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Investitionen ohne Schulden in Waldstetten

In seiner Haushaltsrede war Michael Rembold voll des Lobes über die geniale Bürgergemeinschaft und die rasante Gemeindeentwicklung mit millionenschweren Investitionen ohne Neuverschuldung. Er kritisierte allerdings die sich im „Ländle“ breitmachende Fokussierung auf Großstädte und Ballungszentren.

Freitag, 19. Dezember 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
1 Minute 59 Sekunden Lesedauer

Von Karl Schleicher
WALDSTETTEN. „Ein echtes Hammer-​Jahr geht zu Ende!“ stellte der Schultes fest und meinte damit unter anderem Carina Vogts Goldmedaille, den Landesentscheid „Jugend musiziert“, das Bürgermobil, 50 Jahre Partnerschaft mit Malzéville, das neue Leicht-​Ausstellungs– und Repräsentationsgebäude und das 300-​jährige Jubiläum der Reiterles Kapelle. Zu der rasanten Entwicklung auf hohem Niveau habe die geniale Bürgergemeinschaft in der familienfreundlichen Gemeinde wesentlich beigetragen, die den gesetzlichen Betreuungsanspruch mehr als erfülle. Als Beispiele dafür nannte der Bürgermeister die Pionierleistungen, Tagesmüttern tarifliche Festanstellungsverhältnisse zu bieten, freiwillig Erzieherinnen höher zu vergüten und Leiterinnen zu 25 Prozent freizustellen.
Die Entwicklungen des Wohnungsbaus mit bald 100 Wohnungen im Zentrum und des Gewerbegebiets Fehläcker mit den damit verbundenen Gewerbesteuereinnahmen seien höchst erfreulich und machten die Gemeinde hochattraktiv für Investoren. Allerdings vermisst Rembold vom „Ländle“ das notwendige Bekenntnis zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land. Er kritisierte die Fokussierung auf große Städte und Ballungszentren, die dem ländlichen Raum kolossal zu schaffen machten.
Trotzdem schaute Michael Rembold wie immer optimistisch ins Jahr 2015 auf Gemeindeinvestitionen mit der stattlichen Summe von 3,6 Millionen Euro ohne jegliche Verschuldung. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dazu seien freundlich, seriös und grundsolide. Wie in den vergangenen Jahren werden auch in Zukunft Bildung und Kinderbetreuung höchste Priorität genießen. So soll die Grund– und Werkrealschule zur Gemeinschaftsschule mit Ganztagesgrundschule werden. Mittelfristig seien, unter anderem für einen Schulerweiterungsbau, Investitionen von rund 4,5 Millionen Euro im Schulbereich nötig, um Waldstetten zu einem starken und qualitativ Hochwertigen Bildungs– und Familienzentrum weiterzuentwickeln.
Auch die Realschule in kirchlicher Trägerschaft werde durch einen jährlichen Standortsicherungsbetrag von 90 000 Euro gestärkt. Die Sport– und Gemeindehallenförderung spiele eine große Rolle, was sich am Erweiterungsbau des Sanitärgebäudes „Auf der Höhe“ und der anvisierten Sanierung von Pavillon und Kaiserberghalle zeige. Nach langer Zeit, so der Schultes, werde man im „Bronnforst“ rund 35 Bauplätze und in Wißgoldingen weitere acht schaffen. Der längst fällige Komplettausbau der Hauptstraße, die Sanierung des Rechbachweges und die auf den Weg gebrachte schnelle Internetversorgung, für die rund 500 000 Euro eingeplant sind, seien für die Infrastruktur und Attraktivität der Gemeinde enorm wichtig.
Zum Schluss seiner Rede bezog Bürgermeister Rembold auch Stellung zur Sanierung der Ortsmitte und zum Rathaus. Begonnen worden sei mit einer Gewässerentwicklungskonzeption des Waldstetter Bachs vom Alten Wehr bis zum Malzéviller Platz. Bezüglich des Rathauses soll nicht aus dem Bauch heraus entschieden werden. Die Bürger sollen sich in einer Bürgerversammlung informieren können, in der ein renommiertes Immobilienbüro aus Stuttgart die Untersuchungsergebnisse zum Thema „Neubau oder Sanierung mit Erweiterung“ vorstellen wird. Vor 2017 sei nicht mit einer Sanierung oder einem Neubau zu rechnen.
Abschließend wünschte der Schultes den Ortschafts– und Gemeinderäten — etwas ironisch — viel Spaß beim Studium der spannenden Lektüre Haushaltsplan: „Lassen Sie sich damit Ihr Weihnachtsfest versüßen!“

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