lesedauer

Von Nicole Beuther
SCHWÄBISCH GMÜND. Die Spenden kommen ohne Abzüge den Projekten zugute; auch im kommenden Jahr erfahren zahlreiche Menschen Unterstützung. Im Mittelpunkt der letzten Stiftungsratssitzung stand die Frage, wie Flüchtlingen sinnvoll geholfen und ihnen ein Stück Lebensperspektive ermöglicht werden kann.
Einen Bestandteil der Agnes Philippine Walter Stiftung im kommenden Jahr bildet nun die Hilfe für Syrien-​Flüchtlinge im Libanon. Unterstützt wird hierbei die Arbeit des Jesuiten-​Flüchtlingsdienstes. Ohne Unterschiede, so wurde beim gestrigen Pressegespräch im Kloster betont, erfahren Sunniten, Schiiten und Christen hierbei Hilfe. Ausbildungsmöglichkeiten für Kinder zu schaffen, lautet eines der zentralen Anliegen des neuesten Stiftungsprojektes.
Auch anhand von Zahlen machte Schwester M. Benedicta Ewald gestern auf die dringend notwendige Hilfe aufmerksam. So leben im Libanon bei einer Bevölkerung von rund vier Millionen Menschen derzeit über eine Million registrierte Flüchtlinge; aus Angst, wieder nach Syrien zurückgeschickt zu werden, lassen sich viele nicht registrieren.
Zu den Tätigkeiten der Jesuiten, die aus christlicher Motivation heraus arbeiten, gehört die Grundschulbildung sowie Hausbesuche und das Verteilen von Lebensmittelpaketen und Kleidung. Mehr als ein Drittel der Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche im Schulalter und der Vorstand und Stiftungsrat der Agnes Philippine Walter Stiftung ist sich dessen bewusst, dass fehlende Schulbildung frühe Heirat und Kinderarbeit bedeuten kann. Ebenso besteht die Gefahr, von radikalen Gruppen rekrutiert zu werden.
„Wenn sie keine Schulbildung haben, dann können sie später auch keine Ausbildung machen“, beschreibt Dr. Klaus Riede, der gemeinsam mit Christa Rösch und Winfried Kienhöfer dem Stiftungsrat angehört, das Dilemma. Frauen und Kindern in Not zu helfen, wird als eines der Hauptziele der Stiftung genannt.
Der Jesuiten-​Flüchtlingsdienst ist in drei Orten im Libanon tätig, unter anderem in der Gemeinde Kfar Zabad, nahe der syrischen Grenze gelegen. Bereits seit 2013 wird die dortige Moschee montags bis donnerstags als Bildungszentrum genutzt. Die Agnes Philippine Walter Stiftung hat engen Kontakt zu einem deutschen Jesuiten; dass die Spendengelder auch wirklich ohne Abzüge ankommen, ist ihnen allen ein großes Anliegen. Im Rahmen des zehnjährigen Malawi-​Projektes, das 2013 im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit stand, überzeugten sich die Verantwortlichen beispielsweise auch bei einem Vororttermin vom Projektverlauf.
Wert wird bei der Stiftungsarbeit auch darauf gelegt, sich Projekten in der Region zu widmen; im kommenden Jahr soll mittels eines Bildungsfonds Flüchtlingshilfe vor Ort in Schwäbisch Gmünd geleistet werden.
Gespräche laufen derzeit noch, gefördert werden soll jene Bildungsarbeit, die nicht von anderen Organisationen oder seitens der Stadt und des Landes gefördert wird. Angedacht sind schulische Nachhilfe und musische Angebote für Kinder sowie die Sprachförderung von Flüchtlingsfrauen. Schwester M. Benedicta Ewald, die gemeinsam mit Schwester Mirjam Heim den Stiftungsvorstand bildet, weiß von der Scheu der Frauen, die sich oftmals nicht aus der Unterkunft herauswagen.
Immer wieder unterstützt wird seitens der Stiftung auch das Sozialunternehmen a.l.s.o., im kommenden Jahr wird speziell die Ausbildung im hauswirtschaftlichen Bereich gefördert. Mit dem Erreichen eines qualifizierten Berufsabschlusses sollen auch, so wird betont, der Selbstwert und die Integrationschancen der Frauen gestärkt werden.
Vierter Schwerpunkt bildet das Projekt „Fördern und Beraten“, das für Kinder gedacht ist, die in schwierigen Lebenssituationen stecken oder unter Angst– und Konzentrationsstörungen leiden. Dabei handele es sich um Verhaltensauffälligkeiten, die mit relativ einfachen Mitteln beglichen werden könnten, erklärt Schwester M. Benedicta Ewald. Bereits im vergangenen Schuljahr fand seitens der Stiftung eine Förderung statt. Ziel ist es, dass das Projekt schon bald ohne Unterstützung der Stiftung fortgeführt werden kann. Bei Projekten wie beispielsweise dem Gruppenangebot „Schutzraum“ blieb dies kein bloßer Wunschgedanke. Dieses Projekt für Frauen mit Suchtproblemen wurde von der Stiftung von 2009 bis 2012 gefördert und ist nun Teil der Psychosozialen Beratungsstelle der Caritas.

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