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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten

Im neuen Schulkonzept der Gemeinschaftsschule Friedensschule auf dem Rehnenhof sind neben neuen und individuellen Lernformen, dem Musikprofil in Kooperation mit der städtischen Musikschule, jährlichen Rückmeldegesprächen mit Eltern und Schülern auch ein Theater-​und Kulturprofil installiert.

Dienstag, 11. Februar 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
3 Minuten Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (md). Im Rahmen des regulären Unterrichts haben Musik und Theater wöchentlich ihren Platz. All das zusammen stärkt die Schülerpersönlichkeit, die Schulgemeinschaft und schafft eine hohe Zufriedenheit.
Während im Unterricht die Schüler und Schülerinnen entsprechend ihrer Stärken auf verschieden Lernniveaus arbeiten und gefördert werden, stehen jeden Dienstag am späten Vormittag Kreativität und Musikalität im Fokus. Dies wird für zwei Jahre über das Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ finanziert. In diesem Programm sind drei Gmünder Schulen aufgenommen. Der Kulturagent Diethelm Wonner koordiniert zuverlässig und gekonnt das großzügig finanzierte Projekt der Rauchbeinschule, der Schiller-​Realschule und der Friedensschule. Kulturagent ist ein Modellprogramm der gemeinnützigen Forum K&B GmbH, initiiert und gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator in fünf Bundesländern, unter anderem Baden-​Württemberg. An der Friedensschule steht für dieses und das kommende Jahr ein professioneller Musiker, Svend Renkenberger, der Schule zur Verfügung.

Als Rhythmus– und Schlagzeugspezialist zieht er Kinder und Jugendliche in seinen Bann. Sarah Groß ist als Schauspielerin und Theaterpädagogin bereits seit zwei Jahren im Kreativband für die Klassen 5 bis 9 im Schulalltag nicht mehr weg zu denken. Eine schöne Bereicherung bietet der Gmünder Sandkünstler Christian Kaiser. Die Malereien in Sand werden digitalisiert und zu wunderschönen Bildern arrangiert. Voller Begeisterung lassen sich die jungen Künstler aus den Klassen 5 bis 9 durch die professionellen Künstler animiert, auf Neues ein und vertrauen auf ihre eigene Kreativität und Mut machenden Zuspruch der „Künstler-​Profis“. Mit viel Disziplin und Durchhaltevermögen und großer Anstrengung arbeiten alle auf ein gemeinsames Ziel hin. Das Ziel heißt: Eine wunderschöne Aufführung vor einem großen Publikum zu gestalten. Für letzten Dienstag galt es den Musikzug an der neuen Gemeinschaftsschule mit dem großartigen Künstlerprojekt des Kulturagenten am Abend in Faszination TEAM zusammenzuführen. Die Klassen 5 und 6 haben im Musikzug drei Stunden Musik. Die Schüler wählen zwischen Gesang, Rhythmus & Drums und Gitarre aus. Svend Renkenberger der städtischen Musikschule arbeitet mit dem Lehrer, Folksänger und Gitarrenspieler Christopher Reif und Musiklehrerin, Chorleiterin und Sängerin Constanze Bauer zusammen. Faszination Team ist das abendliche Highlight jedes Schulhalbjahres an der Friedensschule. Alles, was im Kreativband und den künstlerischen AGs erarbeitet wird, wird in Faszination Team präsentiert. Team steht für Theater, Engagement, Aktivität und Miteinander. Dieses Jahr erlebten über 150 Personen ein tolles Abendprogramm in der Sporthalle.
Eröffnet wurde der Abend nach einleitenden Begrüßungsworten der Schulleiterin Daniela Maschka-​Dengler vom Musikzug der Klasse 5 der Gemeinschaftsschule. Die 33 Schüler präsentierten den Song von Peter Fox „Ein Haus am See“. Die Gitarrengruppe unter Christopher Reif sowie die Schlagzeug– und Rhythmusgruppe von Svend Renkenberger begleiteten den Song instrumental während die Gesangsgruppe im Chor und mit Solosängern und Sängerinnen unter Leitung der Klavier spielenden Frau Bauer das Publikum begeisterten. Jedes Kind trug zum Gelingen bei. Im Anschluss präsentierte die Gitarren-​AG, was sie an Liedern schon können. Ganz fetzig ging es mit der 13-​köpfigen Rock’n’Roll-Gruppe unter Leitung der begnadeten Tänzerin des Rock’n’Roll-Club Petticoat Schwäbisch Gmünd weiter. Seit vier Jahren gibt es diese wöchentlich stattfindende Kooperation bereits. Die Mädels werden immer besser. Die Atmosphäre im Publikum war prima. Herr Wonner kündigte nun den Programmpunkt aller beteiligten des Kulturagent für kreative Schulen an. Die Spannung stieg. Alle warteten gespannt darauf, was die professionellen Künstler in enger Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern und vor allem mit über 70 Schülerinnen und Schülern zum gemeinsamen Thema „Die vier Elemente“ auf die Beine gestellt hatten. Die auch in Gmünd bekannte Schauspielerin Sarah Groß schrieb das Stück und führte Regie.
„Zur 500-​Jahrfeier von Atlantis machten sich die Bewohner der Stadt bereit, während das Meer friedlich schlummerte und die Wolken am Himmel vorüberzogen“, so der Sprecher in der Einleitung. Das Theaterstück handelte von einer Krönungszeremonie mit Stadtfest und einem Monster. Der Krönungsakt des Wassers sollte prunkvoller und schöner werden, als der des Feuers, der Luft oder der Erde. Wunderbare und passgenaue Geräusche und Klänge verstärkten das Theaterspiel. Hier bewies Renkenberger wieder einmal mehr, wie er Talente aus jungen Menschen herauskitzeln und diese begeistern kann. Um die Wirkung zu vertiefen, liefen während der 30-​minütigen Theateraufführung eindrucksvolle digitale Bilder und Einblendungen, die durch den Sandkünstler Herr Kaiser angeleitet worden sind. Dabei wurde das Geschehen vorab im Sandlabor des Künstlers auf den Sandtischen mittels Intervall-​Fotografie während der Besuchstermine aufgenommen und später entsprechend zusammengeschnitten und im Tonstudio von Herr Renkenberger mit Musik untermalt. An dem ganzen Ablaufprozess waren die Schüler dabei. Daraus entstand ein Film, der viele kreative Facetten der Schüler aufzeigte. Das ansprechende und schöne Bühnenbild entstand unter Anleitung der Kunstlehrerin Gabriela Walter und vervollständigte das ganze Zusammenspiel zwischen Künstlern, Schülern und Lehrern. Alle anwesenden Gäste waren begeistert und zollten durch langanhaltenden Applaus den Künstlern, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern Respekt für ihre dargebotenen Leistungen.
Ganz besonders bewegt und stolz zeigten sich einige Eltern, die ihrem Kind niemals zugetraut hätten, dass es in der Lage sei vor einem großen Publikum in einem Solo zu singen oder sich so konzentriert und voller Freude bei einer Aufführung einbringen zu können. „Solche künstlerischen Projekte stärken die Persönlichkeit der jungen Menschen“, so Wonner in seinen abschließenden Worten.

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