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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Hoffnungsträgerpreis 2014 für Pfarrer Ulrich Parzany

„Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“ – dieser Martin Luther zugeschriebene Satz der Hoffnung spiegelte sich im gestern im Forum des Schönblicks verliehenen Preis wieder – in Form eines Apfelbäumchens auf einer steinernen Stele. Und auch der diesjährige Preisträger, Pfarrer Ulrich Parzany, steht für Hoffnung im Glauben.

Mittwoch, 19. Februar 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 53 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hop). Der streitbare Pfarrer – Träger des Bundesverdienstkreuzes und Direktor des „Pavillons der Hoffnung“ auf der Expo in Hannover im Jahr 2000 – lebt die Hoffnung in Jesus Christus geradezu. Dies wurde auch in seinem Vortrag anlässlich der Hoffnungspreisverleihung deutlich.
Pfarrer Steffen Kern, Vorsitzender des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Württemberg, stellte in seiner Begrüßung fest: „Wir tragen eine Hoffnung in uns in der Gewissheit Jesus Christus.“ Hoffnung, so Kern ergebe sich auch in der Evangelisation, der Diakonie und in den sozialen Diensten am Nächsten. Aus diesem Grund vergibt die Organisation der Altpietisten den Hoffnungsträgerpreis. Mit Blick auf den in Rom weilenden letztjährigen Preisträger und der Stätte der jährlichen Preisverleihung meinte der Pfarrer „was den Katholiken Rom ist, ist den Evangelischen der Schönblick.“
„Der Hoffnungspreis wird vergeben an Menschen, die sich in besonderer Weise vor Gott und den Menschen durch ihr Handeln und Tun auszeichnen.“ Mit diesen Worten freute sich der Leiter des Schönblicks, Martin Scheuermann, dass mit Ulrich Parzany ein langjähriger Weggefährte (unter anderem durch eine zehnjährige gemeinsame Arbeit in Kassel) durch das Kuratorium ausgezeichnet werde. In seiner Laudatio hob auch der Geschäftsführer der „Stiftung Christliche Medien“, Frieder Trommer, den Menschen Ulrich Parzany hervor. Dieser Mensch sei Pfarrer, Theologe, Manager, Stratege, Visionär, Netzwerker und Evangelist. An diesem Tage ausgezeichnet werde jedoch der Christ Parzany.
Parzany sei ein Mensch, der – selbst von Hoffnung getragen – die Hoffnung zu vielen Menschen gebracht hätte, so der Laudator. Viele Predigten, Reden zeugen ebenso davon wie hunderttausende von Kilometern (zurückgelegt von Brasilien bis Polen) vom Wirken Ulrich Parzanys in der christlichen Gesellschaft. „Ulrich Parzany, der heutige Preisträger ist ein Hoffnungsvorbild für junge Christen. Er setzt sich mit ihnen auseinander – ebenso wie mit Theologiestudenten, Agnostikern und Atheisten. Und er kann mit Worten überzeugen.“
Dass er dies kann, davon zeugen auch viele Bücher, Texte in Zeitschriften und zahllose Reden und Andachten in Rundfunk und Fernsehen. „Dabei kann der Familienvater, Freund, Hobbysportler, Sprachenkenner und das glaubwürdige Vorbild durchaus auch unbequem sein. Für mich ist er ein Vorbild an Glaubensmut“, so Frieder Trommer abschließend.
Ulrich Parzany dankte nach der Preisübergabe durch Steffen Kern für die Verleihung des mit 5000 Euro dotierten Preises. Dieses Geld gehe an das Evangelisationsteam um Lutz Scheuffler und Theo Lehmann. „Dies aus vollen Herzen“, so der Geehrte, da Lutz Scheuffler die oberste Kirchenleitung offen kritisiert habe und „dafür gefeuert“ worden sei.
In seiner Antwort-​Rede auf die Ehrung hinterfragte Ulrich Parzany, ob Evangelisation soziale Veränderungen bewirken könne. Schon die ersten Evangelisationen in Jerusalem und anderen Städten des Nahen Ostens und später Europas seien mit Konflikten belegt gewesen. Die ersten Ergebnisse waren aus Sicht des Pfarrers eher bescheiden. Auch mussten die ersten, die Gottes Wort verkündeten, dies oft mit ihrem Leben bezahlen. Zum Beispiel Stephanus, der gesteinigt wurde.
Parzany verwies auf die unumstößliche Tatsache, dass der Mensch ein soziales Wesen sei und niemals ohne andere Menschen existieren könne. Im Zeitalter des selbstbestimmten Lebens sei vielen Menschen abhanden gekommen, dass das Leben Gott gehöre und der Mensch als Geschäftsführer sein geschenktes Leben verwalte. „Viele Menschen sind nicht in Frieden mit sich selbst, aus diesem oftmaligen Selbsthass – zum Beispiel auf den eigenen Körper – ziehen Schönheitschirurgen Kapital. Bulimie und Fresssucht sind Ausdruck menschlicher Unzufriedenheit.“
Der leidenschaftliche Pfarrer bedauerte auch, dass viele Menschen die zehn Gebote oder die Bergpredigt nicht mehr kennen und dass Leute, die nicht dem „Mainstream“ folgen, schnell als Fundamentalisten oder christlicher Taliban gelten. Ulrich Parzany: „Aber Gott stellt dem Menschen die Fragen, die ihm nicht passen.“ Abschließend stellte er fest, dass das Evangelium das Wesen für soziale Veränderung habe, man müsse die Menschen erreichen. Dies sei jedoch nicht einfach, denn die Menschen laufen in Massen den Kirchen davon, wieder gewonnen kann aber nur jeder Einzelne. Nachdenkliche Worte eines würdigen Preisträgers im Forum des Schönblicks, der den anwesenden Menschen ein ordentliches Pfund an Hoffnung mit auf den Weg gab.

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