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Nachrichten Schwäbisch Gmünd

Zirkus Althoff: Spektakulär, vor allem aber bezaubernd

Noch bis Sonntag gastiert der internationale Zirkus Corty Althoff in Gmünd. Atemberaubende Motorrad– stunts, Kraftakrobatik, Komik, große und kleine Zirkuspferde und eine wunderschöne Tigerdressur laden in den Zirkus ein.

Freitag, 21. März 2014
Rems-Zeitung, Redaktion
2 Minuten 42 Sekunden Lesedauer

SCHWÄBISCH GMÜND (hop). Am Donnerstagabend durften über 200 Gewinner der Kartenverlosung der Rems-​Zeitung bei der Premiere dabei sein. Insgesamt 1500 Besucher haben die Premierenveranstaltungen des Zirkus Corty Althoff im Schießtal besucht. Sascha Grodotzki, der Zirkus-​Betriebswirt war zufrieden mit der Resonanz. „Wenn am nächsten Tag Schule ist, kommen eher weniger Eltern mit ihren Kindern, da sieht es an den Wochenendtagen schon anders aus.“ Je nach Witterung und Gesamtaufwand kostet ein Zirkustag zwischen 15 000 und 20 000 Euro, die müssen erwirtschaftet werden.
Corty Althoff ist es unter der Leitung von Zirkusdirektor Elmar Kretz gelungen, internationale Zirkusleute, Artisten und Clowns, zu gewinnen und für eine Saison zu verpflichten. Und die motivierte Truppe zeigte ein dynamisches und eingespieltes Engagement und Einsatz, obwohl manche Artisten erst vor einigen Tagen zur Zirkusmannschaft dazu gestoßen sind.
David Paschke führte mit launigen Worten durch den Abend. Als erstes kündigte er eine Fahrradakrobatik in einem nach unten offenen Korb an. Die Besucher verfolgten mit staunenden Blicken, wie der Artist sich radelnd im Kreis bewegte, während der nach unten offene Korb Richtung Zeltkuppel schwebte. Immer ein großes Vergnügen für Jung und Alt sind die Clownnummern. So erzielten Gino und seine Partnerin mit der Jonglage mit Eiern viele Lacher, insbesondere wenn Gino der Leidtragende an der Geschichte war.
Maria Pizzaro aus Italien zeigte, dass man mit Schwertern nicht nur kämpfen kann sondern auch auf der Stirn oder mit einem Mundstück und einem Feuertopf obenauf über eine Leiter jonglieren kann.
Eine bezaubernde Ponyshow zeigte Zirkuschef Elmar Kretz mit seiner sechsjährigen Tochter Milena. Diese ist für ein verlängertes Wochenende mit ihrer Mutter zu Gast in Gmünd. Auch hier hat sich etwas im Zirkusleben geändert. Viele Familienangehörige ziehen in der Saison nicht mehr mit, sondern wohnen fest in einem Ort. Auch die Zahl der großen Zirkusunternehmen hat sich reduziert, so dass es anders als in frühen Jahren heute eine spannende Geschichte ist, wenn ein großer Zirkus in die Stadt kommt.
Manche der alten Zirkuskämpen können ohne die Manege nicht leben. Ein Beispiel dafür gastiert in Gmünd. Der englische Künstler Peter Freeman hatte dem Zirkus eigentlich schon Lebewohl gesagt und sich in die Normandie zurückgezogen. Elmar Kretz hat ihn zurückgeholt und gestern hat der Clown mit seinem Esel, seinen beiden Hunden und einem rührend tollpatschigen Slapstick die Herzen der Besucher im Sturm erobert.
Dann wurde es laut und spannend in der Manege. In einer mobilen Motorradkugel zeigten drei Brasilianer und eine brasilianische Amazone Motorradartistik vom Feinsten. Sekundengenau zugeschnitten kreisten die vier in der doch engen Kugel in allen Richtungen, so mancher schreckhafte Besucher hielt sich die Augen zu.
Der donnernde Applaus am Ende der Vorführung zeigte, dieser Nervenkitzel war nach dem Geschmack der Zuschauer.
Nach der Pause folgte gleich ein weiterer Höhepunkt. Carmen Zander hat fünf von der Mutter in einem Tierpark verstoßene Tigergeschwister aufgenommen, von Hand aufgezogen und mit ihnen eine Zirkusnummer eingespielt. Spielerisch zeigte die zierliche Frau eine tolle Dressur. Spürbar war das Vertrauen zwischen Mensch und Tier, auch wenn man Großkatzen nie zähmen kann. Auffällig auch, dass die Geschwister gut miteinander können, in freier Wildbahn oftmals ausgeschlossen.
Elmar Kretz präsentierte im Anschluss prächtige Friesenpferde, in der Pause neben den Ponys die Lieblingen der vielen Kinder, die die Tierschau besuchten. Kraftakrobatik zeigten das Duo Paschenko aus der Ukraine, zunächst am Seil, nach der Pause mit einer kraftvollen und artistischen Handakrobatik.
Eine letzte Clownerie durfte auch für die jungen Gäste am Ende einer abwechslungsreichen Vorführung nicht fehlen. Zum großen Finalen versammelten sich alle Artisten in der Manege und auch die stillen Helfer, die Requisiteure kamen nicht zu kurz. Mit schnellen, geräuschlosen Umbauten sorgten sie dafür, dass es keinen Spannungsabfall zwischen den Auftritten gab. Es hat sich einfach wieder einmal gelohnt, statt vor die „Glotze“ zu sitzen, einen internationalen Zirkus in der Stadt zu besuchen.

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